Der Begriff „Metaverse“ ist derzeit in aller Munde. Immer mehr Unternehmen springen auf den Trend auf und wollen Teil des neuen Hypes sein. Was genau der Begriff umschreibt, lässt dabei aktuell noch Platz für Interpretationen. Während die großen Player wie Meta unter dem Begriff einen virtuellen 3D-Raum verstehen, in dem sich Nutzer:innen mit Freunden treffen, lernen oder spielen können, sprechen kleinere Unternehmen vom Web 3.0 und einem Open Source-Konzept. In beiden Fällen sind Metaverse-Ansätze eine Zusammenführung von virtueller und realer Welt, eine erweiterte Realität in die digitalen Räume. Der erste Schritt in die digitale Identität?
Fashion zieht im Metaverse
Nicht nur Veranstaltungen oder Treffen sind im Metaverse möglich; besondere Aufmerksamkeit bekommt in der Welt des Handels derzeit auch das Shoppen. Laut dem aktuellen Trend Check Handel kann sich gut ein Drittel der Konsument:innen vorstellen, in der Welt, die Physisches mit Virtuellem verbindet, einzukaufen. Auch Produktpräsentationen und Beratung spielen für einigen Konsument:innen im Metaverse eine Rolle. Da ist es wenig verwunderlich, dass immer mehr Händler ins Metaverse streben wollen – vor allem im Bereich Fashion sind in letzter Zeit interessante Aktivitäten zu beobachten.
About You beispielsweise launcht Hypewear, eine Plattform für digitale Mode. Der dazugehörige Online-Shop im Metaverse soll im Laufe des Junis freigeschaltet werden, über den Fashion-NFTs gekauft werden können. Das Sortiment umfasst Luxus- und Streetwear von Designern und klassischen Marken. Die limitierten digitalen Designs werden wöchentlich auf Hypewear bereitgestellt.
Auch H&M will ins Metaverse, allerdings mit einem anderen Konzept als About You. Ein virtueller Showroom mit Animationen und Raum für Meetings und Events ist für geladene Gäste in Deutschland, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Slowenien geöffnet. Diese können sich innerhalb des virtuellen Showrooms bewegen und mit anderen Besuchenden austauschen. Erforderlich ist eine vorherige Terminbuchung, um das Metaverse zu besuchen.
NFTs als Teil des Metaverse
Eng mit dem Metaverse verbunden sind auch sogenannte NFTs. Diese sind handelbare, einzigartige digitale Güter, die vor allem im Metaverse zum Einsatz kommen, zum Beispiel in Form von virtuellen Landstrichen/Gebäuden oder eben virtuellen Kleidungsstücken. Darauf setzt Adidas: Die „Into the Metaverse”-NFTs bieten Kund:innen „virtuelle Wearables” also digitale Kleidungsstücke, die sie in dem Online-Computerspiel The Sandbox tragen können. Passend dazu hat Adidas ein virtuelles Grundstück in dem Spiel gekauft, das den Spieler:innen exklusive Inhalte und Erlebnisse bieten soll. Außerdem gibt es mit dem NFT exklusiven Zugang zu vier physischen Kleidungsstücken.
Während NFTs in der Gesamtbevölkerung noch nicht so weit verbreitet sind, sieht es in der jüngeren Zielgruppe schon anders aus: 13 Prozent haben bereits in die digitalen Unikate investiert. Insgesamt sind die meisten Konsument:innen jedoch noch skeptisch gegenüber dem neuen Trend: Für rund zwei Drittel sind NFTs nur wenig interessant; vor allem weil Know-how fehlt und (noch) allgemeines Unverständnis vorherrscht.
Hat das Metaverse Zukunft?
Revolutionieren die neuen Trends nun das Onlineshopping? Vor allem junge Konsument:innen sind hierbei optimistisch: Mit dem Metaverse verbinden sie die Hoffnung auf ein neues Shopping-Erlebnis. Ein Drittel geht sogar davon aus, dass das Metaverse die Zukunft des Onlineshoppings sein wird. Dennoch ist in der Gesamtbevölkerung derzeit die Skepsis noch groß – vor allem weil es an Verständnis mangelt und noch keine Mehrwerte in der Nutzung gesehen werden. Unabhängig davon, wie Händler ihre Produkte im Metaverse präsentieren und an welche Zielgruppe sie ihre Aktivitäten adressieren, eines ist für Konsument:innen klar: Der Zugang zu dieser neuen Welt muss einfach und ohne zusätzliche Hardware oder Geräte möglich sein. So kann aus dem derzeitigen Hype ein langfristiger Trend werden.
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