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6. März 2024

Nachhaltigkeit: Die Bedürfnisse der Gegenwart so befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. So definiert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den Begriff mit der großen Bedeutung. Das Thema Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren im Handel immer mehr Fahrt aufgenommen (wie auch unser Branchenbericht Secondhand zeigt) – und macht auch vor der Otto Group, größter Onlinehändler mit europäischem Ursprung, keinen Halt. Wie definiert das Unternehmen Nachhaltigkeit? Und wie wird diese in den Prozessen und Strukturen der gesamten Unternehmensgruppe umgesetzt? Diese Fragen kann besonders einer gut beantworten: Prof. Dr. Tobias Wollermann ist Vice President Corporate Responsibility bei der Otto Group und unser heutiger Gast an der HandelBar.

Dr. Kai Hudetz und Prof. Dr. Tobias Wollermann bei der Aufzeichnung der HandelBar.

Die sieben Säulen der Nachhaltigkeit

Bei der Otto Group werde das Thema Nachhaltigkeit in sieben Bereiche geteilt: Klima, Materialien, Lieferkette, Kreislaufwirtschaft, Mitarbeitende, Produkte und digitale Verantwortung, erklärt Prof. Dr. Wollermann zu Beginn des Gesprächs (ab 07:45). Alle diese Aspekte müsse man im Hinblick auf nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln beachten – damit sind sie integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der Otto Group (10:03). Ein wichtiger Faktor, um hier nicht den Überblick zu verlieren: Transparenz (10:14). Denn hinter einem Produkt stecken meist etliche Subunternehmer, die zunächst aufgedeckt und dann bei Nachhaltigkeitsmaßnahmen unterstützt werden müssen, erläutert der Experte (ab 11:04). Hier spielt auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das seit Januar 2024 auch Betriebe ab 1000 Mitarbeitenden einschließt, eine wichtige Rolle.

Nachhaltige Ziele

Die Nachhaltigkeitsziele der Otto Group legen neben der Unterstützung der Subunternehmer einen großen Fokus auf die bewusste Materialwahl der Produkte, erklärt Prof. Dr. Wollermann (ab 20:20). Ab 2025 wolle der Konzern nur noch Möbel- und Papierprodukte aus 100 Prozent FSC-zertifiziertem Holz anbieten. Zum Ende desselben Jahres wolle man für die Kleidungsproduktion zu 65 Prozent auf textile und nachhaltige Fasern, sowie auf 100 Prozent nachhaltige Baumwolle setzen. Wichtig sei es aber dabei auch, den Faktor Preis nicht aus den Augen zu verlieren, damit nachhaltiger Konsum über alle Bevölkerungsschichten hinweg ermöglicht werden könne (16:33). Den Attitude-Behaviour-Gap, den auch wir in unseren Studien zum Thema Nachhaltigkeit immer wieder beobachten, bewertet der Experte als weniger relevant: Wenn das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt, ziehe das Verhalten automatisch nach – schließlich wollten auch die Konsument:innen „raus aus der Wegwerfgesellschaft“ (17:23; 18:18).

Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Wollermann für die spannenden Einblicke und die Bestätigung, dass es sich lohnt, das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen weiter zu untersuchen. Ein wichtiges Gespräch und ein nachhaltiger Call-to-Action für alle Unternehmer:innen – und Konsument:innen, die Herkunft von Produkten genauer zu hinterfragen.

Event-Tipp: Bei unserem FASZINATION HANDEL SCIENCE TALK nehmen wir am 24. April das Thema „Nachhaltigkeit in Krisenzeiten“ unter die Lupe. Hier kostenfrei anmelden.

Weitere Folgen zum Thema:

Wie nachhaltig wird der Lebensmittelhandel der Zukunft? – Dr. Daniela Büchel (REWE)

Faire und bezahlbare Milchprodukte – geht das? – Dr. Marcel Hahne (Arla)

Produktinnovationen im Lebensmittelhandel – Erik Eiberle (Markant)

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