Neuer „IFH-Branchenfokus Fahrräder“ zeigt: Der E-Bike-Boom sorgt auch 2017 dafür, dass die Fahrradumsätze in Deutschland steigen. Sieben von neun Warengruppen müssen ein Umsatzminus hinnehmen. Beliebtester Vertriebskanal bleibt der Fachhandel.
Der Aufschwung der Fahrradbranche setzt sich auch 2017 fort: Erstmals überschreitet der Umsatz mit den Zweirädern die Schwelle von 3,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von gut 6,5 Prozent, wie der neue „Branchenfokus Fahrräder“ des IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung zeigt. Den Rekordumsatz hat die Branche den beliebten E-Bikes zu verdanken. Diese verbuchen mit 51 Prozent mehr als die Hälfte des Gesamtmarktvolumens und steigern ihrem Umsatz um beachtliche 21 Prozent. Damit bleiben die Fahrräder mit Elektroantrieb auch 2017 der Markttreiber. Bis 2022 werden E-Bikes ihren Anteil am Gesamtumsatz Prognosen zufolge um weitere fünf Prozentpunkte steigern. Eine gegenläufige Entwicklung zeigt sich in den übrigen Warengruppen – vor allem bei Mountain-Bikes, die 20 Prozent ihrer Umsätze einbüßen. Auch traditionelle Stadträder und Trekking-Bikes müssen ein Umsatzminus hinnehmen.
„Trotz steigender Umsätze schrumpft die Anzahl der verkauften Fahrräder. So gehen 2017 insgesamt 3,85 Millionen Fahrräder über die Ladentheke, während es 2016 noch 4,1 Millionen waren. Das zeigt, dass Absatz- und Umsatzentwicklung bereits auseinanderdriften – die zunehmende Gewichtung der E-Bikes als Markttreiber macht sich bemerkbar. Es ist zu erwarten, dass dadurch auch in Zukunft das Gesamtmarktwachstum geschwächt wird“, so Uwe Krüger, Senior Consultant am IFH KÖLN
Fachhandel kann Dominanz behaupten
Ein Blick auf die Vertriebswege zeigt: Der Fachhandel hält mit knapp 83 Prozent weiterhin die größten Anteile am Markt. Damit verzeichnet der Vertriebskanal im Vergleich zum Vorjahr zwar ein leichtes Minus von knapp einem Prozentpunkt, bleibt insgesamt dennoch kaum angreifbar für branchenfremde Anbieter. Eine besonders positive Entwicklung legen die Internet-Pure-Player hin − gemeinsam mit den Versendern liegen ihre Marktanteile aktuell im zweistelligen Bereich.
„Der E-Bike-Boom hält Licht und Schatten bereit: Viele andere Branchen sehnen sich nach solch einer Innovation, die zudem die Kompetenz des Fachhandels unterstreicht und auch ein hohes Potential für die Werkstatt-Umsätze bietet. Aber ein lukrativer Markt, wie die Radbranche im Augenblick, zieht auch weitere potente Marktteilnehmer und größere Player an“, so Florian Schöps, Consultant bei der BBE-Handelsberatung.
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Über die Studie
Der „Branchenfokus Fahrräder“, Jahrgang 2018 des IFH KÖLN in Kooperation mit der BBE Handelsberatung liefert folgende Daten:
- Produktion, Import, Export, Inlandsmarktversorgung
- Marktvolumen auf Endverbraucherebene 2013 bis 2017
- 9 Warengruppen – Entwicklung, Wachstumstreiber
- Exkurs: Fahrradzubehör
- Vertriebswegeprofile, Vertriebsstrukturen 2013 bis 2017
- 8 Vertriebsformate – Entwicklung, Wachstumstreibe
- Mainplayer auf Ebene der industriellen Stufe und des Einzelhandels
- Prognose bis 2022
Die Studie kann über den IFH-Shop bezogen werden.