Alle zwei Jahre führt das Institut für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) e. V. gemeinsam mit dem IFH KÖLN eine Erhebung zum Status quo in der Handelsvermittlerbranche durch und ermöglicht so mit der CDH-Statistik eine umfassende Beurteilung der wirtschaftlichen Situation des Wirtschaftsbereiches Handelsvermittlung auf der Großhandelsstufe. Der folgende Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse der 2016er Erhebung zusammen.
Mehr Vertretungen mit weniger internationalen Verflechtungen
Insgesamt hat sich im Jahr 2015 die durchschnittliche Anzahl der Vertretungen je Handelsvertretung erneut leicht auf 4,7 Vertretungen erhöht. Am stärksten wachsen konnte der Bereich Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen. Hier hat sich die Zahl der Vertretungen um satte 50 Prozent gesteigert.
Der Anteil der Handelsvertreterbetriebe mit ausländischen Vertretungen war mit 48,3 Prozent zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig und auch der Anteil der ausländischen Vertretungen an allen vertretenen Unternehmen ging um 0,7 Prozentpunkte auf jetzt 25,9 Prozent zurück, damit ist der internationale Verflechtungsgrad der Handelsvertreter aber nach wie vor hoch.
Bruttoprovisionseinnahmen gesteigert
Die gute Nachricht vorweg: Im Jahr 2015 konnten die Handelsvermittler ihre Bruttoprovisionseinnahmen in allen Wirtschaftsbereichen steigern. Besonders gesteigert haben sich die Einnahmen im Bereich Medizinprodukte und Gesundheitswesen. Auch die durchschnittlichen Provisionssätze sind in allen Wirtschaftsbereichen spürbar gestiegen. Allerdings waren die Zuwächse im Durchschnitt aller betrachteten Wirtschaftsbereiche sehr unterschiedlich.
Der vermittelte Warenumsatz hingegen ist gegenüber 2014 in den meisten Wirtschaftsbereichen um durchschnittlich 0,5 Prozent gesunken. Lediglich bei Medizinprodukte/Gesundheitswesen und wenn auch in deutlich geringerem Umfang im Wirtschaftsbereich Technik zeigte sich auch beim vermittelten Warenumsatz ein positiver Trend.
Handelsvertreter betreiben immer mehr Eigengeschäft
Der Anteil der Handelsvertreter, die auch Eigengeschäfte betreiben, hat sich wie auch schon 2014 bei der aktuellen Erhebung leicht erhöht – wenn auch nicht in allen Wirtschaftsbereichen. Somit bleibt das Eigengeschäft, also der Großhandel, ein wichtiges Betätigungsfeld der Handelsvermittler. Besonders viel Eigengeschäft wird in den Wirtschaftsbereichen Papier-Verpackung-Büro-Verlage, Technik-Produktionsgrundstoffe und dem Sammelbereich Andere realisiert. Den geringsten Eigengeschäftsanteil weisen die Bereiche Mode-Sport-Accessoires und Möbel-Wohnambiente-Schmuck auf.
Der Eigenumsatz hat sich bei den Handelsvertretern, die Eigengeschäft betreiben, 2015 völlig unterschiedlich entwickelt. Während der Eigenumsatz im Durschnitt aller betrachteten Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 3,4 Prozent gesunken ist, konnte sich beispielsweise der Wirtschaftsbereich Möbel-Wohnambiente-Schmuck um fast 18 Prozent steigern.
Ausgaben verringert
Die Detailauswertung der aktuellen CDH-Statistik zeigt weiterhin: Der Anteil der Betriebsausgaben am Umsatz hat sich 2015 deutlich verringert. Im Verhältnis zum Vorjahr sanken die Ausgaben um durchschnittlich 5,4 Prozentpunkte. Die beteiligten Handelsvertreterbetriebe konnten dabei vor allem die allgemeinen Kosten reduzieren. Einzige Ausnahme ist der Wirtschaftsbereich Papier-Verpackung-Büro-Verlage. Hier stiegen die Ausgaben im Jahr 2015 stark an. Neben den sonstigen Kosten, ging durchschnittlich auch der Personalkostenanteil spürbar zurück. Vor diesem Hintergrund verrät ein Blick auf die Personalstruktur, dass Handelsvertreter durchschnittlich 3,2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigen – Inhaber inklusive. Hinzu kommen 0,9 Teilzeitbeschäftigte, davon 0,2 geringfügig Beschäftigte.
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