Mode und Wetter sind zwei wesentliche Einflussfaktoren im Schuhmarkt. Das zeigte sich auch im vergangenen Jahr. So hatte die Branche 2015 mit eher wetteruntypischen Frühjahrs- und Herbstmonaten zu kämpfen. Durch die starke Kopplung an Modethemen werden zwar regelmäßig mehr Schuhe gekauft, das Ausgabenbudget wächst aber nur unterproportional, d. h. der Konsum verlagert sich in günstigere Preislagen. So konnte der aktuelle Sneaker-Trend auch nicht dazu beitragen, dass fühlbar mehr Schuhe gekauft wurden. Vielmehr führte der vermehrte Sneaker-Absatz zu einer Umsatzverschiebung zwischen den Segmenten im Schuhmarkt – und zwar zu Lasten der klassischen Damen- und Herren-Halbschuhe aus Leder bzw. der Nicht-Leder-Schuhe.
Männer tragen mehr Stiefel und Boots
Die durchschnittlichen jährlichen Veränderungsraten im Mengen- bzw. Wertvolumen zeigen, welche Schuharten sich in den letzten Jahren besonders positiv oder negativ entwickelt haben. Über alle Schuharten hinweg ist der Markt seit 2009 eher mäßig gewachsen: durchschnittlich um 2,4 Prozent pro Jahr. Sowohl Damen- als auch Herrenschuhe entwickelten sich leicht rückläufig, Kinderschuhe konnten noch schwach zulegen. Getragen wurde das Wachstum des Gesamtmarktes vor allem von den Zugewinnen bei Sportschuhen, Freizeitschuhen mit Stoffoberfläche und den Sonstigen Schuhen, welche bei bereits bedeutenden Marktanteilen die größten Steigerungsraten aufweisen.
Stiefel/Stiefeletten und Boots konnten zwischen 2009 und 2015 ein zweistelliges Plus generieren. Insbesondere die gesteigerte Nachfrage an Herrenstiefeln und -Boots hat sich positiv ausgewirkt. Zum Vergleich: Bei Damen- und Kinderstiefeln lag das Wachstum im selben Zeitraum bei unter zwei Prozent (CAGR*). Dem Umsatzplus lag dabei jeweils ein deutlich höherer Anstieg im Mengenkonsum zu Grunde – was schlicht zeigt: Schuhe werden extrem modeorientiert gekauft, es gehen also mehr Paar Schuhe, dafür aber günstigere Modelle über die Ladentheke.