Der Markt für Haus- und Heimtextilien konnte dank des Homing-Trends während der Pandemie endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Trotz des lockdownbedingten Wegfalls von gewerblichen Umsätzen aus Branchen wie der Hotellerie oder Gastronomie, reichte die private Nachfrage für ein sehr kleines Plus von unter einem Prozent. Im Jahr 2022 konnten Haus- und Heimtextilien ein weiteres Wachstum verzeichnen: Durch das Ende der Lockdowns stieg die Nachfrage auch teilweise wieder im gewerblichen Bereich an. Die Nachholeffekte bewirkten 2022 ein Plus für den Gesamtmarkt Haus- und Heimtextilien von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021.
Doch nach drei positiven Jahren ist nun erst einmal Schluss: Neue Herausforderungen durch die Inflation mit Preissteigerungen in vielen alltäglichen Bereichen sorgen für Konsumrückhaltung und ließen den Markt für Haus- und Heimtextilien 2023 ins Minus (-4,5 %) rutschen.
Entwicklung der Teilmärkte: Konträre Entwicklungen während und nach der Pandemie
Bettwaren konnten von der Pandemie profitieren und bereits 2021 das Vorkrisenniveau von 2019 übertreffen. Im Jahr 2022 sank zwar wieder die Nachfrage, der Umsatz lag jedoch immer noch mit über 280 Millionen Euro höher als im Jahr 2019. Haus-, Tisch und Bettwäsche (HTB-Wäsche) dagegen verloren 2021 leicht an Umsatz, konnten jedoch besonders 2022 mit einem Zuwachs von 17,2 Prozent von den Nachholeffekten profitieren. Textile Bodenbeläge dagegen befinden sich schon seit Jahren kontinuierlich im Abwärtstrend und wurden sukzessive durch non-textile Bodenbeläge wie Vinyl oder Parkett ersetzt. Gardinen/Deko-Stoffe konnten zwar minimal in den Jahren 2021 und 2022 dazugewinnen, verloren jedoch seit 2019 insgesamt 180 Millionen Euro Umsatz.
Convenience-Trend auch am Markt für Haus- und Heimtextilien sichtbar
Während Gardinen früher oft noch eigenständig aus Stoffen genäht wurden, zeigt sich eine Trendbewegung hin zu konfektionierten Gardinen. Egal ob gewebte oder gewirkte Gardinenstoffe oder auch Deko-Stoffe, alle drei Warengruppen verloren im Laufe der letzten Jahre Marktanteile. Konfektionierte Gardinen dagegen wachsen seit Jahren leicht an. Seit der Pandemie konnte diese Warengruppe zusätzlich noch einmal über vier Prozent wachsen und nimmt 2023 einen Anteil von 39,8 Prozent innerhalb des Teilmarktes Gardinen/Dekostoffe ein. Die möglichen Gründe dafür sind vielfältig: Heutzutage bleiben Frauen weniger im Haushalt und gehen vermehrt einer Berufstätigkeit nach. Dadurch werden oft bequemere und zeitsparendere Haushaltslösungen präferiert. Zudem lohnt sich der Aufwand oftmals innerhalb des Preis-Leistungsverhältnisses gar nicht mehr, da konfektionierte Gardinen in sämtlichen Preisklassen erhältlich sind.
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