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DIe EVENTS DES IFH KÖLN

Wenige Wochen vor den Osterferien fand unter dem Motto „Lost in digital Translation? - Change Management 4.0!“ in Köln die zweite FutureTrade Tagung statt. Dem exklusiven Marketing-Update Event & Netzwerktreffen für Geschäftsführer aus Handel und Herstellung der Einrichtungsbranche zum Thema Digitalisierung.

Die Idee und das Konzept der Tagung, dass Unternehmer selbst über ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung und deren Chancen und auch Herausforderungen sprechen, kommt gut an und so waren auch diesmal wieder namenhafte Firmen wie Badenia, desiary.de, moebel.de, Musterring, tielsa, USM Haller oder Walter Knoll an Bord.

„Die Digitalisierung ist nicht nur eine technische Entwicklung mit neuen Produkten, sondern beeinflusst unser Leben, Arbeiten und Wohnen nachhaltig. Diese Entwicklungen haben enorme Auswirkungen auf unsere IT Strukturen und das Datenmanagement aber eben auch auf die gesamte Unternehmenskultur, sowie auf unsere Produkte und Dienstleistungs-Angebote und deren Präsentation und Kommunikation“ so Julia Greven zum Auftakt der Veranstaltung. „Das geht über den Bereich ‚Onlinemarketing‘ weit hinaus. Was leider viele – nicht nur in unserer Branche - noch nicht in Gänze erfasst haben.“

Die Vorträge

Einen ersten Ausblick gab Dr. Kai Hudetz vom IFH KÖLN, der exklusiv Zahlen, Fakten, Daten, Trends und Insights aus dem brandaktuellen "Branchenfokus Möbel" vorstellte. Hudetz wiederholte die fünf Kernthesen des IFH KÖLN und zeigte anhand neuer Entwicklungen, warum diese nach wie vor aktuell sind: „1) 70% der traditionellen Händler werden sich völlig neu erfinden müssen oder verschwinden. 2) 90% der derzeitigen Onlinehändler werden nicht überleben. 3) Kanaldenken war gestern, Multi Touchpoint Management ist morgen. 5) Flexible, relevante und unterhaltende Formate entlang der Customer Journey bestimmen den Handel der Zukunft.“

Arne Stock, Vorstand von moebel.de sprach über die umfangreiche Costumer Journey und machte deutlich, dass die „Reise zum Wunschprodukt alles andere als ‚linear‘ ist, über alle Kanäle führt und das durchgehende Markenerlebnis gewährleistet werden muss."
Stock gab fünf Empfehlungen für erfolgreichen E-Commerce und die digitale Marken-Transformation: Mindestens 10% Investment gehören in Onlineaktivitäten. Der Onlineauftritt muss State of art gestaltet sein, einfachst zu bedienen und gute, relevante Inhalte bieten. In einer digitalen Welt gilt mehr denn je: Marke verkaufen, nicht nur Produkt!

Lena Schaumann, selbst aus einem traditionellem Möbelhandelsunternehmen stammend, und ihre Partnerin Marion Maier hielten in ihrem Best Practice Vortrag sich selbst und somit stellvertretend der Branche den Spiegel vor. Die beiden Jungunternehmerinnen vom Start-up Lumizil aus Berlin berichteten von ihrem Weg hinaus aus dem Stationärgeschäft ins erfolgreiche Multi-Channel-Geschäft. Ihre Devise: „Wir wollen nicht wissen was nicht geht!“ Dank des starken Glaubens an die eigene Idee, einer gehörigen Portion Motivation und guten Netzwerkens, erhielt das Team Unterstützung von erfahrenen Partnern und rollt nun mit seinen 12 Mitarbeitern das Leuchtengeschäft neu auf.

Interessante Einblicke in ihr Businessmodell gab auch Julia Ritter, Gründerin und Geschäftsführerin von desiary.de. Sie ging den Weg von einem reinen Online-Shop hin zum zusätzlichen stationären Geschäft.  Eine wichtige Empfehlung von Julia Ritter: „Make it personal – auch online! Kuratiere dein Angebot. Sei anders als andere. Und: Networking counts! Kooperiere mit Bloggern und Influencern on- wie offline!“

Wie Hersteller Ihre Händler bestens unterstützen und den Verkauf B2B, wie auch B2C fördern können, veranschaulichte Frank Gänser, Geschäftsführer von Badenia, Mitglied der EuroComfort Unternehmensgruppe. Mit Virtual Reality zum Verkaufserlebnis der Zukunft. Entstanden ist die Idee bei der Optimierung des Onlinekonfigurators. Laut Gänser war die Entwicklung der Virtual Reality-Anwendung da nur eine logische Fortsetzung der 3D-Produktdarstellung.

Um clevere Vermarktung durch smarte Produkte ging es beim Vortrag von Christian Hartmannsgruber, tielsa. Ein prima Beispiel, wie dank dem Einsatz neuer Technologien und einer neuen Strategie eine Traditionsmarke zu einem innovativen Unternehmen wiederbelebt werden konnte. „Kunden fordern vernetzte Produkte und Dienstleistungen die durch Modularität und intuitive Bedienung einen Mehrwert schaffen. Um sich im Kerngeschäft auch weiterhin zu behaupten, müssen Unternehmen auf diese Kundenbedürfnisse reagieren“ so Hartmannsgruber.

"Die Stärken des Einzelhandels müssen besser und für die Kunden deutlich wahrnehmbarer ausgespielt werden", so Christiane ten Eicken, Projektmanagerin der OnlineCity Wuppertal. Sie gab ihre Erfahrungen mit dem Pilotprojekt preis. Die Ergänzung und Kooperation mit Onlinemarktplätzen erhöht den RoPo-Effekt nachweislich: „Research online, purchase offline.“ Das World Wide Web müsse als digitales Schaufenster des Handels genutzt werden. Auch hier spielte „Learning by doing“ eine wesentliche Rolle. Was deutlich wurde: lokale Händlerkooperationen und Stadtviertelmarketing erfordern ein unabhängiges und langfristig angelegtes Projektmanagement und ein ebenso konsequent dafür geplantes Budget.

Der stationäre Handel sollte die Digitalisierung in eigenem Interesse endlich als Chance begreifen. Erst wenn er erkennt, dass es keine Alternative gibt und ihm diesen Job der Selbstentwicklung keiner abnimmt, dann wird auch die Bereitschaft steigen sich zu vernetzten, damit zu beschäftigen und den Fokus auf die möglichen Synergien und neuen Perspektiven zu legen, dann funktioniert auch eine lokale „Multichannel“-Interessensgemeinschaft. Nicht die Zugehörigkeit zu einer Straße oder einem Stadtteil ist der gemeinsame Nenner, sondern der Wille zur Veränderungsbereitschaft.

Es besteht eine absolute Notwendigkeit bestenfalls nicht nur mit einem Ohr sondern beiden stets am Puls der Zeit zu bleiben. Es geht nicht nur um die Frage, ob und wie man zusätzlich zu seinen stationären Geschäften einen Online-Shop eröffnet oder welchem aktuellen Marketingtrend man hinterher rennt, sondern vor allem erst einmal darum zu prüfen, welchen Einfluss die mit der Digitalisierung einhergehenden Megatrends auf das eigene Businessmodell haben könnten.

 

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