2018 war der deutsche Schuhmarkt Druck von vielen Seiten ausgesetzt. Wetter, Preise und Fachhandelsschließungen sind nur drei der Einflussfaktoren auf die Entwicklung des hiesigen Schuhmarktes. Welche Erkenntnisse unsere neue IFH-Studie „Branchenfokus Schuhe 2019“ unter anderem noch für Sie bereithält, haben wir in folgendem Beitrag für Sie zusammengefasst.
Der deutsche Schuhmarkt steht unter Druck. Nachdem der Markt in den vergangenen Jahren zwar gering, aber kontinuierlich wachsen konnte, ging das Marktvolumen leicht auf insgesamt 9,7 Milliarden Euro zurück. Die Gründe sind vielfältig. Während sich auf der einen Seite die ungewöhnlichen Wetterverhältnisse des vergangenen Jahres auch auf den Schuhmarkt ausgewirkt haben, kommen auf der anderen Seite Überangebot und Preiswettbewerb hinzu. Die deutschen KonsumentInnen kaufen zwar insgesamt zahlenmäßig nicht oder nur kaum weniger Schuhe, sie kaufen aber zu niedrigeren Preisen.
Sneaker können punkten – restliche Sortimente schwach
Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des deutschen Schuhmarktes liegt seit 2012 bei 0,7 Prozent. Wie in den vergangenen Jahren, zeigen vor allem Sneaker eine dynamische Entwicklung. Diese sind mittlerweile zum Alltagsschuh geworden und werden in der Freizeit genauso wie im Büro getragen. Fast zwei Milliarden Euro wurden 2018 in Deutschland mit Sneaker umgesetzt – fast doppelt so viel wie noch 2012. Neben Sneakern können auch Freizeitschuhe mit textiler Oberfläche wie zum Beispiel Espadrilles wachsen. Damen-, Herren- und Kinderschuhe müssen hingegen insgesamt über die vergangenen sechs Jahre hinweg Verluste einstecken.
Fachhandel unter Druck
Der weiter zunehmende E-Commerce bei Schuhen setzt vor allem den traditionellen Fachhandel unter Druck. Außerdem beschleunigt die rückläufige Besucherfrequenz in den Innenstädten das Ausscheiden einzelbetrieblicher Schuhfachhändler aus dem Markt. Hinzu kommt, dass Sport- und Bekleidungsfachhändler beim Schuhverkauf kontinuierlich an Bedeutung gewinnen können und KonsumentInnen Schuhe weiterhin gerne zusammen mit weiteren Outfit-Bestandteilen kaufen. Nicht zuletzt erhöht sich der Druck auch von Seiten der Hersteller, die ihre Onlineaktivitäten vor allem über steigende Marktplatzpräsenzen weiter ausbauen.
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger
Auch in der Schuhbranche legt die Nachfrage nach umweltfreundlich und fair produzierten Produkten zu. Bei über der Hälfte der Verbraucher spielt Nachhaltigkeit beim Kauf von Schuhen eine Rolle. Vor allem sogenannte Millennials und Baby Boomer sind diesbezüglich besonders aufmerksam. Für Hersteller ergeben sich hieraus Wachstumspotenziale.
Social Media im Schuhkaufprozess bedeutend
Soziale Netzwerke dienen als Inspirations- und Informationsquelle. KonsumentInnen informieren sich bei Instagram und Co. über neueste Trends. Wenig überraschend spielen soziale Netzwerke vor allem für die jüngere Zielgruppe eine entscheidende Rolle und beeinflussen Kaufentscheidungen nachhaltig. Auch der Austausch zwischen KonsumentInnen über soziale Netzwerke hat immensen Einfluss auf das Konsumverhalten. Informationsprozess und Kaufentscheidung finden nicht selten anhand von Bewertungen und Erfahrungen anderer KonsumentInnen statt. Händler und Hersteller sind demnach gut beraten, in sozialen Netzwerken präsent zu sein. Gerade in der jüngeren Zielgruppe sind auch Kooperationen mit Bloggern und Influencern mittlerweile kaum noch zu umgehen.
Sie wollen mehr erfahren?
Weitere Zahlen, Daten und Fakten liefert der "Branchenfokus Schuhe" von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung. Jetzt im IFH-Shop erwerben!