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Valentin Schütt, Geschäftsführer der NEXEC Holding GmbH, Muttergesellschaft von VIA-Online GmbH/Afterbuy, steht uns im Rahmen unserer Interviewreihe „ECC CLUB Mitglieder im Gespräch“ Rede und Antwort. Wir haben über die besonderen Herausforderungen für kleine und mittelständische Onlinehändler sowie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz gesprochen.

Online-Shopper werden immer anspruchsvoller, wollen ihre Bestellungen möglichst bequem abwickeln, gleichzeitig aber auch Service und Erlebnis haben. Haben kleine und mittelständische Onlinehändler überhaupt die Chance, all diesen Anforderungen gerecht zu werden und auch neben Big Playern zu bestehen?

Die „Kleinen“ müssen Wege finden, um Schritt zu halten und dabei auch noch mit dem Preis- und Margendruck zurechtkommen. Kein einfaches Unterfangen. Denn die Platzhirsche verfügen über größere personelle, technische und finanzielle Ressourcen. So haben sie beispielsweise oft in puncto Marketing, Logistik und Support die Nase vorn.

Wenn du als kleinerer Händler aber smart und agil handelst, kannst du dir durchaus eine Position erarbeiten, die dich befähigt, gegen die Big Player wie Amazon oder Zalando zu bestehen. Durchdachte Konzepte und Menschen mit schnellen Entscheidungen und hohem Innovationswillen sind gefragt. Um langfristig erfolgreich am Markt zu agieren, sollten sich die Händler auf die Präferenzen der unterschiedlichen Zielgruppen einstellen und steigenden Kundenanforderungen mit Flexibilität begegnen. Kundenbindung lässt sich vor allem dadurch erreichen, dass der Online-Shop-Betreiber die Bedürfnisse und Einkaufsgewohnheiten seiner Zielgruppe kennt und ideal abbildet.

Viele Onlinehändler haben nicht nur einen eigenen Shop, sondern sind zum Beispiel auch auf Marktplätzen aktiv. Ist es gerade für kleinere Unternehmen eine Herausforderung, dabei den Überblick zu behalten?

Um im Wettbewerb langfristig erfolgreich agieren zu können, sollten Onlinehändler ihren Shop mit den weiteren Geschäftsbereichen verzahnen, um so die gesamten Geschäftsprozesse für alle Verkaufsaktivitäten abgestimmt über ein System verwalten zu können. Was bringt dem Händler eine Shop-Software, die hinsichtlich Pflege und Einrichtung sehr kostspielig oder auch über Gebühr arbeitsintensiv ist? Unterm Strich dreht sich heute alles um Prozessoptimierung.

Stichwort Prozessoptimierung: Wie stehen Sie zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Onlinehandel?

Ein spannendes Thema auch für uns. Wir loten alle möglichen Einsatzmöglichkeiten in unseren Tools aus. Künstliche Intelligenz kann zur Beschleunigung von Händleraufgaben führen, die bisher von menschlichen Entscheidungen abhängen. Erste Tools wie Repricer – ein Tool für die dynamische Anpassung von Preisen abhängig vom Markt – können bereits einzelne Aufgaben automatisieren, wir arbeiten aber an integrierten Lösungen mit einem breiteren Funktionsumfang. Konkret möchten wir Pionierarbeit beim Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Reduktion von Aufwand und Optimierung von Margen leisten. Außerdem entdecken wir Big-Data-Konzepte für uns und unsere Kunden. Unternehmen vertrauen zunehmend Algorithmen, um ihre Kunden bestmöglich zu verstehen und Produkte oder Leistungen optimal auf sie zuzuschneiden. Wenn die Datenmengen richtig analysiert und genutzt werden, entsteht für das Unternehmen ein Mehrwert und eine strategische Basis für schnelle und treffsichere Entscheidungen – und vor allem auch mehr Verkäufe.

 

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