Im wachstumsstarken Möbeljahr 2022 hat der umsatzdominante Möbelfachhandel die Markt-anteilsschwelle von 80 Prozent nicht zurückerobern können. Auf den kleinbetrieblich organisierten Möbelhandel, Einzelkämpfer und Filialisten (ohne Küchenspezialisten) entfallen 64,9 Prozent des Marktvolumens, die damit nur leicht überproportional gewachsen sind. Der Marktanteilsgewinn in Höhe von 0,5 Punkten entspricht einem Umsatzwachstum von 11,7 Prozent.
Im Jahresvergleich 2021/22 zeigt sich sogar Erstaunliches: Die omnipotenten Filialisten verlieren Marktanteile, fallen zurück, die „Kleinen“ legen dagegen zu. Im preisgetriebenen Markt scheint gerade der Primat der Preispolitik nicht mehr zu greifen, die Unterschiede verwischen.
Allerdings ist zu beachten, dass 2022 alle Anbieter mit ausgeprägtem Onlineengagement eine Schwächephase durchlaufen und hier sind besonders die Möbelfilialisten positioniert, weniger der kleinbetrieblich organisierte Möbelhandel.
Aus der Vogelperspektive betrachtet lässt sich das 2022er Möbeljahr für die Vertriebsformate so charakterisieren: Alle Anbieter mit ausgeprägtem Onlineanteil hatten vom Vorjahr 2021 eine hohe und nur schwer steigerbare Vorgabe zu tragen. Dementsprechend konnten die Großen zwar noch eine absolut positive Jahresbilanz ziehen – allerdings unter Marktdurchschnitt – und der Distanzhandel hatte sogar Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Ein überraschendes Resümee, denn so verzeichneten die Internet-Pure-Player erst zum zweiten Male seit ihrem Markteintritt 2005 Umsatzeinbußen.
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