Bundeskanzlerin a. D. Angela Merkel würdigt „Stadtlabore für Deutschland“
Nicht erst seit der Coronapandemie sind Innenstadtlagen gefordert, Vielfalt in Deutschlands Innenstädte zu bringen. In den nächsten drei Jahren ist mit der Schließung von rund einem Fünftel (80.000) der stationären Geschäfte zu rechnen. Kernfrage daher: Wie können Kommunen dieser drohenden Verödung entgegenwirken und gleichzeitig aktiv multifunktionale Stadtzentren, in denen Handel, Gastronomie, Kultur und Bildungsangebote zusammenspielen, gestalten? Mit dem Motiv einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Innenstädte zu liefern, hat sich das IFH KÖLN gemeinsam mit 14 Modellstädten aus ganz Deutschland und weiteren Projektpartnern im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ auf den Weg gemacht. Vitalität durch neue Mehrwerte für Büger:innen, neue Konzepte für mehr Vielfalt sowie Potenziale für neue Geschäftsmodelle sind das Ziel.
Eine digitale Plattform ist dafür die Ausgangsbasis. Bis Ende 2022 werden standardisierte Prozesse, Abläufe und Tools entwickelt, die eine reibungslose und den Innenstadtkonzepten entsprechende Nachvermietungsstrategie ermöglichen. Adressaten der Plattform sind neben den Städten/Kommunen mit ihren Wirtschaftsförderungen vor allem auch Immobilienbesitzer:innen, Makler:innen, Kammern, Handel, Gastronomie sowie weitere zukünftig relevante Themenfelder für die Innenstädte. Aus diesem Zusammenspiel ergibt sich ein innovativer Nachvermietungsprozess mit „Frühwarnsystem“ bezogen auf drohenden Leerstand.
Das vom BMWi geförderte Projekt wird nicht nur in den Modellstädten durch die örtliche Stadtspitze gestärkt und politisch gestützt. Anlässlich der 41. außerordentlichen Hauptversammlung des Deutschen Städtetags am 17. November 2021 in Erfurt sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel das Grußwort. In ihrer Rede nannte sie die „Stadtlabore für Deutschland“ und betonte die Dringlichkeit von Innenstadtvitalisierung und Ansiedlungsmanagement. Die Berücksichtigung des Themas in der Rede der Bundeskanzlerin zeigt einmal mehr, wie wichtig zukunftsfähige Lösungsansätze sind.