Möbelmarkt verzeichnet 2022 historisches Wachstum. Externe Einflüsse bremsten postpandemisches Wachstum aus. Markttreiber Einbauküche von Wohnungsbau abhängig. Prognose für 2023 zeigt nur geringes Wachstum.
Möbel erfreuen sich in der deutschen Bevölkerung großer Beliebtheit. Besonders 2020 konnte der Möbelmarkt, der Kern des Home & Interior Marktes, vom Homing- und Cocooning Trend profitieren. Als systemrelevanter Markt durften die stationären Geschäfte trotz Lockdown offenbleiben. Zwei Jahre später verzeichnet der Möbelmarkt 2022 ein Rekordwachstum von Plus 10,9 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro – der größte Umsatzsprung in den letzten drei Jahrzehnten. Aber: Aufgrund der Preissteigerungen von 7,5 Prozent beträgt das reale Wachstum nur 3,4 Prozent. Das historische Umsatzwachstum des Möbelmarktes sorgt wegen des hohen Ausgangsniveaus für eingeschränktes Wachstumspotenzial in den kommenden Jahren. So prognostizieren die Marktexpert:innen ein Wachstum von 0,9 Prozent für 2023. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue Branchenfokus Möbel von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung.
„Das Konsumentenverhalten und die Vertriebswege des Möbelhandels haben sich in den letzten Jahren krisenbedingt stark gewandelt, was Händlern und Herstellern ein hohes Maß an Flexibilität abverlangt“, so Dr. Johannes B. Berentzen, Geschäftsführer bei der BBE Handelsberatung.
Externe Einflüsse bremsen Wachstum
Da die Möbelbranche in der Coronazeit profitieren konnte, bleiben Nachholeffekte, wie sie in anderen Branchen zu beobachten sind, durch die bereits erreichte Nachfragesättigung aus. Außerdem müssen Konsument:innen aktuell auf die branchenübergreifenden Preisanstiege reagieren, weshalb Ausgaben zurückgehalten oder in andere Branchen, zum Beispiel Reisen oder Automobil, umgelenkt werden. Der inflationsbedingte Preisanstieg, der auch die Möbelbranche betrifft und das Wachstum 2022 relativiert, sorgt auch dafür, dass die Nachfrage nach Mobiliar in geringeren Einkommensschichten zurück geht.
Markttreiber Einbauküche von Wohnungsbau abhängig
Mit einem Umsatz von rund sieben Milliarden Euro nehmen Küchenmöbel 2022 den größten Anteil am Gesamtmarkt ein. Einbauküchen sind konjunkturreagibel und unter anderem von der Entwicklung des Wohnungsbaus abhängig: Floriert der Wohnungsmarkt, profitiert der Küchenmarkt. Ansteigende Zinsen und im Gefolge zurückhaltender reagierende Nachfrage lassen den Wohnungsbau jedoch ins Stocken geraten. Diese Entwicklung wird sich laut Expertenprognose negativ auf das Wachstum des Küchenmarktes auswirken.
„Dunkle Wolken ziehen am Konjunkturhimmel auf: Der Möbelmarkt verzeichnet 2022 nur ein vermeintlich tolles Jahr, ab dem zweiten Halbjahr 2023 wird es eng“, so Uwe Krüger, stellvertretender Teamleiter Market Insights am IFH KÖLN.
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Über die Studie
Der „Branchenfokus Möbel“, Jahrgang 2023, des IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung liefert folgende Daten:
- Daten-/ Berechnungsstand März 2023
- Retrospektive der Marktentwicklung des Möbelmarktes bis 2013
- Prognose des Gesamtmarktvolumens bis 2027
- Berechnungen auf Basis von amtlichen Quellen des Statistischen Bundesamtes
Die komplette Studie kann hier im Shop des IFH KÖLN heruntergeladen werden.
Über die BBE Handelsberatung
Die BBE Handelsberatung mit Hauptsitz in München und Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Köln, Leipzig und Erfurt berät seit über 70 Jahren Handelsunternehmen aller Betriebsgrößen und Betriebsformen, Einkaufskooperationen, Verbundgruppen und die Konsumgüterindustrie sowie die Immobilienwirtschaft und Kommunen. Im Verbund der BBE Handelsberatung, IPH Handelsimmobilien und elaboratum New Commerce Consulting reicht das Beratungsportfolio der 170 Branchen-, Standort-, E-Commerce- und Immobilien-Experten von Strategieentwicklung, Markt- und Standortanalysen, Image- und Kundenforschung bis hin zu Projektentwicklung und Centermanagement. Analyse- und Prognosemethoden werden kontinuierlich optimiert, Wissenschaft und Praxis verzahnt, um auf diese Weise kompetent Handlungsempfehlungen geben zu können.
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