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25. Mai 2022
Frank Winter mit seinem Gastgeschenk bei der Aufnahme des HandelBar Podcasts

Was kommt dabei heraus, wenn man zwei alte Bekannte, zwei selbst ernannte „Dinosaurier des E-Commerce“ zusammenbringt? Ein Insidergespräch, was eines ganz sicher nicht ist: langweilig. Und das kann man hören – obwohl in dieser Folge der HandelBar nicht mit dem obligatorischen Kölsch angestoßen wurde, sondern mit stillem Wasser. Schließlich hatte unser Podcastgast eine lange Anfahrt hinter sich: Don’t drink and drive. Das Trinken stand in dieser, bereits der 35. Folge der HandelBar, aber dennoch im Fokus. Und das nicht nur ob der tollen Gastgeschenke: Unser Gast Frank Winter, National Key-Account-Manager E-Commerce bei Jägermeister, hatte direkt zwei Flaschen des deutschen Kräuterlikörs mitgebracht. Die Verköstigung haben wir uns aufgehoben und sind mit Frank in sein Spezialgebiet eingetaucht: Vertrieb. Seit 2006 war er bei verschiedenen Firmen für das Onlinegeschäft zuständig. Von Warsteiner ist er vor knapp einem Jahr nun zu einem anderen großen Namen der Branche gewechselt: Jägermeister. Mit dieser Erfahrung stellt sich natürlich die Frage: Hat die Pandemie den Onlinehandel mit alkoholischen Getränken, und insbesondere natürlich der Marke Jägermeister, angefacht? Jein, so Winter. Denn der Onlineboom war so auch schon vor März 2020 zu beobachten. Eine Insider-Sicht, die auch Dirk Pampel von Jacques‘-Weindepot an der HandelBar vertreten hat. Corona hat diese Entwicklung im Handel nur beschleunigt. Außerdem sei der Wunsch nach einem möglichst bequemen und unkomplizierten Einkaufen das ganz natürliche Konsumverhalten – auch abseits von Corona. Und bequemer als Produkte mit nur einem Klick zu sich nach Hause liefern zu lassen, geht es kaum. Egal ob es um Produkte wie Kleidung oder um Lebensmittel, Getränke und gar Spirits wie Kräuterlikör geht.

jägermeister goes online: Vertriebsaufbau an allen Touchpoints

Umso wichtiger diese Convenience den Konsumentinnen und Konsumenten auf verschiedenen Vertriebs- und Marketing-Kanälen anzubieten: „Wir brauchen jeden Touchpoint“ (24:22). Wie das in der Praxis geht: Onlinepräsenz über Amazon, die verschiedenen Quick-Commerce-Anbieter, Online-Spirituosenhändler wie Flaschenpost und Co. und natürlich den eigenen Webshop. Dabei spielt der Onlineriese aus den USA eine tragende Rolle: „Du kommst um Amazon nicht umhin“ (12:15), eine E-Commerce-Weisheit, die auch Tim Jaschke von SNOCKS an der HandelBar betonte. Was vor allem bei Getränken bzw. alkoholischen Getränken vor ein paar Jahren wohl noch undenkbar war – online bestellen, anstatt stationär zu kaufen – ist heute auch in Deutschland Standard. Großes Potenzial prognostiziert der E-Commerce-Experte dabei dem Quick Commerce in Großstädten – nicht nur für den Lebensmittelbereich interessant (09:58). Auch bei Getränken spielen Gorillas, Flink und Co. eine immer größere Rolle. Kein Wunder, denn was ist bequemer als ein Klick und das Produkt wird vor die Wohnungstür geliefert? Genau, das Ganze in unter 10 Minten.

Integraler Bestandteil der Marketingstrategie von Jägermeister: Social Media

Frank Winter und Kai Hudetz bei der Aufnahme des HandelBar Podcasts

Aber E-Commerce findet heute auch vermehrt über Social Media statt: Sichtbarkeit und Kaufvorbereitung in der richtigen Zielgruppe, wie auch unsere Social Commerce Studie untersucht hat. Welche sozialen Kanäle dürfen in der Marketingstrategie von Jägermeister nicht fehlen? Instagram und Facebook spielen die Hauptrolle, berichtet Winter (ab 24:01). TikTok sei dagegen ausgeklammert, Alkoholwerbung darf hier nicht stattfinden. Wie wichtig das Werben mit Testimonials ist, hat auch die erfolgreiche #SaveTheNight-Kampagne der Brand im letzten Jahr gezeigt. Gemeinsam mit dem US-Rapper Post Malone hat Jägermeister eine globale Kampagne gestartet, um das von der Pandemie gebeutelte Nachtleben zu unterstützen.

Vertrieb bei Jägermeister: Zielgruppenspezifisch!

Die richtige Zielgruppe ansprechen und auch zu Kundinnen und Kunden machen, gilt beim Verkauf von alkoholischen Getränken in Deutschland jedoch nur für die Zielgruppe über 18. Eine besondere Herausforderung im E-Commerce, denn wenn online geshoppt wird, sieht man nicht, wer die Bestellung tätigt. Aber der Logistikbote sieht, wer die Bestellung annimmt. Hier muss dann an der Wohnungstür der Ausweis vorgezeigt werden. Ob das in der Praxis so auch immer funktioniert?  „Wir können nur warnen“, so Winter (22:37).

Natürlich entlassen wir unseren Podcastgast aber nicht ohne einen Blick in die Zukunft. Wenn Jägermeister in 10 Jahren 100 Jahre alt wird – welche Themen werden die Brand dann umtreiben? Wie wird der Vertrieb bei Jägermeister dann aussehen? Die Zukunftstrends sind für Frank Winter klar: Onlineboom, vor allem in Richtung Quick Commerce (ab 27:12) und bei Jägermeister selber ein anhaltender Fokus auf die Bedürfnisse der Endverbarucher:innen (30:44). Gute Aussichten!

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