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15. Dezember 2021

Nicht erst seit der Coronapandemie sind Innenstadtlagen gefordert, Vielfalt in Deutschlands Innenstädte zu bringen. Doch bisher fehlen die Steuerungsinstrumente sowie die Daten dafür. Doch Abhilfe ist in Arbeit: In einem Projekt für das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) erschafft das IFH KÖLN gemeinsam mit Modellstädten in ganz Deutschland und zahlreichen kompetenten Partnern eine Blaupause für digitales Leerstands- und Ansiedlungsmanagement.

In den nächsten drei Jahren ist mit der Schließung von rund einem Fünftel (80.000) der stationären Geschäfte zu rechnen. Kernfrage daher: Wie können Kommunen dieser drohenden Verödung entgegenwirken und gleichzeitig aktiv multifunktionale Stadtzentren, in denen Handel, Gastronomie, Kultur und Bildungsangebote zusammenspielen, gestalten? Mit dem Motiv, einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Innenstädte in Deutschland zu leisten, hat sich das IFH KÖLN daher mit „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ auf den Weg gemacht. Vitalität durch neue Mehrwerte für Büger:innen, neue Konzepte für mehr Vielfalt sowie Potenziale für neue Geschäftsmodelle sind das Ziel.

„Multifunktionale Innenstädte ohne Leerstand, die sich auf Basis von Daten und einem echten Dialog zwischen Kommune und Immobilienwirtschaft vorausschauend weiterentwickeln, sind das Ziel eines modernen Leerstands- und Ansiedlungsmanagements und für das Bestehen vieler Stadtzentren erfolgskritisch“, Dr. Eva Stüber

Eine digitale Plattform ist hierfür die Ausgangsbasis. Bis Ende 2022 werden dafür standardisierte Prozesse, Abläufe und Tools entwickelt, die eine reibungslose und den Innenstadtkonzepten entsprechende Nachvermietungsstrategie ermöglichen. Adressaten der Plattform sind neben den Städten/Kommunen mit ihren Wirtschaftsförderungen vor allem auch Immobilienbesitzer:innen, Makler:innen, Kammern, Handel, Gastronomie sowie weitere zukünftig relevante Themenfelder für die Innenstädte (siehe Schaubild). Aus diesem Zusammenspiel ergibt sich ein innovativer Nachvermietungsprozess mit „Frühwarnsystem“ bezogen auf drohenden Leerstand.

Diese datenbasiere Technologiebasis befähigt die Akteure vor Ort schneller und passgenauer zu agieren. In den Modellstädten ist große Motivation bei der Verprobung zu spüren – wenn die neue Herangehensweise auch mit großen Anstrengungen beim Aufbau verbunden ist. Erfordert die entstehende Transparenz auch Mut für die Umsetzung, sind sich die Akteure doch einig, dass dies der einzig zielführende Weg in die Zukunft ist.

„Die Themen multifunktionale Ansiedlung und dialogorientiertes Arbeiten zwischen Kommunen und Immobilienwirtschaft sind zentral für den Erhalt der Attraktivität von Innenstädten. Leerstand zu erfassen und zu managen ist die Pflicht, dabei mit neuen Ansiedlungsstrategien örtliche Vielfalt zu erwirken, die Kür. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass Kommunen unterschiedlicher Größe Teil dieses praxisorientierten Projektes sind und mit uns gemeinsam diesen Weg für mehr Frequenzen und eine bessere Grundlage für vitales, innerstädtisches Leben gehen“, Boris Hedde.

Über das Projekt

Im Rahmen des Projekts „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ erarbeitet das IFH KÖLN gemeinsam mit 14 Modellstädten unterschiedlicher Größe aus ganz Deutschland ein digitales Tool für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten und schafft die Basis für ein dialogorientiertes, standardisiertes Miteinander im Prozess der Vitalisierung von Stadtzentren. Neben dem digitalen Tool, stehen das Lernen der einzelnen Innenstadtakteur:innen voneinander und das Generieren der richtigen Daten für die Zukunftsplanung im Vordergrund. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und hat eine Laufzeit bis Dezember 2022. Zu den beteiligten Kommunen zählen: Bremen, Erfurt, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken und Würzburg. Weitere Informationen unter www.stadtlabore-deutschland.de.

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