Einstellungs- und besonders auch Verhaltensänderungen sind längere Prozesse, wie es bereits jüngst die Ergebnisses des aktuellen HDE Konsummonitors Nachhaltigkeit gezeigt haben. Zunächst braucht es ein Bewusstsein, damit überhaupt etwas in Gang kommt. Unsere Themen heute:
2. Welche Einkaufsstätten für welche Käufergruppe besondere Relevanz besitzen.
Durchschnittlich 1,7 Ereignisse sind relevant für den Start mit Bio-Produkten
Zwar gibt es für fast die Hälfte der Befragten keine besondere Lebensphase für den Start mit Bio-Produkten, bei den verbliebenen ist es ein Mix aus durchschnittlich 1,7 Ereignissen. Vor allem gesundheitliche Themen werden häufig genannt: Von Ernährungsumstellung über gesundheitliche Beschwerden und Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit bis hin zur Diät. Auch Schwangerschaften und die Geburt der eigenen Kinder sind ein wichtiger Meilenstein.
Spannend ist, dass Menschen mit einem Fokus auf Bio-Produkten, diese also möglichst bis hin zu ausschließlich kaufen, sich der Umstellung viel bewusster sind. Lediglich 25 Prozent geben an, dass es keine besondere Lebensphase für den Startpunkt gab (Durchschnitt aller Käufergruppen: 45 %). Die Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit und die Umstellung der Ernährung stechen hierbei besonders hervor und werden von 17 bzw. 25 Prozent als Startpunkt benannt.
Onlineshops stationärer Händler ziehen Fokus-Bio-Käufer:innen stärker an als Geschäfte
Doch in welche Einkaufsstätten zieht es Menschen, die einen Fokus auf Bio-Produkte haben, für den Kauf? Bio-Supermärkte wie Denns und Alnatura haben wenig überraschend mit 54 Prozent den höchsten Anteil an Fokus-Bio-Käufer:innen in ihren Läden. dm, Edeka und REWE folgen mit Anteilen um die 30 Prozent bei ihrer Kundschaft, während die Discounter Aldi und Lidl um die 25 Prozent liegen.
Zwischen den Käufer:innen in den Geschäften und Onlineshops der Händler zu unterscheiden, ist in diesem Fall entscheidend: Der Anteil der Fokus-Käufer:innen in den Onlineshops ist bei den betrachteten Anbietern deutlich höher als in den Geschäften. So liegt dm online bei einem Anteil von 53 Prozent (vs. 30 % im Laden) und REWE online bei 46 Prozent (vs. 30 % im Laden). Damit wird die Bedeutung der Shopgestaltung und Filterung für den Einkauf deutlich unterstrichen.
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Die neue Studie des IFH KÖLN „30/30 – Bio-Revolution im Lebensmitteleinzelhandel“ bietet mit ihrer 360-Grad-Analyse von Markt-, Kund:innen- und Wettbewerbssicht sowie der Projektion des Flächenwachstums in Handelsumsätze 2030 eine fundierte Grundlage, um den eigenen Erfolgsweg weiterzugestalten.
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DR. EVA STÜBER
Dr. Eva Stüber ist Mitglied der Geschäftsleitung am IFH KÖLN. Sie betreut namhafte Unternehmen aus dem Handel und der Konsumgüterindustrie bei komplexen Fragestellungen rund um kundenzentrierte Vertriebskonzepte, Digitalisierung und Innovationen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt unter anderem auf der Zukunft des Handels.