Am Thema Nachhaltigkeit und der Implementierung von ESG kommt kein B2B-Unternehmen mehr vorbei. Bereits heute bewerten 60 Prozent der befragten Großhändler und Hersteller die Relevanz des Themas als äußerst oder sehr wichtig ─ Tendenz mit Blick auf das kommende Jahrzehnt steigend. Die Umsetzung von ESG-Maßnahmen ist für die große Mehrheit essenziell, um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben. Entsprechend wird die Implementierung bei acht von zehn B2B-Unternehmen von der Geschäftsführungsebene angetrieben, wie das neue B2BEST Barometer von ECC KÖLN und Creditreform zeigt. Wie sehr Geschäftsführer:innen in dem Bereich gefragt sind, zeigt sich spätestens im Kontakt mit (potenziellen) Geschäftspartner:innen. So werden B2B-Unternehmen nicht nur immer häufiger nach ihrer ESG-Aufstellung gefragt, bei etwas mehr als der Hälfte führte eine fehlende ESG-Auskunft in der Vergangenheit sogar zum Auftragsverlust. Doch wie steht es um das Wissen zur eigenen ESG-Aufstellung? Insgesamt 75 Prozent sind der Meinung, in diesem Bereich gut Bescheid zu wissen.
B2B-Unternehmen sehen Verbesserungspotenzial bei allen ESG-Themen
Trotz der hohen Relevanz und Bereitschaft, steht die Umsetzung von ESG-Themen oft noch am Anfang und die Befragten sehen in allen drei Bereichen – Environment, Social und Governance − Verbesserungspotenziale für ihr eigenes Unternehmen. Die größten Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit sind aus Sicht der Unternehmen die Einsparung von Energie und Wasser, die Verwendung nachhaltiger Materialien sowie Recycling im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Für die konkrete Entwicklung, Planung und Umsetzung von Maßnahmen gibt es neben der Geschäftsführung in einigen Unternehmen (zusätzlich) eine eigene Nachhaltigkeitsabteilung (35 %), ein Nachhaltigkeitsteam (33 %) oder eine:n Nachhaltigkeitsmanager:in (33 %). Bei der Formulierung konkreter langfristiger Ziele wird der Fokus insbesondere auf den Umweltaspekt (79 %) gelegt.
Investitionen für langfristigen Erfolg
Doch kann man mit nachhaltigem Handeln wirklich wirtschaftlich rentabel sein? Die Antwort der befragten B2B-Unternehmen lautet: „Ja!“. So besteht Einigkeit darüber, dass Nachhaltigkeitsbemühungen zunächst höhere Kosten und Investitionen für ein Unternehmen bedeuten, die Mehrheit ist aber ebenso davon überzeugt, dass langfristig auch mehr Erfolg daraus resultiert. Zudem glauben 65 Prozent, dass die getätigten Ausgaben durch die erzielten Gewinne kompensiert werden können. Grundvoraussetzung ist allerdings für drei Viertel der Befragten, dass wirklich nachhaltig gehandelt und kein Greenwashing betrieben wird.
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Die spannendsten Ergebnisse des B2BEST Barometer Vol. 10 werden am 14. Juni 2023 im Rahmen der B2BEST in Essen von Christian Kramer (Creditreform) und Dr. Kai Hudetz (ECC KÖLN) vorgestellt und diskutiert.
Das aktuelle B2BEST Barometer sowie alle vergangenen Ausgaben stehen hier zum kostenfreien Download zur Verfügung. Das nächste B2BEST Barometer (Vol. 11) wird am 26. Oktober bei der B2BEST DIGITAL vorgestellt. Alle Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es hier.
Über das B2BEST Barometer
Im Rahmen des „B2BEST Barometers“ beleuchten das ECC KÖLN und Creditreform quartalsweise die Stimmung im Großhandel und B2B-Vertrieb sowie Trendthemen der Branche. Hierfür wurden im zweiten Quartal 2023 insgesamt 207 Großhändler und Hersteller zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage, Einstellung zu sowie Umsetzung von digitaler Transformation online befragt. In der vorliegenden Befragung wurde zusätzlich das Thema „ESG als Zukunftsherausforderung“ fokussiert.