Unter dem Motto „Shaping the future“ versammelte sich das Who is who der Handelsszene am 16. und 17. November in Berlin und legte damit einen bewussten Fokus auf die aktuellen Chancen in Krisenzeiten zur nachhaltigen (Mit)Gestaltung der Zukunft. Unser Kollege Andreas Riekötter, Leiter von IFH MEDIA ANALYTICS, war mit dabei und resümiert das Event mit Blick auf die Diskussionen rund um Angebotskommunikation.
„Das Themenspektrum reichte vom Umgang mit neuen und auch weiter digitalisierten Vertriebswegen im Omnichannel-Handel über die Bedeutung der Nachhaltigkeit bis hin zu technischen Zukunftsbildern wie dem Metaverse.
Dabei nahm die Relevanz und Notwendigkeit des Nachhaltigkeitsaspekts einen besonderen Stellenwert ein. Auch wenn der allgemein anhaltender Kostendruck auf Seiten der Händler einerseits und der Kaufkraftverlust der Verbraucherinnen und Verbraucher andererseits zu einem sehr angespannten Verhältnis führen, so darf dem Preisdiktat nicht alles untergeordnet und in der Kommunikation darauf beschränkt werden! Nachhaltigkeit ist eine langfristige, strategische Doktrin – die konsequente Ausrichtung an dieser Maxime kann das tägliche Handeln, die Einstellung und Unternehmenskultur prägen und die individuelle Marke beeinflussen. Dass Nachhaltigkeit und Preisattraktivität nicht zwangsweise im Widerspruch zueinanderstehen müssen, bestätigt bspw. die Intention von IKEA, nachhaltige Produkte auch zu niedrigeren Preise anbieten zu wollen und nicht nur dort, wo höhere Zahlungsbereitschaft bei Kunden herrscht (Hörtipp: Michael Mette von IKEA in unserem Podcast HandelBar). Erfolgreiche Angebotskommunikation verbindet insbesondere in der aktuellen Situation demnach beide Aspekte miteinander, also Preis meets Nachhaltigkeit anstelle von Preis versus Nachhaltigkeit. Und: Die kommunizierten Inhalte müssen Vertrauen schaffen, denn erfolgreiche Angebotskommunikation bindet Kund:innen auch durch übereinstimmende Wertvorstellungen an Unternehmen, wie unser Whitepaper zur Relevanz von Angebotskommunikation insbesondere in Krisenzeiten im September aufzeigt.
Gerade in Zeiten hoher Inflationsraten und rückläufiger Konsumlaune ist die werbliche Fokussierung auf den Preis, mithin auf Sparanreize, elementar. Verbraucher:innen richten Ihre Einkaufsplanung verstärkt nach Sonderangeboten und Preisreduzierungen aus. Der Discounthändler „Kodi“ hat in seinem Vortrag „Handelswerbung neu gedacht – warum Print und Digital sich perfekt ergänzen“ zusammen mit Offerista die aktuelle Krisensituation und deren Bedeutung für die Angebotskommunikation auf der Bühne des Handelskongresses aufgegriffen. Wenngleich das Thema „Preis“ für Discounter per Definition ein Dauerthema ist, so wird es aktuell werblich noch stärker herausgestellt. Der Transport der Werbebotschaft erfolgt dabei über digitale Pull- und Pushangebote wie auch über bewährte, analoge Reichweitenmedien. Dem Prospekt kommt aufgrund seiner enormen Reichweite und trotz gestiegener Papier-/Rohstoffkosten eine nach wie vor bedeutungsvolle Komponente zu – und das wird aus Kodi-Sicht zumindest für die kommenden Jahre so bleiben.
Eine Einschätzung, die ich so unterstreichen kann. Dass der Prospekt altersübergreifend nach wie vor ankommt, konnten wir in im Sommer auch in unserer Studie „It‘ a match – Kanäle der Angebotskommunikation und ihr crossmediales Zusammenspiel“https://www.ifhkoeln.de/produkt/its-a-match-kanaele-der-angebotskommunikation-und-ihr-crossmediales-zusammenspiel/ zeigen. Aber es lohnt auch in die Zukunft zu schauen: Crossmedialität wird auch in der Angebotskommunikation eine immer wichtigere Rolle spielen. Denn genau wie der Handel durch die Digitalisierung immer mehr auch online und cross-channel stattfindet, gilt das auch für Handelswerbung. Diese spannende Entwicklung begleiten wir bei IFH MEDIA ANALYTICS eng und sind schon jetzt auf die Diskussionen darum beim Handelskongress 2023 gespannt!“