Die heutige Geschäftswelt steht vor einem wahren Wendepunkt, an dem Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur eine Science-Fiction-Fantasie ist, sondern eine lebendige Realität, die in nahezu alle Aspekte unseres Alltags eindringt. Insbesondere im Marketing und Vertrieb hat KI eine tiefgreifende Transformation eingeleitet, die Unternehmen völlig neue Möglichkeiten eröffnet, Arbeitsabläufe zu gestalten und mit Kund:innen zu interagieren. Wo genau Unternehmen Vorteile durch KI, vor allem im Bereich der Kundenansprache, erwarten und was sie verunsichert, beleuchtet die aktuelle ECC CLUB Studie 2023 „Hello world – Künstliche Intelligenz in Marketing und Vertrieb“, für die 208 Mitarbeitende aus den Bereichen Marketing und Vertrieb befragt wurden, deren Unternehmen ihre Produkte über E-Commerce vertreiben.
Wegbereiter des Fortschritts und der Effizienz
Die Ergebnisse der aktuellen Clubstudie sind eindeutig: KI wird als großes Potenzial und Triebfeder des Fortschritts betrachtet. Sie ist nicht mehr nur ein Technologieversprechen für die Zukunft, sondern ein integraler Bestandteil der Gegenwart. 87 Prozent der Befragten glauben, dass KI in Zukunft eine immer wichtigere Rolle in Unternehmen spielen wird. 72 Prozent sind sogar der Meinung, dass die Integration von KI ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist.
Die Liste der Vorteile, die die Befragten durch den Einsatz von KI erwarten, ist beeindruckend. So sind sich zum Beispiel 89 Prozent einig, dass KI die Effizienz ihrer Prozesse erheblich steigern kann, 80 Prozent rechnen mit Kosteneinsparungen und 77 Prozent erwarten vom KI-Einsatz einen klaren Wettbewerbsvorteil auf dem Markt.
Aber wie kann KI konkret dazu beitragen, Marketing- und Vertriebsprozesse zu optimieren? Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass die Stärke von KI vor allem im Bereich der Analyse und Verarbeitung von Daten gesehen wird. In puncto Erfolgsmessung (87 %), Verarbeitung großer Datenmengen (84 %) und Zielgruppenanalyse (83 %) wird KI als äußerst vielversprechend betrachtet. 82 Prozent der Befragten sehen darüber hinaus die Möglichkeit, KI zur Erkennung von Optimierungspotenzialen zu nutzen.
Leichte Skepsis im direkten Kundenkontakt und bei emotionaler Kundenbindung
Trotz dieser wahrgenommenen Vorteile von KI gibt es auch tendenzielle Skepsis, insbesondere wenn es um den direkten Kundenkontakt und emotionalere Aspekte der Kundenansprache und -bindung geht: Die Befragten sind teilweise zögerlich, KI in diesen sensibleren Bereichen einen großen Mehrwert zuzusprechen. Denn wo es „menschelt“, herrscht KI gegenüber noch Misstrauen. So machen sich 68 Prozent Sorgen um die Themen Ethik und Verantwortung im Kontext der KI-Nutzung. Immerhin 27 Prozent trauen KI eher keine personalisierten Marketingkampagnen oder sinnvolle Lead-Generierung (32 %) zu. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen zudem, dass Unternehmen teils Bedenken haben, wenn es darum geht, Chatbots oder virtuelle Assistenten in die Kommunikation mit Kund:innen einzubinden (25 %). Die Fähigkeit, menschliche Emotionen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren, wird nach wie vor als eine Domäne angesehen, in der KI noch nicht ausgereift ist. Dabei ist die individuelle und gezielte Ansprache von Kund:innen ohne KI von mehr als jeder:m dritten Befragten als besonders anspruchsvoll empfunden worden.
Obwohl es in Bezug auf den direkten Kundenkontakt und emotionalere Themen noch Vorbehalte gibt, zeigt sich in Bezug auf die Akzeptanz von KI: 64 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits KI-Lösungen implementiert. Die Unternehmen, die bisher noch zögern, geben oft die Angst vor Technikabhängigkeit, die damit verbundenen Kosten und den erforderlichen Aufwand als Gründe an.
Fazit: KI – eine große Chance für optimierte Marketing- und Vertriebsprozesse
Die Zukunft von Marketing und Vertrieb wird zweifellos von KI geprägt sein, insbesondere in Bezug auf Datenanalyse, Prozessautomatisierung und Effizienzsteigerung. Die Integration von KI in den direkten Kundenkontakt und emotionalere Bereiche der Kundenansprache ist hingegen eine anspruchsvollere Aufgabe. Hier herrscht Skepsis bezüglich der emotionalen Intelligenz von KI.
Die erfolgreiche Nutzung von KI in diesen sensibleren Bereichen ist jedoch auch eine echte Chance, die Technologie weiterzuentwickeln und menschenzentrierte Lösungen zu schaffen. Unternehmen, die diese Herausforderung annehmen und KI verantwortungsbewusst einsetzen, könnten einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erzielen und die Art und Weise, wie sie mit ihren Kund:innen interagieren, nachhaltig verändern. KI mag zwar noch ihre Grenzen haben, aber sie wird zweifellos zu einem wichtigen Bestandteil des zukünftigen Marketings und Vertriebs werden.
Ihr wollt mehr erfahren?
Mehr Informationen gibt es in der Studie, die hier zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Exklusive Einblicke in die Ergebnisse gibt es außerdem am 24. Oktober 2023 um 14 Uhr mit Anne Lisa Weinand und Dr. Ralf Deckers im ECC WEB TALK. Jetzt kostenfrei zum ECC WEB TALK „Hello World – Künstliche Intelligenz in Marketing und Vertrieb“ anmelden.
Kennt ihr schon unseren ECC CLUB? Unser Netzwerk für Entscheider:innen bietet Mitgliedern zahlreiche Vorteile. Schaut euch gerne auf der Website um oder wendet euch direkt an Laura Luible für mehr Informationen.
Über die Studie
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die (Arbeits-)Welt zu verändern. Nach und nach zeigt sich, wie Unternehmen Künstliche Intelligenz einsetzen, wo Vorbehalte herrschen und Effizienzen geschaffen werden können. Insbesondere kundennahe Bereiche wie Marketing und Vertrieb sind dabei spannend: Auf welche Weise wird KI diese Bereiche beeinflussen? Wo kann KI die Arbeit effizienter gestalten und was wird ihr bisher eher weniger zugetraut? Die zweite ECC CLUB Studie 2023 „Hello World – Künstliche Intelligenz in Marketing und Vertrieb“ hat 208 Beschäftigte im Marketing und Vertrieb um ihre Meinung und Erfahrung im Umgang mit KI gebeten und gibt einen aufschlussreichen Einblick zum Status quo, Praxiseindrücke der ECC CLUB Platin-Mitglieder sowie einen vorsichtigen Blick in die Zukunft von KI in Marketing und Vertrieb. Es wurden sowohl B2B- als auch B2C-Unternehmen befragt. Diese mussten allesamt ihre Produkte über E-Commerce vertreiben, konnten aber zusätzlich einen stationären Handel haben. Unternehmen, die nur stationär vertreiben, wurden ausgeschlossen. Der Gesamtumsatz der Unternehmen variierte von unter 500.000 Euro Gesamtjahresumsatz (22%) bis über 1 Mrd. Jahresumsatz (10%).