Die zweiteilige Studienreihe „B2B-Commerce - Im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Belastungsprobe und digitaler Effizienz“ von ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Striped Giraffe zeigt auf, welche Themen B2B-Unternehmen zu Jahresbeginn umtreibt und welche Entwicklungen das Jahr 2023 weiter prägen werden.
Coronapandemie, Inflation, Ukrainekrieg, Lieferengpässe und Energiekrise haben im vergangenen Jahr auch vor dem B2B-Sektor nicht Halt gemacht. Doch wie sieht es im Jahr 2023 aus? Blicken B2B-Unternehmen trotz der anhaltenden Krisen positiv auf das Jahr? Und an welchen Punkten setzen sie an bzw. welche Maßnahmen und Investitionen werden vorangetrieben, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Nutzen B2B-Unternehmen gerade in solchen Krisenzeiten die Potenziale und Chancen, die mit einer erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsprojekten einhergehen?
Genau damit beschäftigen wir uns in unserer zweiteiligen Studienreihe „B2B-Commerce - Im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Belastungsprobe und digitaler Effizienz“. Erste Insights der Studie haben wir schon jetzt für euch mit den folgenden fünf Thesen festgehalten:
These 1: Krisenstimmung des letzten Jahres setzt sich 2023 zwar fort, hemmt das Wachstum des B2B-Sektors jedoch nur gering.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass auch das Jahr 2023 von zahlreichen – vor allem monetären – Herausforderungen geprägt ist: Allen voran sind es höhere Energiekosten, die von 47 Prozent der befragten Führungskräfte als eine der Top-3-Herausforderungen für das Jahr gesehen werden. Aber auch höhere Einkaufspreise (37 %) sowie höhere Logistik-/Transportkosten (26 %) machen ihnen zu schaffen. Trotzdem scheint die Stimmungslage der B2B-Unternehmen nicht nachhaltig getrübt. Durch gezielte Maßnahmen wie Preiserhöhungen und gezielte Einsparung von Energie wirken vor allem Hersteller und Großhändler dem Ertragsrückgang erfolgreich entgegen.
These 2: Preiserhöhungen gehen grundsätzlich auf hohem Niveau weiter. Branchenunterschiede jedoch spürbar: Automotive mit stärksten Preisentwicklungen.
Aufgrund steigender Preise von Lieferanten bzw. Kosten bei der Beschaffung von Energie, Rohstoffen oder sonstigen Vorprodukten sahen sich bereits im Jahr 2022 viele Großhändler und Hersteller gezwungen die Preise für ihre Kunden zu erhöhen. Auch in diesem Jahr plant die große Mehrheit mit Preiserhöhungen: Lediglich 8 Prozent der befragten B2B-Unternehmen werden ihre Preise im Jahr 2023 (vermutlich) gar nicht erhöhen und rund ein Drittel plant sogar weitere Preiserhöhungen zwischen 5 bis unter 10 Prozent. Vor allem befragte Führungskräfte aus der Automobilbranche gehen von stärkeren Preiserhöhungen aus: Knapp die Hälfte (47 %) rechnet hier sogar mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 10 bis unter 15 Prozent. Doch nicht alle Branchen sind gleichermaßen betroffen: Die Metall- sowie Chemie- und Pharmabranche kommen voraussichtlich mit unterdurchschnittlichen Preiserhöhungen in 2023 aus.
These 3: E-Commerce-Anteile werden weiter wachsen, kannibalisieren aber die Offline-Umsätze.
Der Umsatz im B2B-Internethandel steigt kontinuierlich: Während dieser im Jahr 2021 noch bei rund 352 Mrd. Euro lag, wird für 2022 ein Umsatz von 470 Mrd. Euro prognostiziert (B2B-Marktmonitor 2022). Hierbei sehen rund 76 Prozent zukünftig eine klare Kannibalisierung von analogen Umsätzen in E-Commerce-Umsätze. Somit scheint die Kanalverschiebung auch im B2B-Sektor endgültig angekommen zu sein. Umsätze, die bisher über klassische Vertriebskanäle, wie den Außendienst oder stationäre Niederlassungen, erzielt wurden, verlagern sich nun in die digitalen Kanäle wie Onlineshops und Marktplätze.
These 4: Krisenstimmung führt zu einer nachgelagerten Priorität von Digitalisierungsprojekten bei Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitenden.
Gerade in Krisenzeiten kann die Digitalisierung des Unternehmens – egal ob es dabei um die Einführung oder Optimierung verschiedener Softwarelösungen wie CRM-, PIM- oder ERP-System, eine Markplatzanbindung oder die Einführung digitaler Services geht – echte Wettbewerbsvorteile schaffen. Während bei größeren Unternehmen (ab 500 Mitarbeitende) lediglich rund ein Fünftel aufgrund der aktuellen Krisen weniger in Digitalisierungs- und IT-Projekte investiert bzw. Investitionen verschoben werden, sind es bei Unternehmen mit unter 500 Mitarbeiter:innen hingegen 36 Prozent. Auch wenn damit immer noch der Großteil der B2B-Unternehmen weiterhin verstärkt in solche Projekte investiert, sind es vor allem kleinere Unternehmen, die in Krisenzeiten häufiger andere Prioritäten setzen. Den notwendigen Umbruch, der im deutschen Mittelstand, vor allem in den letzten 2 bis 3 Jahren die Digitalisierung nachhaltig vorangeracht hat, gilt es auch in Krisenzeiten zu stabilisieren. Nur so können Prozesse effizienter und kostenoptimal neu gedacht werden.
These 5: Nachhaltigkeit und damit einhergehende Anforderungen an Unternehmen und deren Zulieferer verringern Flexibilität und Agilität des B2B-Sektors.
Nicht nur mit der Einführung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), welches zu Beginn des Jahres in Kraft getreten ist, gewinnt das Thema Nachhaltigkeit auch im B2B-Sektor zunehmend an Relevanz: 72 Prozent der befragten B2B-Unternehmen geben an, dass sich gestiegene Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit und ESG – beispielweise auch gewachsen durch den Klimawandel oder gestiegene Kundenansprüche – im Jahr 2022 (sehr) stark auf ihr Unternehmen ausgewirkt haben. Auch Zahlen aus dem zuletzt veröffentlichten B2BEST Barometer Vol. 8 bestätigen diese Relevanz: Während aktuell rund 59 Prozent der Großhändler und Hersteller das Thema Nachhaltigkeit für ihr eigenes Unternehmen als sehr wichtig bis äußerst wichtig einstufen, steigt diese Relevanz in 5 Jahren auf rund 75 Prozent. Rund 60 Prozent erwarten für Ihr Unternehmen oder die Branche sogar Nachteile, wenn sich nicht mit der Thematik beschäftigt wird. Die Notwendigkeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen liegt auf der Hand. Dennoch: Investitionen und Ressourcen werden hier aufgrund von hohen bürokratischen Anforderungen vereinnahmt. Dies hemmt nicht nur die Agilität der Unternehmen im Hinblick auf Prozesse und interne Projekte, sondern verhindert auch teilweise notwendige Investitionen in die Digitalisierung hin zum Kunden.
Über die Studie
Für die zweiteilige Studienreihe „B2B Commerce - Im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Belastungsprobe und digitaler Effizienz“ des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Striped Giraffe wurden im Januar 2023 insgesamt 200 Führungskräfte aus B2B-Unternehmen (Großhändler und Hersteller) unterschiedlicher Branchen online befragt. Voraussetzung für die Teilnahme an der Befragung war, dass das Unternehmen mindestens 100 Mitarbeiter:innen hat und die Befragten für Vertrieb, Marketing, IT/EDV, Digitalisierung und/oder E-Commerce verantwortlich sind.
Ihr wollt mehr erfahren?
Im ersten Studienteil, der am 08. März veröffentlicht wird, werfen wir unter anderem einen detaillierten Blick darauf, welche Herausforderungen den B2B-Sektor im Jahr 2023 dominieren und welche Maßnahmen Großhändler und Hersteller als Reaktion darauf ergreifen. Außerdem geht es um Preiserhöhungen, E-Commerce-Entwicklungen und unverzichtbare Features für den Onlinehandel.
Der zweite Studienteil wird am 17. April veröffentlicht und setzt den Fokus auf Digitalisierungs- und IT-Projekte. Dabei beantworten wir unter anderem folgende Fragen: Welche Digitalisierungsprojekte sind dringend notwendig, um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern? Mit welchen Investitionsbudgets für Digitalisierungs- und IT-Projekte ist zu rechnen? Welche konkreten Daten werden bei der Entscheidung herangezogen? Wie ist der Zielerreichungsgrad innerhalb von Digitalisierungs- und IT-Projekten?
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