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Timo Buhren, Geschäftsführer hagebaumarkt Mülheim an der Ruhr GmbH

Timo Buhren, Geschäftsführer hagebaumarkt Mülheim an der Ruhr GmbH

„Einzelhändler*innen sollten mehr experimentieren, um Erkenntnisse zu gewinnen“

Die Amazonisierung des Konsums schreitet voran. Insbesondere stationäre Händler*innen trifft dies hart. Sie müssen umdenken und sich mehr denn je neu erfinden. Hierzu gehört auch der Mut und der Wille, neue Dinge und Konzepte auszuprobieren, um somit den Draht zu den eigenen Kund*innen zu gewinnen und zu verstärken.

Unter genau diesem Aspekt eröffnete vor knapp zwei Monaten der „hagebaumarkt Mülheim City“. Mit dem Pop-up-Store testet Inhaberfamilie Buhren ein neues Baumarkt-Stadtquartierkonzept und folgt somit in einem kleinen Versuch Horst aus Hamburg-Bahrenfeld. Ausgewählt wurde "hagebau Mühlheim City" im Rahmen des Projektes "Einzelhandelslabor" der Stadt Mühlheim an der Ruhr, der Wirtschaftsförderung und der IHK Essen, Mühlheim an der Ruhr, Oberhausen. Das Konzept verabschiedet sich bewusst vom ursprünglichen Baumarktimage und setzt auf eine kleinere, individuelle und flexibel einsetzbare Fläche. Das Zeigen und Vorführen von Produkten stehen im Vordergrund.

Dr. Eva Stüber traf Timo Buhren vor Ort zum Interview, um über die ersten Learnings zu sprechen:

Herr Buhren, was ist der Kern Ihrer Pop-up-Store-Idee?

Die Idee ist es, näher an die Kund*innen heranzurücken. Sowohl geographisch als auch in der Beratung. Daher haben wir einen 50 Quadratmeter Baumarkt direkt in der Innenstadt eröffnet, in dem eine gute Atmosphäre für einen Dialog zwischen Kund*innen und Verkäufer*innen vorhanden ist. Durch wöchentlich wechselnde Aktionen und Testgeräte kann der Kunde „immer etwas erleben“.

Was sind Ihre bisherigen Learnings nach zwei Monaten Pop-up-Store?

Auch die Bewohner*innen der Innenstadt haben einen breitgefächerten Sortimentsbedarf. Die Nachfragen sind generell mietertypisch, lassen sich aber nicht auf gewisse Artikelgruppen einschränken. Wir können die Nachfrage aber in Kooperation mit unserem „großen“ hagebaumarkt bedienen. Das machen wir dann über ein Bestellsystem, um kurzfristig auf über 30.000 Artikel zugreifen zu können.

Wenn Sie mit dem heutigen Wissen die Konzeption für den Pop-up-Store noch einmal machen würden, was würde hierbei im Fokus stehen?

Wir würden das Bestellsystem noch mehr in den Vordergrund stellen und verstärkt anbieten. Kund*innen können sich bereits jetzt unser gesamtes Sortiment zur Abholung in den Pop-up-Store bestellen. Dadurch müssen Sie nicht weit reisen. Viele Bewohner*innen aus der Innenstadt besitzen kein Auto. Durch Anpassungen könnten wir noch schneller und komfortabler liefern.

Welchen Ratschlag geben Sie Ihren Kolleg*innen aus dem Einzelhandel nach den gesammelten Erfahrungen?

Das Experimentieren mit neuen Verkaufskonzepten oder Ideen bringt immer einen Vorteil mit sich. Man kann daraus neue Erkenntnisse ziehen. Auch wenn der ursprüngliche Gedanke vielleicht nicht funktioniert, entstehen trotzdem andere Informationen die nützlich sein können. Wir werden versuchen unser Bestellsystem weiterzuentwickeln und die Rahmenbedingungen, die gegeben sein müssen, weiter einzugrenzen.

 

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