Teil 2 der Studienreihe „Wie tickt das deutsche Handwerk in Zeiten der Digitalisierung?“ von ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit dotSource zeigt, mit welchen Herausforderungen sich das deutsche Handwerk aktuell beschäftigt und wo Besonderheiten und Anforderungen speziell von jüngeren Mitarbeitenden liegen.
Sowohl der private als auch der berufliche Alltag sind aktuell von einigen Herausforderungen geprägt. Entsprechend beschäftigt sich auch das deutsche Handwerk mit Themen wie beispielsweise hohen Materialkosten, Lieferengpässen oder steigenden Nebenkosten. Außerdem wird der demografische Wandel diskutiert. Viele Handwerker:innen werden in den kommenden Jahren aufgrund des Wandels der Bevölkerungsentwicklung in Rente gehen. Dies verschärft den spürbaren Personal- und Fachkräftemangel und führt zu einer komplizierteren Suche nach der passenden Betriebsnachfolge. Aufgrund dieser Entwicklungen ist es für Handwerksbetriebe ausschlaggebend, sich mit den Besonderheiten und Anforderungen von jüngeren Fachkräften oder Auszubildenden zu beschäftigen.
Dem Fachkräftemangel begegnen
Insbesonders Jüngere (unter 30 Jahre) sehen den Personal- und Fachkräftemangel als zukünftige Herausforderung an. Altersübergreifend wird der Fachkräftemangel auch als mögliche Ursache für eine langfristige Verschlechterung der Gesamtwirtschaft angesehen. Um bei potenziellen Fachkräften oder Nachfolger:innen zu punkten, müssen Handwerksbetriebe handeln: Vor allem bessere Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitszeitmodelle oder finanzielle Anreize werden als mögliche Maßnahmen angesehen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Auch eine Imageverbesserung des Handwerks oder bessere Entwicklungschancen sind sinnvolle Maßnahmen. So würde beispielsweise die Einführung einer 4-Tage-Woche Motivation und Produktivität der Mitarbeitenden steigern. Auch die Nutzung von gemeinsamen Werkstätten beziehungsweise Co-Working-Spaces stellen vor allem für Jüngere ein attraktives Modell dar.
Diversity & Nachhaltigkeit gewinnen auch im Handwerk an Relevanz
Drei Viertel der Befragten planen eine langfristige Arbeit im Handwerk. Während Ältere häufiger vorhaben, die aktuelle Position bis zum Ruhestand durchzuführen (83 %), streben Jüngere vermehrt Weiter- bzw. Fortbildungen oder eine Selbstständigkeit an. Die konkrete Frage, ob die Übernahme eines bestehenden Handwerksbetriebs grundsätzlich vorstellbar ist, bejaht sogar mehr als die Hälfte (54 %) der jüngeren Handwerker:innen unter 30 Jahre. Die Motivation und der Wille weiter im Handwerk zu arbeiten, sind demnach vorhanden, jedoch müssen dafür auch die Rahmenbedingungen stimmen. Hinzu kommen spezifische Besonderheiten und Anforderungen der jüngeren Generationen, die es zu beachten gilt: Das Thema Diversity und Vielfalt gewinnt beispielsweise stetig an Bedeutung und wird als zukünftig relevant angesehen. Auch nachhaltiges Handeln gilt als wichtige Voraussetzung für eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
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Mehr zum Thema Generationswechsel und aktuellen Ereignisse im deutschen Handwerk finden Sie hier im zweiten Teil der Studienreihe „Wie tickt das deutsche Handwerk in Zeiten der Digitalisierung?“. Teil 3 der Studienreihe wird am 14.02.2023 zum WEB TALK veröffentlicht. Hier geht's zur Anmeldung.