Insgesamt wurden in der Europäischen Union 2017 rund 67 Milliarden Euro für Schuhe ausgegeben. Der Großteil des Umsatzes entfiel dabei mit 90 Prozent des Marktvolumens auf die Länder, die zur EU 15 gezählt werden und etwa 80 Prozent der europäischen Bevölkerung vereinigen. Unter den Ländern ist Großbritannien mit dem größten Schuhmarkt in der EU der Umsatz-Spitzenreiter. Fast jeder fünfte umgesetzte Euro mit Schuhen entfällt auf die Briten. Danach folgen Italien, Deutschland und Frankreich, wie der der neue „Branchenreport Schuhe – Europa 28“ von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung zeigt.
Doch wie viel Geld zahlen Konsumenten eigentlich pro Jahr für Schuhe? Im Durschnitt gibt jeder EU-Bürger 130 Euro für Schuhe aus, innerhalb der EU-15-Länder liegen die Pro-Kopf-Ausgaben bei einem höheren Durchschnittswert von 147 Euro. Deutschland liegt mit seinen Pro-Kopf-Ausgaben von knapp 120 Euro damit deutlich unter dem Durchschnitt und belegt im Gesamtvergleich der EU-Länder nur Platz 16. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Schuhe im modischen Bewusstsein der Deutschen eher eine untergeordnete Rolle einnehmen – im Vergleich zu anderen Ländern. Das meiste Geld pro Kopf wird in Luxemburg und Österreich für Schuhe ausgegeben. Großbritannien belegt hier „nur“ den dritten Platz.
EU-13-Länder entwickeln sich dynamischer
Zwar sorgen die EU-15-Länder für den größten Umsatzanteil am europäischen Schuhmarkt, allerdings können die EU-13-Länder mit einem starken Plus von 15 Prozent ein beinahe doppelt so hohes Wachstum zwischen 2013 und 2017 verzeichnen. Dabei steigt der Umsatz bis auf Polen und Kroatien in allen anderen Ländern zweistellig, während einige Märkte in der EU 15 bereits gesättigt sind oder sich sogar rückläufig entwickeln. Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben in der EU 13 liegen mit 67 Euro allerdings noch deutlich unter jenen der EU 15.
Sportliche Europäer
In puncto Schuhwerk sind die EU-Bürger gerne sportlich unterwegs, wie ein Blick auf die einzelnen Schuhsegmente offenbart. So verbuchen Sportschuhe im letzten Jahr 23,4 Prozent der Umsätze im Schuhmarkt. Damit wird etwa jeder vierte Euro in der EU in Sportschuhe investiert. Diese Entwicklung geht vor allem mit Einbußen im Verkauf von Lederschuhen einher – diese verlieren Marktanteile zugunsten des sportlicheren Schuhwerks.
Während in Deutschland Damen- und Herrenschuhe aus Leder zwischen 2013 und 2017 zusammen 5,5 Prozentpunkte an Marktanteil abgeben mussten, legten Sportschuhe zeitgleich um 4,4 Prozentpunkte zu. In anderen EU-Ländern fällt der Zuwachs noch deutlich größer aus.
Sie möchten mehr erfahren?
Weitere Zahlen, Daten und Fakten liefert der Branchenfokus Schuhe von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung. Jetzt im IFH-Shop erwerben!