E-Commerce-Plattformen sind mittlerweile auch im B2B-Handel kaum mehr wegzudenken. Wir haben mit Ania Hentz, Gründerin und CEO von unserem ECC CLUB Mitglied silver.solutions, über die Kundenanforderungen an B2B-Plattformen und -Onlineshops gesprochen sowie über Herausforderungen und typische Fehler bei der Umsetzung.
Die Anforderungen von Kund:innen an E-Commerce-Plattformen ändern sich stetig. Ihr habt euch auf B2B-Projekte spezialisiert. Wie haben sich die Anforderungen im B2B-Handel aus eurer Erfahrung geändert?
Wir beobachten schon seit einer Weile, wie sich das Nutzerverhalten im B2B-Handel wandelt. Die Kundenerfahrung aus dem B2C-Bereich hat auch die Erwartungshaltung im B2B-Onlineshop verändert. B2B-Einkäufer:innen wollen ihren Einkauf schnell und unkompliziert online erledigen. Sie erwarten, dass sie alle Informationen zu Produkten, Preisen und Bestellungen übersichtlich auf der Einkaufsplattform finden und dass komplette Serviceprozesse wie Reklamationen, Reparaturen oder Preisverhandlungen darüber abgebildet werden. Das geht weit über die normale Einkaufsmöglichkeit hinaus.
Was muss eine zukunftsfähige E-Commerce-Plattform in euren Augen bieten?
Händler sollten darauf achten, dass sie sich für eine modulare Plattform mit offenen Schnittstellen entscheiden. Durch diesen modularen Aufbau können Händler ihren Onlineshop nach und nach um neue Funktionen erweitern und müssen nicht alle paar Jahre in eine neue Plattform investieren, weil die aktuelle nicht mehr mithalten kann.
Vor allem offene Schnittstellen sind das A und O jedes B2B-Onlineshops. Zunächst einmal erleichtern sie natürlich die Migration der Daten, aber Händler verbinden damit auch alle Unternehmensprozesse und relevanten Systeme mit der E-Commerce-Lösung. Durch die Integration des ERP-Systems beispielsweise steigt nicht nur die Effizienz für den Händler dank automatisierter Prozesse, auch für Kund:innen werden moderne, komfortable B2B-Funktionen überhaupt erst möglich. So können zum Beispiel kundenspezifische Sortimente und Konditionen, aber auch individuelle Wiederbestelllisten angeboten werden.
Die Schnittstellen, wie zum Beispiels REST API, sind auch die Grundlage für Headless Commerce, eine spannende Technologie, die eine Onlineplattform besonders flexibel macht. Sie erlaubt es, jederzeit schnell neue Frontends, Funktionen und Apps für neue Kanäle zu entwickeln. Damit sind Händler auf alles vorbereitet.
Ein Shopwechsel ist für Unternehmen ein recht umfangreiches Projekt. Was gilt es hierbei zu beachten?
Aus unzähligen Kundenprojekten haben wir gelernt, wie wichtig es ist, dass Händler zuallererst an ihre Kund:innen denken sollten, wenn sie ihre E-Commerce-Strategie erarbeiten. Denn bei allen Einsparungen durch Effizienz und Automatisierung, die der neue Shop dem Händler bringt – es sind vor allem die Kund:innen, die den neuen Shop lieben müssen. Und das tun sie, wenn sie wirklich nützliche, komfortable Funktionen erhalten, die die Produktauswahl vereinfachen, den B2B-Einkauf beschleunigen und ihre Workflows unterstützen.
Beim Shopumzug stolpern Händler immer wieder über typische Fehler, die eigentlich vermeidbar sind. Dazu gehören zum Beispiel fehlende Redirects im neuen Shop, die für Frust bei den Kund:innen und einen Absturz im Google-Ranking sorgen. In unserem ECC WEB TALK am 20. April gehen wir genau diese Punkte durch, die Händler beim Shopwechsel beachten müssen, damit die Migration reibungslos funktioniert.
Ihr seid Neumitglied in unserem ECC CLUB – herzlich willkommen! Was erhofft ihr euch von der Mitgliedschaft in unserer Community?
Wir freuen uns und sind gespannt auf viele Anregungen und Einblicke durch den Austausch mit anderen Mitgliedern im ECC CLUB. Durch die Studien des ECC KÖLN können wir ebenfalls wertvolle Informationen mitnehmen und erfahren die neusten Trends aus erster Hand. Natürlich möchten auch wir mit unserem Projekt-Know-how unseren Beitrag leisten und die Community mit Tipps und Tricks rund um die Themen E-Commerce, B2B-Handel und die digitale Strategie versorgen.