54,3 Milliarden Euro werden 2017 für Bürowirtschaft mit den Einzelmärkten Büromöbel, PBS-Artikel (Papier, Büroartikel und Schreibwaren) und PC/Software ausgegeben. Damit kann die Branche ein Plus von 3,3 Prozent verbuchen. Wirft man aber einen Blick auf die Teilmärkte, so zeigt sich eine recht unterschiedliche Entwicklung: Während Büroausstattung und -bedarf auf ein Umsatzvolumen von 15,9 Milliarden Euro kommen, fahren PCs und Software einen Umsatz von 38,4 Milliarden Euro ein. Damit wächst der Markt mit der elektronischen Komponente um 4,7 Prozent. Das zeigt der neue „Branchenfokus Bürowirtschaft“ von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung.
In der EU sieht die Entwicklung von Büromöbeln, PBS-Artikeln sowie Büroausstattung und -bedarf deutlich dynamischer aus. Während die Teilmärkte in Deutschland entweder stagnieren oder minimal an Umsatz zulegen, können die Einzelmärkte in der EU jeweils ein Plus um die zwei Prozent verzeichnen. Insgesamt liegt der Umsatz mit den drei Teilmärkten bei 84,7 Mrd. Euro. Grund dafür ist nicht zuletzt die Tatsache, dass insbesondere osteuropäische Länder in den Bereichen Büroausstattung und Verbrauchsmaterialien noch einen starken Neubedarf aufweisen.
Entwicklung von PBS-Artikeln und Büromöbeln lange Zeit analog
Die langfristige Umsatzentwicklung von Büromöbeln und PBS-Artikeln zeigt einen wellenförmigen Verlauf zwischen Hoch- und Tiefphasen. Die nahe Verwandtschaft der beiden Teilmärkte spiegelt sich auch in der lange Zeit analogen Entwicklung wider, die insbesondere in den Phasen II und III zu beobachten ist. So markieren Büromöbel- und PBS-Markt 2004 erste heftige Tiefpunkte. Bis 2008 erholen sich die Märkte zunächst, bis 2009 die Wirtschaftskrise mit starken Umsatzrückgängen einschlägt. Doch auch von diesem Tiefpunkt können sie die Märkte binnen kurzer Zeit regenerieren. Erst seitdem (Phase IV) schlagen beide Branchen, trotz aller marktcharakteristischer Nähe, unterschiedliche Entwicklungsrichtungen ein. Während der Umsatz mit Büromöbeln sich in den letzten Jahren stabil entwickelt und stetig ansteigt zeigt sich bei den PBS-Artikeln überwiegend eine gegenläufige Tendenz. Denn hier sinkt der Umsatz seit 2011 nahezu konstant. Lediglich 2013 erfolgt noch einmal ein kleiner Ausreißer nach oben.
Fachhandel dominiert weiterhin, verzeichnet aber leichte Verluste
Auch bei der Vertriebsstruktur weisen die beiden Märkte große Ähnlichkeiten auf. Sowohl für den PBS- als auch für den Büromöbel-Markt bleibt der Fachhandel auch 2017 der wichtigste Vertriebskanal. Ein Blick ins Detail zeigt: Der Fachhandelsblock für Büromöbel verliert mit 67 Prozent Marktanteil an Bedeutung, 2013 schlugen hier noch knapp 69 Prozent zu Buche. Im Detail betrifft der Erosionseffekt wesentlich den PBS/BBO (Büromaschinen Bürobedarf, Organisationsmittel)-Fachhandel, abgeschwächt die Fachmarktlinien. Der Möbelhandel hingegen legt kontinuierlich auf jetzt 14,3 Prozent Marktanteil zu. Bei der PBS-Distribution verliert der Fachhandel ebenfalls, aber sehr überschaubar. Seit 2013 ist der Marktanteil um lediglich einen halben Punkt auf aktuelle 39,5 Prozent abgesunken.
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