Die Digitalisierung trifft uns alle – egal ob B2C oder B2B. Um ihr mutig entgegenzutreten, müssen die Beteiligten aus Sicht von Andreas Christiani, Managing Partner bei synaigy, vor allem eines können: Zulassen, Loslassen, Abgeben. Im Vorabinterview zur BE.INSIDE zeigt er uns, warum es nicht verwerflich ist, auf der Digitalisierungsreise einen Tourguide dabei zu haben.
Gierig nach Neuem zu sein, bedeutet auch mutig voranschreiten. Was bedeutet Mut für dich?
Für viele Menschen in Unternehmen bedeutet Digitalisierung immer auch Veränderung und damit ein Stück weit Ungewissheit. Mut ist gefragt, sich auf Veränderungen einzulassen und die Komfortzone zu verlassen. Oft sind damit auch diffuse Zukunftsängste verbunden, wie z. B. den Arbeitsplatz aufgrund von Automatisierung oder Budgetkürzung zu verlieren oder der Schnelllebigkeit nicht gewachsen zu sein.
Wir bei synaigy nutzen die Metapher einer Abenteuerreise oder einer Höhentour. Das Erklimmen eines Gipfels bedeutet selbst für erfahrene Alpinisten immer eine Herausforderung, weil sich die Bedingungen schnell ändern können und man dann auf Basis von Know-how und Erfahrung die richtigen Entscheidungen treffen muss. Für diejenigen, die nicht so erfahren sind, übernimmt der Bergführer oder Tourguide diese Rolle. Das ist metaphorisch gesehen unsere Aufgabe: Wir sind der Tourguide auf der Digitalisierungsreise unserer Kunden.
Die Digitalisierung erfordert viel Mut neue Wege zu gehen. Wie fördert man Mut als Voraussetzung für schnelle und nachhaltige Veränderungen in Unternehmen?
Hier sind aus meiner Sicht drei Dinge entscheidend:
1. Klare Zielsetzung
Das Ziel der Initiative muss klar und auch attraktiv sein! Selbst wenn es der „Aufbruch ins Unbekannte“ ist, so muss doch jeder verstehen, welcher Nutzen und welches Ergebnis verfolgt werden. Wenn es die Verantwortlichen dann auch noch schaffen, zu vermitteln, dass sich die Mühen lohnen, sind alle Beteiligten bereit, Ungewissheiten auf sich zu nehmen.
2. Fehlertoleranz
Für viele ist das, was sie im Rahmen der digitalen Transformation tun müssen, neu. Etwas Neues klappt selten beim ersten Mal. Wenn aber keine Fehler gemacht werden dürfen, trauen sich die Beteiligten auch nichts. In deutschen Unternehmen gilt leider: „Deutsche Wertarbeit – Wir machen alles richtig und zwar zu 100 Prozent und beim ersten Mal.“ Failure is no option! Das funktioniert häufig bei neuen Themen nicht gut und führt zur Analyse-Paralyse, die nicht selten im kompletten Stillstand endet. Also: Fehler machen muss erlaubt sein. Es gibt aber auch die Gegenseite von risikoaversem Handeln. Gerade im Digitalbereich wird manchmal im Hurra-Stil gearbeitet und Projekte aufgelegt, die – koste es was es wolle – durchgezogen werden. Das ist auch falsch, denn es gilt: „Leichtsinn ist kein Mut!“.
3. Kompetente Unterstützung
Führen wir uns noch einmal die Bergsteiger-Metapher vor Augen: Es kämen wohl nur wenige auf die Idee, einen hochalpinen Gipfel über einen Gletscher und eine Kletterpassage zu besteigen, ohne sich kompetente Unterstützung durch einen Bergführer zu holen. Wenn doch, denken wir wahrscheinlich alle spontan: Die spinnen doch! Im Zeitalter der Digitalisierung geht es häufig genug um das langfristige Überleben und die Initiative ist ein Aufbruch ins Unbekannte. Diese Expedition zu unternehmen und sich keine kompetente Unterstützung ins Boot zu holen, ist leichtsinnig.
Wie können Unternehmen den Herausforderungen am besten begegnen und Innovationen schnell implementieren?
Wenn alle Beteiligten an das Ziel glauben und es attraktiv finden, wenn Experimentieren und Fehler machen erlaubt ist, dann ist das eine solide Grundlage. Die Neugier, die dafür nötig ist, entfaltet sich dann häufig von alleine, weil die Menschen sehen, dass sie etwas beitragen und bewegen können. BE.CORIOUS finde ich deshalb ein schönes Motto für die BE.INSIDE, weil Neugier ein Treibstoff für Veränderung ist. Alle anderen erforderlichen Veränderungen, wie organisatorische Umstrukturierung und andere Arten der Kommunikation, werden dann auch einfacher akzeptiert und leichter implementiert. Zulassen, Loslassen, Abgeben ist wichtig. Aber eben auch Coaching, Motivation und Leadership.
Worauf freust du dich bei der BE.INSIDE 2019 am meisten?
Das ist sehr einfach zu beantworten: Auf den Austausch mit anderen, die dafür brennen, dass wir alle das Abenteuer Digitalisierung angehen, dabei lernen und unser Ziel erreichen, um mit Hilfe der Digitalisierung, die beste Version unserer selbst zu werden. Als Menschen und als Unternehmen.
Du willst dich mit Andreas Christiani vernetzen?
Dann nutze jetzt die Gelegenheit und sichere dir deinen persönlichen Einladungscode zur BE.INSIDE 2019 – Invitation Only! Einfach eine E-Mail an unsere Kollegin Gesa schreiben: G.BERTRAM(AT)IFHKOELN.DE Und schon bist du dabei!