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31. Januar 2023

Zu Beginn des neuen Jahres 2023 sollte Ende Januar feststehen, wie viele der aktuell noch verbliebenen GALERIA-Filialen im Zuge der Insolvenz der Warenhauskette geschlossen werden sollen. Zunächst sei jedoch gesagt, dass die leidgeprüften Mitarbeiter:innen unsere besondere Anteilnahme verdienen. Es gibt nur wenige Unternehmen, bei denen die negativen Emotionen in den letzten Jahren so stark ausgeprägt waren. Nunmehr ist das gekommen, was vielfach befürchtet wurde – viele Standorte müssen schließen, mit rund 80 Häusern noch mehr als ursprünglich vermutet.

„Muss(te) dass sein?“ ist die reflexartig vielfach gehörte Frage. Könnte man nicht durch eine strategische Adaption Überleben sichern? Gerade in den so vielen kleinen Standorten wird diese Frage sicherlich oft gestellt werden.

„Ja, es muss sein“ ist leider die Antwort. Transformation und Strukturwandel machen auch nicht vor einem Handelsformat mit prestigeträchtiger Tradition halt. Sicherlich sind besondere Ausprägungen z. B. im Hochpreissegment oder in Nischen-Warengruppen auch oft der Grund, wie und warum Warenhäuser doch überleben könnten.

1,4 Prozent Marktanteil: Warenhäuser verlieren immer mehr

Es beginnt jedoch schon beim Begriff. WARENHAUS … vielen Waren auf einer Fläche ist die Idee von gestern. Das Warenhaus der Gegenwart ist online und kein Haus mehr. Vielfalt im Sortiment kann heute nicht mehr örtlich abgedeckt werden.  

Dies macht sich auch in der Relevanz dieses Handelsformats bemerkbar. War es in der Vergangenheit das Handelsformat der Wahl – alles bequem unter einem Dach, der moderne Konsumpalast – ist das Konstrukt Warenhaus in Zeiten des Onlinehandels mehr und mehr überholt. Das zeigt sich eingängig auch am Marktanteil, den Warenhäuser in den vergangenen Jahren am Einzelhandel in Deutschland hatten: Waren es 1992 noch 6,0 Prozent Marktanteil, ist die Bedeutung seither jährlich geschrumpft. 2019 waren es bereits nur noch 1,8 Prozent Marktanteil und für das vergangene Jahr 2022 liegen unsere Hochrechnungen am IFH KÖLN gerade einmal noch bei einem Marktanteil von 1,4 Prozent am Gesamteinzelhandel für das Format Warenhaus. Wäre dort nicht die überaus lange und prestigeträchtige Tradition, wir würden über diesen verschwindend kleinen Teil im Gesamtmarkt kaum berichten.

Die Tradition zeigt sich auch an der Flächenpräsenz in Deutschland. Auch wenn manche Bundesländer – so insbesondere die neuen Bundesländer im Osten Deutschlands – weniger Filialen aufweisen, prägen GALERIA-Filialen das Stadtbild vieler Städte. Mit 38 Filialen gibt es besonders viele Standorte im bevölkerungsstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen.

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Was kommt nach GALERIA?

Was aber tun mit den großen Flächen in den Innenstädten, die jetzt zurückbleiben? Einige Städte haben begonnen, die Immobile zu erwerben. Vielerorts ist jedoch zu erwarten, dass wie in der Vergangenheit über Jahre hinweg leere große Boxen in Deutschlands Zentren stehen werden, die das Gegenteil von Besuchermagneten sind und im schlechtesten Fall zum Verlust von Attraktivität führen. Hier sollten sich die Städte schnellstmöglich über Zwischennutzungen sprechen. Vielleicht ist dies sogar eine neue Chance für die Innenstädte, um neue innovative Konzepte in die Stadt zu bringen: Pop-up-Stores mit Cross-Channel-Ansatz? Einkaufserlebnisse neu definieren und wieder Grund zum Innenstadtshopping – und Innenstadtbesuch schaffen!

Deshalb mein Plädoyer: Lasst uns die großen Flächen nutzen und Innovationen verproben. Neue Konzepte für neue Zielgruppen und neue Geschäftsmodelle braucht die Innenstadt mehr denn je. Echte Kunden- oder Bürgerzentrierung verdienen eine Chance, bei der wir Themen, Funktionen und Erlebnisse neu und anders kombinieren. Die Zwischennutzung erlaubt auch neue Versuche. Als Stadtlabore konzipiert können so jetzt auch indoor Versuchsräume geschaffen werden, um echten Mehrwert für Bewohner:innen und Besucher:innen zu finden und auszuprobieren.

Viele Gebäude werden mit Sicherheit länger freistehen. Besser jetzt Dinge für die Zukunft ausprobieren, als auch auf eine ungewisse Zukunft warten, sollte das Motto sein. Viele Konzepte – auch fernab von Handel und Gastronomie – liegen beim IFH KÖLN bereit, die je nach Standort oder Zielgruppen einmal erprobt werden können. Transformation hält auch neue Chancen bereit.         

Stay tuned: Innenstädte in die Zukunft führen

Mehr  Ansätze, um die Attraktivität von Städten wieder zu fördern, bietet die Studie "Vitale Innenstädte", die am 8. Februar erscheint. Analysiert wurde der Status quo deutscher Innenstädte bei 111 Städten aller Größenarten.

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