Bitcoins, Instant Payments und biometrische Identifizierung zählen zu den aktuell heiß diskutieren Trends im Online-Payment-Markt. Aber wie bewerten Konsumenten und Händler diese Trends? Und welchen Anforderungen müssen Zahlungsverfahren zukünftig gerecht werden, um am Markt bestehen zu können? Die ECC-Payment-Studie Vol. 21 gibt einen Einblick in die Payment-Welt von morgen.
Eines ist klar: Die Anforderungen der Online-Shopper steigen. Sicherheit und Schnelligkeit werden zunehmend zu Hygienefaktoren im Online-Payment, die Bequemlichkeit wird aus Shopper-Sicht immer wichtiger. Auch dieses Jahr gewinnen Convenience-Faktoren für die befragten Online-Shopper weiter an Bedeutung. So ist die bequeme Nutzbarkeit über das Smartphone bereits mehr als der Hälfte der Konsumenten wichtig – das ist ein dickes Plus von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Auf die einfache und einmalige Registrierung bei Payment-Verfahren achten aktuell sogar 70 Prozent der Konsumenten. Das sind fast fünf Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr.
Damit steht fest: Zahlungsverfahren, egal ob traditionell oder brandneu, müssen auch verstärkt die Convenience im Blick haben, wenn Sie am Markt bestehen wollen. Neue Verfahren, welche die Kundenerwartungen in Sachen Bequemlichkeit nicht erfüllen, werden sich kaum etablieren können. Derzeit erfüllen vor allem Rechnung und PayPal die Convenience-Ansprüche der Konsumenten am besten – kein Wunder also, dass diese beiden Verfahren (erneut) auf den ersten beiden Plätzen der Lieblingsverfahren der Online-Shopper landen. Aber auch Amazon Payments bietet aus Konsumentensicht ein hohes Maß an Bequemlichkeit.
Bitcoins: Ein Thema für die Börse, nicht für den Handel
Die digitale Währung Bitcoins, basierend auf einer dezentralen Datenbank, gilt als sicher und kursstabil. Dennoch finden mehr als die Hälfte der befragten Händler Bitcoins als Zahlungsverfahren für ihren Online-Shop nicht interessant. Auch bei den Konsumenten ist das Interesse eher verhalten – lediglich 20 Prozent der Konsumenten haben Interesse an Bitcoins als Zahlungsmittel im E-Commerce. Auch wenn bereits einige Händler das Zahlen mit Bitcoins ermöglichen, ist die digitale Währung in naher Zukunft eher ein Thema für die Börse als für den Handel. Woran liegt das? Das System, welches hinter Bitcoins steht, ist recht komplex und wird möglicherweise von den wenigsten Shoppern und Shop-Betreibern vollständig verstanden. Zudem verrät ein Blick auf den Börsenkurs, dass sich die digitale Währung eher als langfristige Geldanlage eignet. Ein Bitcoin kostet derzeit mehr als 1.000 Euro und der Wert steigt weiter. Mit Bitcoins bezahlte Konsumgüter hingegen verlieren meistens schon mit dem Auspacken an Wert.
Instant Payments: schnell, schneller, Echtzeit
Mit Instant Payments sollen ab November dieses Jahres europaweit Überweisungen rund um die Uhr und sekundenschnell möglich werden. Die Blitzüberweisung stößt sowohl bei Shoppern als auch Shop-Betreibern auf Interesse. Sechs von zehn Konsumenten und acht von zehn Shop-Betreibern würden Instant Payments nutzen.
Die Vorteile für den Handel liegen auf der Hand: Über 70 Prozent der Händler sehen die sofortige Verfügbarkeit der Zahlungsbeträge und die schnellere Abwicklung der Prozesse als Vorteil. Knapp die Hälfte der Shop-Betreiber verspricht sich zudem eine Reduzierung des Zahlungsausfallrisikos und eine bessere Planbarkeit der Liquidität durch die Blitzüberweisung. Pain Points werden allerdings in dem möglicherweise notwendigen Betrieb mehrerer Systeme, einem erhöhten Integrationsaufwand und allgemein höheren Kosten gesehen.
Auch Shopper hoffen auf eine schnellere Kaufabwicklung und Lieferung durch Instant Payments. Zudem schätzen mehr als 70 Prozent der Shopper die neue Flexibilität beim Geldtransfer. Befürchtet werden vor allem zusätzliche Kosten.
Händler und Konsumenten scheinen vor allem Vorteile durch Instant Payments zu sehen. Inwieweit sich die Erwartungen erfüllen werden und welche konkreten Mehrwerte die Blitzüberweisung im Vergleich zu bestehenden Verfahren tatsächlich für Konsumenten bietet, wird sich erst beurteilen lassen, wenn die Rahmenbedingungen der Umsetzung geklärt sind. Bisher liegen zwar ein Konzept und ein Regelwerk der Europäischen Zentralbank vor, die genaue Ausgestaltung ist allerdings noch offen.
Biometrische Authentifizierung: Ist Zahlung per Selfie Top oder Flop?
Die biometrische Authentifizierung soll Konsumenten ersparen, sich beim Online-Shopping viele verschieden Passwörter merken zu müssen. Dabei kann eine Zahlung ganz bequem, schnell und einfach z. B. per Daumenabdruck oder Selfie bestätigt werden. Bisher konnte sich die biometrische Authentifizierung im Zahlungsverkehr aber noch nicht durchsetzen. Die Ergebnisse der aktuellen ECC-Payment-Studie zeigen, dass der Durchbruch von Fingerabdruck, Selfie und Co. im Online-Payment auch 2017 nicht zu erwarten ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Skeptiker sogar erkennbar gestiegen: Konnten sich 2015 noch 31 Prozent der befragten Konsumenten eine Nutzung biometrischer Identifikation im E-Commerce nicht vorstellen, sind es 2016 knapp 41 Prozent. Dennoch sollten biometrische Verfahren zur Identifizierung im Online-Payment langfristig weiter beobachtet werden. Das Entsperren des Smartphones per Fingerabdruck ist heute schon für viel Konsumenten Standard – ein Abbau der Hemmschwellen für den Einsatz im Online-Payment scheint nicht ausgeschlossen.
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ECC-Payment-Studie Vol. 21
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