Die ECC-Payment-Studie Vol. 21 nimmt das Potenzial von Bitcoins und Instant Payments unter die Lupe. Die Ergebnisse zeigen außerdem, welche Anforderungen Zahlungsverfahren zukünftig verstärkt erfüllen müssen.
Bitcoins und Instant Payments zählen zu den heiß diskutierten Trends in Payment-Markt. Wie werden sie von Konsumenten und Händlern bewertet? Welche Kriterien muss ein zukunftsfähiges Zahlungsverfahren erfüllen? Diese Fragen beantwortet die ECC-Payment-Studie Vol. 21, für die das ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Malte Krüger sowohl Online-Shopper als auch Shop-Betreiber befragt hat.
Bitcoins für Shopper und Händler nur mäßig interessant
Die digitale Währung Bitcoins scheint aktuell für den E-Commerce noch Zukunftsmusik zu sein. So hat nur jeder fünfte befragte Konsument Interesse daran, den Onlineeinkauf mit Bitcoins zu bezahlen. Vier von zehn Online-Shoppern finden Bitcoins sogar eindeutig uninteressant. Unter den Händlern haben sogar 56 Prozent der Befragten kein Interesse an der digitalen Währung für ihren Online-Shop.
„Ein möglicher Grund für das eher geringe Interesse könnte die begrenzte Verfügbarkeit von Bitcoins sein. Sie werden vermutlich eher als Geldanlage denn als Zahlungsmittel angesehen. Zudem ist das hinter Bitcoins steckende System recht komplex, so dass viele Konsumenten und Händler die digitale Währung möglicherweise nicht vollumfänglich verstehen“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH KÖLN.
Instant Payments: Geschwindigkeit im Fokus
Auf mehr Interesse stoßen dagegen Instant Payments, die ab November in ganz Europa Echtzeitüberweisungen ermöglichen sollen: Sechs von zehn Online-Shoppern und acht von zehn Shop-Betreibern würden Instant Payments nutzen. Dass der Kauf schneller abgewickelt wird als eine Standardüberweisung, weil die Zahlung unmittelbar beim Händler eingeht, ist der größte Vorteil aus Konsumentensicht (83 %). Jedoch befürchten 65 Prozent der Shopper, dass zusätzliche Kosten anfallen könnten, wenn sie Instant Payments nutzen. Auch Händler sehen die Geschwindigkeit und die damit verbundene bessere Liquiditätsplanung als größte Vorteile von Instant Payments. Gleichzeitig stehen sie unter anderem dem Integrationsaufwand skeptisch gegenüber.
„Unsere Befragungsergebnisse zeigen, dass Online-Shopper kaum bereit sind, Gebühren für Instant Payments zu zahlen. Sollten tatsächlich Extrakosten anfallen und angesichts der Vielfalt an Zahlungsverfahren, die bereits Echtzeitzahlungen bzw. -zahlungsbestätigungen ermöglichen, ist fraglich, ob der Mehrwert einer sofortigen Wertstellung für Online-Shopper wirklich so groß ist wie häufig behauptet wird“, gibt Prof. Dr. Malte Krüger zu bedenken.
Convenience wird für Online-Shopper auch beim Payment immer wichtiger
Dass keine Extrakosten entstehen, zählt für Online-Shopper weiterhin zu den wichtigsten Kriterien, die ein Zahlungsverfahren erfüllen muss. Zudem haben verschiedene Convenience-Kriterien zuletzt erkennbar an Relevanz gewonnen. So ist es mehr als 50 Prozent der befragten Konsumenten wichtig, dass sie ein Zahlungsverfahren auch bequem mobil nutzen können – das entspricht einem Plus von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Rund 70 Prozent der Online-Shopper achten zudem darauf, dass sie sich einfach für ein Payment-Verfahren registrieren können und dass dies nur einmal notwendig ist. Im Vorjahr gaben dies 62 Prozent der befragten Konsumenten an.
„Online-Shoppern ist es generell sehr wichtig, dass ihre Einkäufe im Netz so bequem wie möglich ablaufen – das gilt natürlich auch für den Check-out und die Bezahlung. Convenience wird auch für Zahlungsverfahren immer mehr zum Erfolgsfaktor. Wie Instant Payments in diesem Bereich punkten kann, ist noch nicht klar, da die konkrete Ausgestaltung noch offen ist. Zahlungsanbieter sollten sich in jedem Fall nicht nur auf einen Faktor – wie zum Beispiel die Schnelligkeit – konzentrieren, sondern alle Topkriterien der Konsumenten im Blick behalten,“ rät Sabine Buschmann, Senior Projektmanagerin am ECC KÖLN.
Kostenfreies Webinar am 12. Mai
Am 12. Mai 2017 stellt das ECC KÖLN in einem Webinar weitere Kernergebnisse der ECC-Payment-Studie Vol. 21 vor. Alle Interessierten können sich kostenfrei anmelden: http://bit.ly/payment-webinar
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Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
- 39,2 Prozent der befragten Konsumenten und 56,1 Prozent der befragten Händler finden Bitcoins für ihren Onlineeinkauf bzw. Online-Shop uninteressant.
- 60,4 Prozent der befragten Konsumenten und 81,4 Prozent der befragten Händler finden Instant Payments interessant und würden es wahrscheinlich oder unbedingt nutzen.
- Für 83,2 Prozent der befragten Konsumenten ist die schnelle Kaufabwicklung durch sofortigen Zahlungseingang beim Empfänger einer der größten Vorteile von Instant Payments.
- Für 65,2 Prozent der befragten Konsumenten sind anfallende Extrakosten einer der größten Nachteile von Instant Payments.
- 50,4 Prozent der befragten Konsumenten ist es eher oder sehr wichtig, dass ein Zahlungsverfahren einfach und bequem mobil genutzt werden kann.
Über die Studie
Für die „ECC-Payment-Studie Vol. 21 – Der Online-Payment-Markt aus Sicht der Händler und Konsumenten“ hat das ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Malte Krüger im Dezember 2016 1.765 Konsumenten befragt, davon 896 aus Deutschland, 411 aus Österreich und 458 aus der Schweiz. Darüber hinaus wurde von November 2016 bis Januar 2017 eine Umfrage unter 346 deutschen Onlinehändlern durchgeführt. Experteninterviews ergänzen die Befragung. Die ECC-Payment-Studie nimmt bereits zum 21. Mal die Bekanntheit, Nutzung und Bewertung von Zahlungsverfahren sowie Trendthemen im Payment-Markt aus Sicht von Online-Shoppern und Shop-Betreibern unter die Lupe.
Die ECC-Payment-Studie wurde unterstützt von folgenden Unternehmen: PayPal Deutschland GmbH, SCHUFA Holding AG, SOFORT GmbH, Wirecard AG und UNIVERSUM Group.
Die Studie kann online bestellt werden: www.ifhshop.de/ECC-Payment-Studie