Aufgabenstellung
Zur Sicherung des Handelsstandortes hatte die Wirtschaftsförderung der Stadt Nürnberg ein Projekt initiiert. Gemeinsam mit dem Auftraggeber und im Dialog mit lokalen Anspruchsgruppen sowie mittels einer Analyse der Besucher:innen der Stadt sollte ein Zukunftskonzept für das Jahr 2030 entwickelt werden. Gleichzeitig sollte das Konzept auf vorhandene Strukturen aufbauen und die lokal anzutreffende Interessenheterogenität berücksichtigen. Bei der Umsetzung wirkte nicht nur das IFH KÖLN mit, sondern auch der IFH-Umsetzungspartner VITAIL, eine Plattform, die über Wissenstransfer und Austausch Städte und Stakeholder unterstützt.
Herangehensweise
Mit der Devise „Evaluation, Konzeption und Aktion!“ wurde ein Projekt umgesetzt, das in drei übergeordneten Schritten und über neun Monate erfolgte.
Zunächst wurde in einem ersten Schritt eine empirische Basis geschaffen. Mit Befragungen im Umland und bei Besucher:innen wurde geprüft, welche Anforderungen aus der Zielgruppe an den Handelsstandort gegeben sind und welche Stärken und Schwächen Nürnberg dabei ausweist. In Verbindung mit Kaufkraftanalysen und unterschiedlichen Publikationen des IFH KÖLN zur Zukunft des Handels wurde analytisch fundiert die Ausgangssituation evaluiert.
Dem folgte im zweiten Schritt die Konzeptionsphase. Dafür wurden mehrere Kreativworkshops mit Vertretern der lokalen Anspruchsgruppen zur Identifikation von Ideen und Maßnahmen durchgeführt. Mit einem zu Beginn für das Projekt aufgestellten Beirat wurden die Ideen und Maßnahmen mit Blick auf die für Nürnberg zuvor eruierte Visitor Journey eingeordnet und bewertet.
Im letzten Schritt waren die Zwischenergebnisse in einen Aktionsplan zu überführen. Dafür wurden die eingangs entwickelten Ideen und Maßnahmen in eine bis 2030 aufgesetzte Zeitplanung gesetzt, organisations- und budgetbezogene Anforderungen beschrieben und Empfehlungen formuliert, welche Strukturen für den nachhaltigen Erfolg aufzubauen sind. Die Ergebnisse samt Budgetanforderungen wurden in einem Abschlussbericht zusammengefasst und den Stakeholdern der Stadt und der lokalen Presse vorgestellt, um danach im Rat der Stadt darüber abzustimmen.
Ergebnis
Obwohl sich die Stadt kurz vor einer Bürgermeisterwahl befand und zuvor tendenziell negativ über den Handel in den lokalen Medien berichtet wurde, konnte das Konzept überzeugen und erhielt parteiübergreifend die Zustimmung im Stadtrat.
Es zeigte sich, wie wichtig es im kommunalen Kontext ist, besucherzentriert vorzugehen. Die konsequente Ausrichtung des Konzeptes entlang der empirisch evaluierten Visitor Journey in Nürnberg war der Schlüssel und die Basis für die breite Akzeptanz.