Für die April-Ausgabe des ECC-Markenmonitors in Zusammenarbeit mit Commerce Connector wurden die Websites von zehn führenden Herstellermarken aus der Branche für Papier-, Büro- und Schreibwaren (PBS) untersucht. Analysiert wurde, ob mit der Website vorrangig auf die Unterstützung des stationären Händlernetzes abgezielt wird oder ob die Hersteller deutlich erkennbar auf den Online-Direktvertrieb ihrer Marken setzen und diesen entsprechend stark fördern.
Das Ergebnis: Nur drei der zehn untersuchten Topmarken werden über einen eigenen Online-Shop vertrieben; sechs weitere verweisen jedoch auf Online-Händler, in denen die eigenen Produkte erworben werden können. In der Dimension Händlernetzunterstützung verweisen acht der zehn untersuchten Topmarken auf ein stationäres Händlernetz.
Drei der zehn untersuchten Top-Markenwebsites verfügen über einen eigenen Online-Shop
Mit Lamy, Stabilo und Filofax werden aktuell drei der untersuchten Herstellermarken über einen eigenen Online-Shop vertrieben. Damit liegt in der PBS-Branche noch eine gewisse Zurückhaltung hinsichtlich des Direktvertriebs vor. Jedoch entschied man sich bei Pelikan, Faber-Castell und Herma sowie bei Leitz, Staedtler und Sigel dazu, Kaufinteressierte auf Dritthändler wie beispielsweise Amazon, Staples, mcbuero oder Otto Office zu verweisen. Auch edding bietet diesen Service an, jedoch beschränkt auf den Sortimentsbereich der Druckerpatronen.
Produktpräsentation durchweg auf hohem Niveau
Jede der untersuchten Markenwebsites kann im Bereich der Produktpräsentation überzeugen. Gerade im vielfältigen, und damit unter Umständen unübersichtlichen Feld der Büroutensilien, ist eine Suchfunktion für den Besucher wichtig, um schnell das gewünschte Produkt zu finden. Solche Suchfunktionen sind auf allen untersuchten Websites implementiert, jedoch unterschiedlich gut umgesetzt. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang Stabilo und Leitz. Auf beiden Websites klappt bei Eingabe eines Suchbegriffs ein Fenster mit Suchergebnissen auf. Diese werden durch Produktbilder ergänzt, wodurch das Finden des richtigen Produkts erleichtert wird. Neben der Suchfunktion ist auch die Filterfunktion von entscheidender Bedeutung, um in kurzer Zeit zu den richtigen Produkten zu gelangen. Bis auf edding und Pelikan bieten denn auch alle Hersteller-marken diese Funktion auf der Website bzw. im Online-Shop an. Hierbei sticht Herma heraus, da direkt auf der Startseite ein Produktfilter für Etiketten integriert ist und man somit auf schnellstem Wege passende Artikel finden kann. Aber auch der Heidelberger Hersteller Lamy sowie die Stutt-garter von Leitz scheinen sich der wichtigen Rolle der Filterfunktion durchaus bewusst zu sein. Denn beide haben auf ihren Markenwebsites sehr umfangreiche Filter implementiert, mit deren detaillierten Facetten der Besucher schnell das gewünschte Produkt finden kann.
Differenziertes Abschneiden in Sachen Service
Im Bereich Service zeigt sich bei den untersuchten Topmarken ein unterschiedliches Bild. So bieten beispielsweise Lamy und Herma Apps mit hilfreichen Funktionen an, die den Kunden das Leben erleichtern. Während Lamy eine App anbietet, die Kinder beim Erlernen des Schreibens unter-stützt, bietet Herma eine App, mit der sich die Barcodes von Schulbüchern ausgewählter Verlage einscannen lassen. Anschließend werden dem Benutzer passende Umschläge bzw. Buchschoner für diese Bücher vorgeschlagen, womit sich der Transport der Schulbücher zum Schreibwarenhändler vermeiden lässt.
Besonders hervorzuheben ist ein Service von Pelikan: In einem speziell für Eltern schulpflichtiger Kinder eingerichteten Servicebereich werden Tipps gegeben, wie diese beispielsweise ihre Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen, ihre Motivation fördern oder den Kontakt zu den Lehrern pflegen können. Mit derlei Angeboten gelingt es, die Marke Pelikan nicht nur als Anbieter von Schreibwaren zu positionieren, sondern auch als Informations- und Lösungsanbieter für relevante Fragestellungen der eigenen Zielgruppe.
Weiterhin bieten mit Herma und Lamy zwei der untersuchten Topmarken eine individuelle Anpas-sung der Produkte an. Bei Lamy hat man hierbei die Möglichkeit, am Clip des Schreibgeräts eine eigene Gravur einzufügen. Bei Herma hingegen kann man ganze Etiketten nach den eigenen Wün-schen gestalten. So kann man eigene Schriftzüge, Bilder oder Barcodes einfügen, auf das Etikett drucken lassen und sich dieses dann zusenden lassen.
Neun von zehn Marken mit Händlernetzunterstützung
Von den zehn untersuchten Markenwebsites verweisen neun auf ein stationäres Händlernetz. Einzig bei Filofax wird auf diesen Service verzichtet. Aber auch die übrigen Marken variieren im Umfang der Händlerunterstützung. So verzichtet Herma gänzlich darauf, die Händler auf einer Karte abzubilden, sondern listet sie lediglich auf. Pelikan hingegen bildet die Händler auf einer statischen Karte ab. Dahingegen ermöglichen es die übrigen sieben Marken dem Besucher, auf beweglichen und zoombaren Karten den am besten gelegenen Händler ausfindig zu machen. Bei staedtler ist dieser Service jedoch auf das Premiumsortiment begrenzt. Die Kontaktaufnahme zum Händler gestaltet sich zudem ebenfalls in den meisten Fällen einfach. Jedoch beschränkt man sich bei edding beispielsweise darauf, Faxnummern, Adressen und Websites anzugeben. Telefonnummern und E-Mail-Adressen werden hingegen nicht kommuniziert. Einen Verfügbarkeitscheck sowie einen In-Store-Pick-up Service sucht man auf allen untersuchten Markenwebsites hingegen vergeblich. Da es sich im PBS-Bereich oftmals um kleinteilige Artikel handelt, welche zumeist vorrätig sind, kommt diesem Service jedoch auch keine so hohe Bedeutung zu wie in anderen Branchen.
Fazit
Der ECC-Markenmonitor in Zusammenarbeit mit Commerce Connector zeigt: Bei neun der zehn untersuchten Topmarken der PBS-Branche wird im Online-Auftritt auf das stationäre Händlernetz verwiesen. Hierbei zeigte sich, dass die Internetauftritte von Herma und edding, vor allem aber jene von Filofax und Staedtler noch über ungenutztes Potenzial verfügen. Im Bereich des Online-Direktvertriebs sowie der Produktpräsentation zeigt sich ein ausgeglicheneres Bild: Alle Marken befinden sich auf einem ähnlich hohen Niveau. Dennoch gibt es bei jeder Website noch Optimie-rungspotenzial, wie ein Blick auf die Vorteile der Wettbewerber zeigt.
Über den ECC-Markenmonitor
Der ECC-Markenmonitor untersucht, inwieweit Markenhersteller einerseits ihr Händlernetz durch Promotion auf ihrer Marken-Website unterstützen und inwieweit sie andererseits ihre Produkte über einen eigenen Online-Shop vertreiben. Hierfür werden ausgewählte Branchen analysiert, wobei jeweils zehn Topmarken in die Analyse einbezogen werden. Die Ergebnisse der Analyse er-möglichen eine grobe branchenspezifische Eingliederung der Herstellermarken in ein Portfolio.
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