Auf den internationalen Laufstegen erregen Männer mit auffälligen Schmuckstücken schon länger Aufmerksamkeit: Männerschmuck ist aktuell ein großes Trendthema. Während die Relevanz für nicht-funktionalen Schmuck (z.B. Ehering) für die Herrenwelt früher eher gering war, steigt die Bedeutung u.a. durch den Trend zur Casualisierung, hin zu mehr Streatwear und besonders auch durch das Thema Genderless, welches die Grenzen zwischen weiblicher und männlicher Mode immer mehr verschwimmen lässt. Neben dem Ehering oder klassischen Lederartikeln, tragen Männer nun auch Colliers, Layerings und Creolen, zudem darf auch Männer-Halsschmuck in diesem Jahr gerne aus Perlen bestehen. Die Hauptsache ist, dass die Schmuckstücke auffällig sind. Händler wie Otto, Bijou Brigitte oder Mr. Porter meldeten 2022 bereits positive Entwicklungen für Männerschmuck und beginnen immer mehr, passende Produkte gezielt zu bewerben. Zusätzlich wird der Trend durch Soziale Netzwerke gepusht: So zeigen sich bekannte Gesichter wie der Sänger Harry Styles auf Instagram mit Schmuckstücken geschmückt.
Verpasstes Potenzial durch Social Media
Social Media ist an dieser Stelle ein wichtiges Stichwort, denn dieser Kanal wird als (vorbereitender) Vertriebskanal im Bereich Schmuck & Uhren oft noch zu wenig bespielt. Dabei bestehen vielfältige Möglichkeiten die Produkte zu bewerben, Inspirationen für Outfits in Kombination mit Schmuckstücken zu geben, unmittelbar in die Kommunikation mit der Zielgruppe zu treten oder über Live-Shopping-Events auch direkt zu verkaufen. Eine Auswertung des Seo-Tools Similarweb, welches Analysen im Bereich Online auswertet, ergibt, dass hier noch viel Potenzial nach oben besteht. Zwar erhalten die Webshops der Händler schon viel Traffic durch YouTube, über Instagram werden jedoch kaum bzw. teilweise wenig Besucherströme generiert. Die Analyse wurde anhand der Top 5 Online-Player im Bereich Schmuck & Uhren (Christ, Chronext, Fossil, Thejewelleryshop, Chrono24) durchgeführt und bezieht sich auf das Jahr 2022.
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Harry Styles zeigte bereits, dass Postings zum Thema Männerschmuck über Instagram viral für große Aufmerksamkeit sorgen: Soziale Netzwerke haben für den Markt rund um Schmuck und Uhren einen relevanten Marketing- und Vertriebsimpact.
Nicht nur online besteht Aufholbedarf
Nicht nur Soziale Netzwerke stellen für den Markt ein verpasstes Potenzial dar. Konsument:innen erwarten heutzutage Einkaufserlebnisse über sämtliche Kanäle hinweg. Dies betrifft auch den stationären Handel. Andere Branchen, wie Fashion, setzen dazu schon längst entsprechende Konzepte um. Während Modeschmuck teilweise von spontanen Einkäufen lebt, gelten besonders hochwertige Schmuckstücke und Uhren als beratungsintensiv und emotional. Um Konsument:innen nun auf dieser emotionalen Ebene abzuholen, müssen sich stationäre Geschäfte in ein Wohlfühlambiente umwandeln. Die reine Beratung reicht heutzutage nicht mehr aus, Gastronomieangebote oder auch VIP-Abende werden heutzutage oft schon vorausgesetzt.
Mehr Daten und Insights rund um Schmuck und Uhren gibt es in unserem Branchenbericht.