Der Multikrisenmodus setzt sich fort: Erst Corona, dann Ukraine- und Nahost-Konflikt und jetzt kommt Donald Trump. Aktuell vergeht kaum ein Tag, an dem die Nachrichten nicht von ihm und seinen Beschlüssen dominiert werden. Immer wieder neue Zölle fachen den Handelsstreit weiter an. Die Frage ist, wie die europäische Antwort aussehen wird und es bleibt ungewiss, welche langfristigen Auswirkungen auf internationaler und nationaler Ebene bleiben. Konsument:innen zeigen sich an den Nachrichten sehr interessiert, sind auf der anderen Seite aber auch beunruhigt und sehr besorgt, wie der aktuelle Trend Check Handel zeigt. Dies rührt vor allem aus der wirtschaftlichen Unsicherheit und der Befürchtung, dass Produkte durch mögliche Zölle teurer werden. Die Reaktion: Für knapp zwei Drittel kommen bestimmte amerikanische Produkte nicht mehr in Frage; 42 Prozent achten vermehrt auf Alternativen zu amerikanischen Produkten; über ein Drittel lehnt amerikanische Produkte mittlerweile komplett ab.

Aber: Shopping-Konzepte aus Amerika stoßen auf Interesse
Während die Skepsis gegenüber amerikanischen Produkten wächst, finden Konzepte made in Amerika hierzulande durchaus Anklang. Mit Amazon Haul hat der Marktplatzriese in den USA bereits einen eigenen Bereich in seine Shopping App integriert, der Produkte für unter zwanzig Dollar enthält. Zudem erinnert die Aufmachung mit vielen Farben, Rabatten und Emojis an Asia-Plattformen wie Temu, Shein oder Aliexpress. Im direkten Vergleich sehen Konsument:innen Imagefaktoren wie Vertrauen, aber auch eine höhere Qualität, einen besseren Kundenservice oder eine übersichtliche Gestaltung der Website eher auf Seiten Amazons. Bisherige Erfahrungen mit dem Marktplatz haben somit einen positiven Effekt auf das neue Konzept. Doch auch wenn Amazon Haul grundsätzlich ein hohes Potenzial zugeschrieben wird, sieht die Hälfte der Konsument:innen keinen Bedarf für einen weiteren Marktplatz mit günstigen Produkten und 58 Prozent geben an, dass es schon genug Waren aus Asien bei Amazon gibt.

Und nun?
Es bleibt spannend, wie sich die Beschlüsse von Donald Trump sowie neue Shopping-Konzepte aus Amerika auf das angespannte Konsumverhalten auswirken werden. Fakt ist jedoch: Die Konsumstimmung ist weiterhin gehemmt. 40 Prozent wollen in nächster Zeit weniger für Bekleidung ausgeben, im Bereich Wohnen und Einrichten sind es 31 Prozent. Die durch die Coronapandemie gebeutelten Branchen sind damit erneut betroffen. Für Händler gilt es daher, mit passenden Services der gedämpften Konsumstimmung entgegenzuwirken und beispielsweise durch Finanzierungsmöglichkeiten Kaufentscheidungen zu erleichtern. Für Konsument:innen sind darüber hinaus branchenübergreifend das Angebot von kostengünstigeren Marken und eine Geld-zurück-Garantie interessant. Ferner spielen bei Bekleidung auch Bonuspunkte und verlängerte Umtauschfristen eine Rolle, während im Möbelsegment zusätzliche, kostenfreie Services sowie ein Komplettpreis wichtige Stellhebel für Käufe darstellen.
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