Bereits seit Dezember 2017 ist die metas GmbH Mitglied in unserem ECC CLUB und bietet mit metasfresh ERP eine digitale und vor allem agile Open Source ERP-Lösung an. Grund für uns heute mit Mark Krake, Geschäftsführer der metas GmbH, über die Entwicklung von ERP-Systemen durch Digitalisierung, Coronapandemie und Co., Unterschiede zwischen Branchen sowie Zukunftsmelodien zu sprechen.
Wie haben sich die Anforderungen an ERP-Systeme im Laufe der Zeit entwickelt? Welche Anforderungen haben sich durch Themen wie Digitalisierung oder aber auch durch die Coronapandemie ergeben?
Über die letzten Jahre haben traditionelle ERP-Systeme zunehmend und in vielerlei Hinsicht den Anschluss an die heutigen Anforderungen einer modernen ERP-Software verloren, was nicht zuletzt auch durch den weltweit fortwährenden Digitalisierungsdrang ans Tageslicht gekommen ist.
Dieser hat die Welt wachgerüttelt und gezeigt, wie überlebenswichtig es für Unternehmen heutzutage ist, sich schnell an verändernde Markterfordernisse anpassen zu können, um sogar in Krisensituationen wie der Coronapandemie nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Traditionelle ERP-Systeme sind dafür aber aufgrund ihrer Architektur oft zu statisch und bieten somit keine oder nur geringe Möglichkeiten zur Individualisierung, Veränderung und Aktualisierung. Daher ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Auslaufmodelle von postmodernen ERP-Systemen wie metasfresh ERP, das sich agil und skalierbar auf aktuelle Anforderungen anpassen und erweitern lässt, endgültig abgelöst werden.
Wie unterscheiden sich die Anforderungen zwischen verschiedenen Branchen, Unternehmensgrößen und anderen Merkmalen?
Die grundlegenden Anforderungen zu kaufmännischen Abläufen sind branchenübergreifend in Unternehmen identisch. Hier geht es meist darum, die bestehenden Abläufe effizienter zu gestalten, aber auch Skalierungspotenzial zu entfalten.
Was wir jedoch immer häufiger sehen, ist die Anforderung, Services und Funktionalitäten an externe Partner oder Anwendungen auszulagern. Je nach Branche gehen die Überlegungen und Vorstellungen hierzu in unterschiedliche Richtungen.
Aus der Praxis haben wir zum Beispiel einen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln. Dort werden über eine B2B-Plattform für Vertriebsmitarbeiter:innen Daten und Funktionen aus dem ERP-System bereitgestellt, um ihre Geschäftskund:innen individueller betreuen zu können. Ein weiteres Beispiel findet sich in der Produktion von Convenience-Produkten. Hierfür wurde eine mobile App für Landwirt:innen entwickelt und an das ERP-System angebunden, um über die Erfassung von Daten zur Ernteplanung eine schnellere und planvollere Beschaffung durchführen zu können.
Bereits im letzten Interview haben wir den Blick in die Zukunft gerichtet – hat sich an eurer Einschätzung seitdem etwas geändert?
An und für sich hat sich daran nichts geändert. Im Gegenteil, unsere Annahmen haben sich mittlerweile eher bestärkt und das mit einer unerwarteten Dringlichkeit.
Was bei vielen Unternehmen anfangs vermutlich noch auf der Agenda für die kommenden Jahre stand – wie zum Beispiel der Umstieg auf ein neues, moderneres ERP-System, die Anbindung neuer Vertriebskanäle oder schlicht die grundlegende Digitalisierung der Geschäftsprozesse –, hat unter anderem durch die plötzliche Notwendigkeit der Arbeit von zu Hause aus, des Homeoffice, eine so hohe Brisanz erlangt, dass die Anforderung eines vollen und sicheren Cloud-Zugriffs auf Unternehmensdaten von überall auf der Welt seit dem letzten Jahr oberste Priorität geworden ist. Im Zuge dessen ist der Ruf nach digitaler Souveränität natürlich ebenso schlagartig lauter geworden, wie auch der Beschluss eines Zentrums für Digitale Souveränität (Arbeitstitel ZenDiS) gezeigt hat.
Für uns hat sich daraus umso mehr die Aufgabe ergeben, unseren Kund:innen eine agile und digitale Gesamtlösung anzubieten mit der Kapazität und Kompetenz, sie bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen zu unterstützen.
Für die Zukunft sehen wir einen noch stärkeren Zuwachs an E-Commerce-Kund:innen, die bisher nur wenig bis keine Erfahrungen mit ERP-Systemen gemacht haben, eine solche Unternehmenssoftware jedoch benötigen, um manuelle Aufwände zu minimieren, wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren und so mehr Zeit für die Bewältigung steigender Auftragslagen zu schaffen.