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23. April 2025

Eines der großen Herausforderungen für Händler ist die effektive Lagerhaltung. Welche Fehler hier stellenweise begangen werden und wie die Bestandsverwaltung bestmöglich zur Gewinnmaximierung genutzt wird, erläutert Sonja Zimmermann, Senior Strategic Partner Manager EMEA bei unserem ECC CLUB Mitglied Fluent Commerce, im Interview.

Viele Händler haben Probleme mit der Bestandsverwaltung. Ist es möglich, dass die Bestände den Händler Geld kosten, statt Gewinne einzubringen?

Ja, wenn die Bestände, die ihre Kund:innen kaufen können im Order Management System nicht angezeigt werden können, dann entgehen den Händlern natürlich mögliche Gewinne. Außerdem entstehen unnötige Lagerhaltungskosten. Warum ist das so? Der Grund überrascht viele: der sogenannten Bestandsreserve oder auch “Safety Stock Buffer”.

Sicherheitsbestand Puffer, “Pufferbestand” oder einfach nur “Sicherheitsbestand”, sind zusätzliche Lagereinheiten, die zurückgelegt werden, um Überverkäufe zu vermeiden. Im Wesentlichen dienen sie als Puffer gegen Lagerausfälle aufgrund von Verzögerungen, beschädigter Ware oder mangelnder Echtzeit-Bestandstransparenz.

Auch wenn Sicherheitsbestand Puffer notwendig sind, können sie dem Unternehmen bei falscher Verwaltung schädigen. Zwei häufige Fehler, die Händler machen, sind, sie pauschal auf SKU-Ebene (Stock Keeping Unit-Ebene) festzulegen und insgesamt zu hoch anzusetzen.

Was ist deiner Meinung nach falsch daran, den Sicherheitsbestand auf SKU-Ebene festzulegen?

Wenn Händler nicht die Möglichkeit haben, den Sicherheitsbestand auf einer detaillierteren Ebene – nach Standort, Region oder Vertriebskanal – festzulegen, wenden sie häufig denselben Puffer für alle Produkte an. Das Problem? Diese Zahl ist in den meisten Fällen zu hoch, was zu einem geringeren Verkauf führt.

Wenn ein Artikel beispielsweise an drei Standorten verfügbar ist und pauschal eine Bestandsreserve von fünf pro Standort festgelegt wird, berücksichtigt das weder die lokale Nachfrage, die Vertriebskanäle noch Wetterbedingungen oder andere Einflüsse auf die Nachfrage.

 

Warum sollte man deiner Meinung nach auch keinen zu hohen Sicherheitsbestand festlegen?

Die Festlegung zu hoher Sicherheitsbestände passiert meistens dann, wenn Händler keine Echtzeitansicht auf ihren Bestand haben. Ohne akkurate Daten legen viele Händler die Puffer auf einem “sicheren” Niveau fest, um letztendlich Überverkäufe zu vermeiden. Dabei schränken sie jedoch unbeabsichtigt die Anzahl der verfügbaren Produkte für den Verkauf ein. Dies führt zu verlorenen Verkäufen und reduzierten Gewinnen. Durch die Festlegung eines flexibleren Puffers auf SKU-Standort-Ebene können sie mehr Bestände für Kund:innen verfügbar machen und den Umsatz steigern.

 

Wie können Händler ihren Bestand und ihre Lagerbestände effektiv verwalten, um letztendlich den Umsatz und die Gewinne zu maximieren?

Die Lösung: ein Distributed Order Management System (DOM). Ein gutes DOM bietet eine Echtzeitansicht des Bestands, sowohl physisch als auch digital, über alle Standorte und Vertriebskanäle. Zudem ermöglicht es den Händlern die vollständige Kontrolle über die Sicherheitsbestände und erlaubt ihnen, die Puffer basierend auf Kundennachfrage dynamisch anzupassen. Selbst in unvorhersehbaren Märkten können Unternehmen den Umsatz maximieren, indem sie Sicherheitsbestände strategisch festlegen. Das richtige DOM sorgt für eine vollständige Bestandsübersicht, ermöglicht die Kontrolle auf SKU-Standort-Ebene und erlaubt schnelle Anpassungen, wenn nötig. Letztendlich geht es darum, den Unternehmen Agilität und Kontrolle zu geben, um ihren Bestand und natürlich ihre Gewinne zu optimieren.

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