Frühling in Deutschland: Die Sonne kommt immer häufiger hinter den Wolken hervor, Blumen beginnen zu blühen und Insekten wollen auch ein Stück vom Streuselkuchen, der im heimischen Garten verspeist wird. Das passende Gartenmobiliar wurde online entdeckt oder es wurde mit Materialien aus dem Baumarkt selber gebaut. Denn Kund:innen lassen sich heute nicht mehr in „nur online“ oder „nur offline“ Boxen sortieren. Das bestätigt auch unser heutiger Podcast-Gast und Omnichannel-Experte Dr. Sebastian Remer. Er ist bei OBI für die Themen Digitalisierung und Internationalisierung zuständig und stattete unserem Host Dr. Kai Hudetz einen (virtuellen) Besuch an der HandelBar ab.
Status quo im DIY-Bereich
Dass Handel stets durch äußere Einflüsse geprägt wird, ist kein Geheimnis. “Was die Kund:innen auf unserer Seite suchen, ist schon ein Spiegel von dem, was gesellschaftlich passiert,” erklärt Dr. Remer (07:52). Während der Pandemie wären Masken und Plexiglas hoch im Kurs gewesen, mit der Energiekrise sei das Interesse an Pellets, Brennholz und Stromgeneratoren stark gestiegen – Nachfragedynamiken, die auch in der Outdoorbranche zu beobachten waren, wie Andreas Bartmann von Globetrotter jüngst an der HandelBar erzählt hat. Die Lieferkettenproblematik, die durch den Unfall im Suezkanal noch verstärkt wurde, habe bis heute Auswirkungen auf bestimmte Warengruppen, wie zum Beispiel Stahl, so Dr. Remer (05:57) (Mehr rund um Lieferengpässe hat uns Dr. Adrian Seeger von thyssenkrupp Schulte bereits im vergangenen Jahr berichtet). Trotzdem habe die DIY-Branche die Krisen gut überstanden und konnte auch von Trends, wie beispielsweise dem “Cocooning” zu Coronazeiten, profitieren (23:26).
Omnichannel im Baumarkt
Ein weiterer Trend, der durch die Pandemie gefördert wurde, seien Omnichannel-Einkäufe (11:22). Die Customer Journey werde durch die Fülle der Möglichkeiten und Kanäle zunehmend dynamischer, was die Debatte „online oder offline“ nicht mehr zeitgemäß mache, so Dr. Remer (12:02). DIY-Projekte gehen oft mit einer langen Informationsphase einher, bei der die Kund:innen sich sowohl online als auch offline beraten lassen (11:46). Auch wenn der Fokus der OBI-Märkte zukünftig weiterhin im stationären Geschäft liege, sei die Verzahnung von digitalen wie stationären Informations- und Einkaufsmöglichkeiten ein wichtiger Faktor für die Baumarktkette (18:35).
Andere Länder, andere Sitten?
Neben der Verknüpfung von Online und Offline, ist Dr. Remer auch für die Internationalisierung von OBI verantwortlich. Im Fokus steht der Ausbau des E-Commerce in Osteuropa, wofür unser Gast nach dem „global local“-Ansatz digitale Teams an den jeweiligen Standorten aufgestellt hat (28:29). Wer in einem anderen Land erfolgreich sein will, müsse hier einiges beachten, erklärt der Experte: „Retail is detail“ (26:35). So müssen beispielsweise die Sortimente an das Wetter, die Kultur oder die örtlichen Gesetze angepasst werden (ab 27:05). Auch die verschiedene Ausprägung von Krisen müsse hier mitbedacht werden: Während die Preise aufgrund der Inflation in Deutschland um zirka 8 Prozent gestiegen seien, wären es in beispielsweise Ungarn sogar rund 26 Prozent, was natürlich Einfluss auf das Kaufverhalten der Bevölkerung nehme, wie Dr. Remer betont (21:27).
Entwicklungen, die also nicht nur im Rahmen der Fortentwicklung der aktuellen Krisen spannend und relevant bleiben. Wir bleiben dran und beobachten OBIs Omnichannel-Ansatz auch zukünftig weiter – national und international!
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Mehr Omnichannel-Insights aus der Baumarkt- und weiteren Branchen gibt es in unserer "Google Omnichannel Future Study"!