Angebotskommunikation ist in aller Munde. Deshalb haben wir mit dem IFH MEDIA DAY ein neues Eventformat geschaffen, wo das Who ist Who der Branche zusammenkommt. Immer wieder heiß diskutiert: Die Frage der Nachhaltigkeit bei Prospektwerbung. Wir haben Markus Engel, Geschäftsführer der ENGEL AG und Partner des IFH MEDIA DAY, zum Interview getroffen. Denn die „grünen Engel“ gehen mit großen Schritten in Sachen Nachhaltigkeit voran und planen gerade ein eigenes CO₂-Zertifikat.
In Zeiten mit erhöhter Inflation spielen günstige Angebote für Verbraucherinnen und Verbraucher eine wichtige Rolle bei den alltäglichen Konsumausgaben. Zeigt sich das auch in euren Kampagnenplanungen?
Totgesagte leben länger: Wir sehen ganz klar, dass der Stellenwert der Haushaltswerbung wächst. Mittlerweile nutzen annähernd 50 Millionen Menschen regelmäßig Printprospekte. Das sind fast drei Millionen mehr als noch 2021 – auch weil junge Menschen mittlerweile fast genauso oft hineinschauen wie ältere. Hinzu kommt, dass die gedruckten Prospekte ins Auge fallen: Die Erinnerungsquote für ‚nicht regelmäßig zugestellte Prospekte‘ ist in den letzten zehn Jahren um ein Drittel gestiegen. Sie liegt jetzt bei fast 80 Prozent! Solche aktuellen Erkenntnisse berücksichtigen wir natürlich in den Kampagnenplanungen.
Spannend – Printprospekte sind also wichtiger als je zuvor. Das haben wir auch in der letzten Ausgabe unseres Prospektmonitors definieren können. Eine weitere wichtige Erkenntnis war darüber hinaus die Relevanz von hybrider Werberezeption: Eben nicht Print-Prospekt oder digitales Prospekt, sondern und! Beide Kanäle werden ergänzend genutzt. Ist eine solche hybride Nutzung schon in der breiten Masse angekommen? Oder gilt das nur für einzelne Zielgruppen?
Bei der hybriden Nutzung haben die 18- bis 39-Jährigen die Nase vorne, doch die Älteren sind ganz nah herangerückt: Besonders die über 50-Jährigen haben deutlich aufgeholt. Es nutzen also immer mehr Menschen jeden Alters beides – Print und Online. Dazu trägt nicht nur der Zuwachs bei Digitalprospekten und Apps bei, sondern auch die erneut leicht gestiegene Beliebtheit von Printprospekten. Viele Menschen schätzen es einfach, ihre Informationsquelle von Fall zu Fall frei und nach Wunsch auswählen zu können.
Neben den großen Trendthemen Sparen und Preise, wird im Handel Nachhaltigkeit immer relevanter – und zwar für Händler als auch für Konsumentinnen und Konsumenten. Sind Sparen und Nachhaltigkeit Widersprüche? Und kann euer Business nachhaltig gestaltet werden?
Kleine Gegenfrage: Wussten Sie, dass die Ausspielung der Onlinewerbung weltweit ähnlich viel Strom verbraucht wie das ganze Land Spanien? Solche Zahlen muss man im Blick behalten, wenn man die Nachhaltigkeit verschiedener Werbeträger und Kanäle vergleicht.
Ganz klar ist, im Produktions- und Logistikprozess der Haushaltswerbung wird CO2 emittiert. Das haben wir in den letzten Jahren schon deutlich optimiert, auch durch intensive Kundenberatung zu jeder Stufe der Wertschöpfung: Angefangen bei Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Recycling – Papier lässt sich bis zu zwölf Mal recyceln! – bis zum Druckprozess und der Logistik mit Elektrofahrzeugen. Die verbleibenden CO2-Emissionen berechnen wir und unsere Kunden können sie über ausgewählte Projekte kompensieren.
Mit dem Slogan „Engel goes green“ habt ihr euch das Thema Nachhaltigkeit ja besonders prominent besetzt. Wie versteht und definiert ihr Nachhaltigkeit?
Ja, wir sind jetzt die „grünen Engel“ (schmunzelt), denn wir haben nach 40 Jahren unsere Hausfarbe von Rot auf Grün umgestellt. Das unterstreicht unsere langjährige, umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. Dabei machen wir bei uns selbst den Anfang: Indem wir unsere CO2-Emissionen bei jedem Arbeitsschritt erfassen und verringern. Dieser konsequente Fokus auf Nachhaltigkeit kommt gut an, bei unserem Team wie bei unseren Kunden und Partnern!
Zu unserem 40-jährigen Jubiläum haben wir eine Nachhaltigkeitsinitiative ins Leben gerufen. Es geht uns darum, gesunde Lebensräume für Insekten, Vögel und bedrohte Tierarten in Österreich und Deutschland zu erhalten und auszubauen. Gemeinsam mit Experten aus der Wissenschaft arbeiten wir an einem eigenen CO₂-Zertifikat. So wollen wir unseren Kunden künftig eine hauseigene CO₂-Kompensation anbieten.
Ihr seid als Partner beim IFH MEDIA DAY dabei. Welche Themen möchtest du mit anderen Branchenexpert:innen und Speaker:innen diskutieren?
Spannend finde ich die Sicht des Handels auf das ganze crossmediale Themenfeld, besonders Print und Online. Auch praktische KI-Anwendungen sehe ich als hochrelevant an. Wir beschäftigen uns schon intensiv mit KI-Optionen, für interne Prozesse ebenso wie für Kundenprojekte.
Und last but not least, mit Blick auf die Location des MEDIA DAY: Ich liebe gute Schokolade und freue mich auch über einen Austausch zu diesem schmackhaften Thema!
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