Der aktuelle APOkix des IFH KÖLN nimmt unter die Lupe, was Apotheker vom Gesundheitsministerium und von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwarten. Die Mehrheit der Apothekerinnen und Apotheker sieht in der Neubesetzung des Ministeriums eine Chance. Gleichzeitig hegen viele aber die Befürchtung, dass wichtige Apothekenthemen auf der Strecke bleiben werden. Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage liegt im April weiterhin oberhalb der neutralen 100-Punkte-Marke.
Nach der Bundestagswahl 2017 ist das deutsche Bundesgesundheitsministerium seit dem 14. März 2018 neu besetzt. Die Ergebnisse der aktuellen APOkix-Umfrage des IFH KÖLN unter rund 200 Apothekenleiterinnen und -leitern zeigen nun: Sechs von zehn Apothekern sehen eine Chance in der Neubesetzung und glauben, dass diese frischen Wind in die Gesundheitspolitik bringen wird. Auch die Qualifikationen des neuen Ministers werden von der Mehrheit der APOkix-Teilnehmer positiv bewertet. So geben 59 Prozent der Befragten an, dass Jens Spahns Erfahrung und Wissen im Gesundheitsbereich beste Voraussetzungen für den Ministerposten sind.
Apotheker sehen in vielen Bereichen Handlungsbedarf
Dennoch befürchten knapp 86 Prozent der Apothekenleiterinnen und -leiter, dass Apothekerthemen im Gesundheitsministerium auch unter neuer Leitung nur ein geringer Stellenwert eingeräumt wird. Dabei gibt es aus Apothekersicht viele drängende Aufgaben, die das Bundesgesundheitsministerium mit Nachdruck angehen sollte. So ist es für mehr als 90 Prozent der Befragten von hoher Priorität, dass die Apotheken im deutschen Gesundheitssystem gestärkt und das Apothekenhonorar verbessert wird. Auch die Durchsetzung des Rx-Versandhandelsverbotes und der Abbau von Bürokratie im Apothekenalltag ist aus Apothekersicht wichtig. Von ebenso hoher Priorität bewerten die APOkix-Teilnehmer eine bessere medizinische Versorgung auf dem Land und die Honorierung von Apothekendienstleistungen durch die GKV.
Blick auf aktuelle Geschäftslage bleibt positiv
Die positive Entwicklung des Konjunkturindex für die aktuelle Apothekengeschäftslage setzt sich auch im April fort. So bleibt der Wert mit 102,6 Punkten wie bereits im Vormonat oberhalb der neutralen 100-Punkte-Marke. Die erwartete wirtschaftliche Lage verbessert sich im Vergleich zum Vormonat zwar leicht, fällt mit einem Wert von 69,4 Indexpunkten insgesamt aber deutlich pessimistischer aus. Nur knapp 12 Prozent der Apothekenleiterinnen und -leiter rechnen damit, dass sich ihre Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird.
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Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
- 60,9 Prozent der Befragten glauben, dass der neue Bundesgesundheitsminister frischen Wind in die Gesundheitspolitik in Deutschland bringen wird.
- Für 95,9 Prozent der Befragten hat die Stärkung der Rolle von Apotheken im deutschen Gesundheitssystem hohe Priorität.
- Für je 89,6 Prozent der Befragten hat die Durchsetzung des Rx-Versandhandelsverbotes, der Bürokratieabbau im Apothekenalltag, die Verbesserung der medizinischen Versorgung auf dem Land sowie die Honorierung von Dienstleistungen in Apotheken durch die GKV hohe Priorität.
- 85,5 Prozent der Befragten befürchten, dass das neue Bundesgesundheitsministerium Apothekerthemen einen geringen Stellenwert einräumt.
- Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage liegt im April bei 102,6 Punkten.
- Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftslage steigt im April auf 69,4 Punkte.
Über den APOkix
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaberinnen und -inhaber zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Der APOkix wird unterstützt von der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag. Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können unter www.apokix.de kostenfrei heruntergeladen werden.