ECC KÖLN untersucht Mobilität und Sharingkonzepte von Fahrrädern, Autos, Scootern und Co. Fazit: In Großstädten wird die sogenannte Shared Mobility immer wichtiger. Der Handel kann als alltägliche Anlaufstelle von diesem Boom profitieren.
Menschen in Großstädten bewegen sich viel und das nicht nur mit dem eigenen Auto, Roller oder Fahrrad. Während das herkömmliche Carsharing schon länger bekannt ist, wird das Straßenbild in Großstädten in letzter Zeit verstärkt durch zahlreiche Anbieter von Bike-, Scooter-, und Roller-Sharing geprägt, welche um Markt- und Kundenanteile kämpfen. Dabei ist Carsharing mit 44 Prozent regelmäßigen Nutzer:innen noch das beliebteste Mobilitätssystem bei den 18 bis 55-Jährigen in deutschen Großstädten, gefolgt von Bike- und Ride-Sharing (jeweils 34 Prozent). Diese und weitere Daten zur alltäglichen Nutzung von neuen Mobilitätskonzepten liefert die neue Studie des ECC KÖLN „Neue Mobilität auf der Überholspur“, wofür Daten zu Shared Mobility in Deutschland, den USA und den Niederlanden erhoben wurden.
Großes Marktpotenzial für den Handel
Nutzerinnen und Nutzer von Sharing-Angeboten sind im Vergleich zu Menschen, die Carsharing und Co. nicht nutzen, nicht nur besonders markenaffin (49 %*) und offen für neue Produkte (63 %), sondern auch empfänglich für Werbung (50 %) und ausgabefreudig (63 %) – Konsumentencharakteristika, die große Relevanz für den Handel aufweisen.
„Die Möglichkeiten der Verknüpfung von Handel und Sharing-Angeboten werden aktuell noch kaum genutzt. Hier lohnt es sich genauer hinzuschauen, denn die urbane Bewegung spielt sich mit am meisten rund um alltägliche Einkäufe und Besorgungen ab. Dieser Symbiose-Effekt der Zielgruppen bietet noch viel offenes Entwicklungspotenzial,“ so Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Customer Insights am IFH KÖLN, zu den Studienergebnissen.
Die Verknüpfung mit dem Handel als relevante Alltagsanlaufstelle zeigt sich auch bei den Buchungsoptionen von Sharing-Anbietern. So ist es für mehr als 40 Prozent der Befragten interessant, ein Verkehrsmittel spontan über eine Supermarkt-App oder ein Terminal im Laden zu buchen. Und auch bei der gewünschten Abhol- und Abgabestation spielt der stationäre Handel eine wichtige Rolle: Geschäfte in der Nachbarschaft (22 %), Supermärkte (20 %) oder Einkaufszentren (16 %) sind für die Befragten relevante Nutzungsorte.
Zukunftsmobilität: Autonomes Carsharing?
Bei Mobilitätskonzepten rund um autonomes Fahren sind die Deutschen im Vergleich zu den Befragten in Amerika oder den Niederlanden noch etwas skeptischer. Hierzulande sind autonome Fahralternativen für etwa jede:n Zweite:n ein attraktives Transportmittel. Dabei schneiden selbstfahrende Shuttle-Busse (55 %) am besten ab, gefolgt vom Carsharing (54 %) und Flugtaxis (49 %).
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* Die im folgenden genannten Werte beziehen sich auf die befragten Nutzer:innen in Deutschland.
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Über die Studie
Die ECC CLUB Studie 2021 gibt einen Einblick in die alltäglichen, urbanen Mobilitätsgewohnheiten und untersucht Nutzungsdynamiken und Zukunftsperspektiven verschiedener Sharing-Dienste. Dazu wurden zwischen dem 16. März und dem 09. April 2021 in einer repräsentativen Onlinebefragung in jeweils 15 ausgewählten Großstädten Konsument:innen zwischen 18 und 55 Jahren in Deutschland (944), den USA (828) und den Niederlanden (464) befragt.
Die Studie wurde mit freundlicher Unterstützung der Mitglieder des ECC CLUB realisiert und kann kostenfrei im Shop des IFH KÖLN heruntergeladen werden.