Der Wettbewerb im WWW ist groß, Giganten wie Amazon und Zalando machen es Onlinehändlern zunehmend schwer, Kunden zu gewinnen und zu binden. Umso wichtiger, dass potenzielle Kunden nicht im Check-out verloren gehen. Knapp 40 Prozent der Konsumenten lassen nämlich den Einkaufswagen an der digitalen Kasse stehen, wenn nicht die präferierten Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden. Fatal im E-Commerce, wo der nächste Online-Shop nur einen Klick entfernt ist.
Aber wie bezahlen Konsumenten beim Online-Shopping am liebsten und was macht ein Zahlungsverfahren zu einem Lieblingsverfahren? Welche Möglichkeiten bietet der Handel schon an und wo gibt es noch Nachholbedarf? Die neue „ECC-Payment-Studie Vol. 21 – Der Online-Payment-Markt aus Sicht der Händler und Konsumenten“ liefert Antworten.
Hauptsache bequem! Convenience wird auch im Online-Payment immer wichtiger
Kunden wollen es beim Online-Shopping vor allem bequem haben – das zeigt sich auch bei den Zahlungsverfahren. Neben den Basisanforderungen Sicherheit, Kostenfreiheit und Schnelligkeit gewinnen Convenience-Aspekte an Bedeutung. Für mehr als zwei Drittel der Konsumenten ist die bequeme und einfache Registrierung ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Verfahrens. Auch das Smartphone rückt weiter in den Mittelpunkt: Mobiloptimierung ist auch und gerade im Check-out das A und O. Wer seinen Kunden das Bezahlen via Smartphone schwer macht, riskiert den Kaufabbruch.
Die Top-5-Lieblingsverfahren der Online-Shopper – Rechnung, PayPal, Lastschrift, Kreditkarte und SOFORT Überweisung – erfüllen diese Erwartungen am besten. Auch neuere Optionen wie Amazon Payments werden als sehr bequem wahrgenommen. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt: Die Online-Shopper scheinen ihre Lieblingsverfahren gefunden zu haben. So hat sich auch das Zahlungsverfahren Nummer eins, die Rechnung, nach ihrem Fall im Jahr 2015 stabilisiert. Damit sinkt die Dynamik bei den Kundenpräferenzen und Händler können sich besser auf die Kundenwünsche einstellen. Aber Achtung! Die Präferenzen können je nach Zielgruppe variieren: So hat PayPal bei den umsatzstarken Heavy-Online-Shoppern die Rechnung als Lieblingsverfahren bereits überholt. Auch Amazon Payments wird von dieser Zielgruppe häufiger beim Shopping im Internet genutzt. Wer die umsatz- und zukunftsrelevante Kundengruppe für sich gewinnen will, sollte seinen Payment-Mix entsprechend aussteuern.
Payment-Markt ist händlerseitig wieder in Bewegung – Outsourcing unter anderem als Ursache
Erstmals seit 2011 integrieren Händler wieder erkennbar mehr Zahlungsverfahren – waren es in den letzten fünf Jahren durchschnittlich etwas mehr als fünf Verfahren, die im Online-Shop angeboten wurden, sind es aktuell 6,1 Payment-Optionen. Vor allem die über einen Payment-Dienstleister abgesicherte Rechnung und die abgesicherte Lastschrift erleben einen Aufschwung.
Die neue Dynamik im Markt geht u. a. auf die verstärkte Zusammenarbeit mit Dienstleistern zurück. Rund 54 Prozent der befragten Shop-Anbieter arbeiten mit einem Payment Service Provider zusammen oder planen die Zusammenarbeit. Zudem nutzen 56 Prozent der Onlinehändler vorgefertigte Bezahllösungen wie den Klarna Checkout oder PayPal Plus. Das ist ein dickes Plus von je 16 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Entscheidende Vorteile aus Händlersicht: Durch die Übernahme von Zahlungsgarantien und die Abwicklung von Mahn- und Inkassoverfahren können Händler auch risikoreiche Zahlungsarten wie die bei Konsumenten beliebte Rechnung anbieten. Kehrseite der Medaille: Es entstehen zusätzliche Kosten und Händler verfügen unter Umständen über keine lückenlose Kundenhistorie mehr. Denn nicht selten wird durch den Dienstleister die Kundenkommunikation und -abwicklung bei der Zahlung, Mahnung und Rückerstattung übernommen.
Doch obwohl Händler verstärkt die Lieblingszahlungsverfahren der Konsumenten einführen, besteht immer noch ein Gap zwischen Angebot und Nachfrage: So wird die Lastschrift – eines der drei Lieblingsverfahren der Konsumenten – bisher nur von jedem zweiten Online-Shop angeboten.
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