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Der Schuhmarkt erreicht 2016 ein Volumen von 9,7 Milliarden Euro. Der Fachhandel verliert erneut Marktanteile. Internet-Pure-Player generieren mehr als neun Prozent der Schuhumsätze. Weitere Details zum Markt liefert der „Branchenreport Schuhe“ von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung.

Für Sneaker, Sandalen, Pumps und Co. haben Konsumenten 2016 rund 9,7 Milliarden Euro ausgegeben. Damit wächst der Schuhmarkt in Deutschland – wie auch schon im Vorjahr – nur leicht um 0,9 Prozent und liegt knapp unter der durchschnittlichen jährlichen Entwicklung seit 2010 (+ 1 %). Das zeigt der neue „Branchenreport Schuhe“, mit dem das IFH KÖLN und die BBE Handelsberatung einen detaillierten Blick auf die Marktentwicklung werfen. Zum Vergleich: Der gesamte Einzelhandel im engeren Sinne steigert seinen Umsatz nach Angaben des Handelsverbands Deutschland (HDE) 2016 um 2,3 Prozent.

Sneaker-Trend hält an – Position des Fachhandels wird kontinuierlich schwächer

Das Konsumverhalten in puncto Schuhe hat sich nachhaltig verändert und muss als zentraler Faktor in die Marktbetrachtung einfließen.

„Die Zeiten, in denen sich Konsumenten nur zum Start der Saison mit neuen Schuhmodellen versorgt haben, sind lange vorbei. Schuhe werden heute saisonunabhängiger und spontaner gekauft. Hinzu kommt: Der starke Trend zum sportlichen Schuh hält weiter an. Der Fachhandel ist für den Sneaker-Kauf jedoch oft nicht die erste Anlaufstelle und verliert so weiter Marktanteile“, so Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH KÖLN.

Der Fachhandel hält zwar weiter den stärksten Anteil am Schuhmarkt, wird seit einigen Jahren aber zunehmend durch branchenfremde Vertriebsformate verdrängt. Die Internet-Pure-Player, die ihren Ursprung und Vertriebsschwerpunkt im Onlinehandel haben, drängen als Initiatoren des Wandels weiterhin mit voller Kraft in den Markt. Ihr Umsatzanteil liegt mittlerweile bei über neun Prozent. Auch Fashion-Anbieter sind weiter auf dem Vormarsch – denn passende Schuhe gehören für Konsumenten heute oft selbstverständlich zum Outfit und werden gerne gemeinsam mit Shirt und Hose gekauft.

„In den letzten Jahren konnte zwar das Marktvolumen und die verkaufte Paarzahl gesteigert werden, der durchschnittliche erzielte Verkaufspreis nahm aber erheblich ab. Dieser Entwicklung muss der Schuheinzelhandel entgegenwirken und die Durchschnittspreise durch ein Trading-up verbessern. Letztendlich müssen alle Verkaufskennzahlen auf den Prüfstand gestellt werden und die Schulung der Mitarbeiter genau auf diese Kennzahlen ausgerichtet werden, damit die Gesamtproduktivität erhöht werden kann“, so Jürgen Hanke, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung.

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