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Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist das IFH KÖLN mit der Umsetzung der Dialogplattform Einzelhandel beauftragt. Durch einen intensiven Meinungsaustausch erarbeitet eine stetig wachsende Zahl an Mitgliedern seit 2015 in Workshops gemeinsam Lösungsansätze für spezifische Problemstellungen rund um den Strukturwandel im Einzelhandel. Verbände, Gewerkschaften, Bund, Länder, Kommunen und Unternehmen der Wissenschaft verfolgen im Rahmen dieser Zusammenarbeit das Ziel, ihr Wissen zu bündeln und Strategien abzuleiten. IFH KÖLN Geschäftsführer Boris Hedde berichtet in einem Interview exklusive Einblicke.

Eine Besonderheit der Dialogplattform Einzelhandel ist, dass die Teilnehmer aus vielen verschiedenen Bereichen stammen. Welche Herausforderungen ergeben sich hieraus und welche Themen werden besonders heiß diskutiert?

Die vom BMWi bewusst gewählte und seit Projektstart gewünschte Heterogenität der Teilnehmer hat naturgemäß Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite fließen so unterschiedliche Perspektiven in die Diskussion ein. Auf der anderen Seite führt die Mischung der Teilnehmer dazu, dass viele Themen nur auf einer vergleichsweise hohen Flughöhe behandelt werden können. Gerade bei dem sehr dynamischen Thema Digitalisierung ist die Differenz des Wissenstandes hoch und damit die Detailtiefe nicht immer gewährleistet. Dennoch ist es als Erfolg zu sehen, dass erstmals überhaupt unterschiedliche Stakeholder zusammentreten und relevante Themen besprechen. Innerhalb der Treiber des Strukturwandels im Handel ist sicherlich die Digitalisierung der bedeutsamste, weil sich dieser Strukturtreiber auf alle Themenfelder auswirkt. Trotz der nun schon mehrere Jahre andauernden umfassenden Bemühung in puncto Sensibilisierung der Handelsbranche für die Digitalisierung besteht immer noch starker Handlungsbedarf – auch und gerade in den angegliederten nicht kundenbezogenen Bereichen, wie etwa Stadtmarketing, Mitarbeiter oder Raumplanung. Innerhalb der Workshops möchten wir hierfür Lösungsansätze skizzieren.

Der Workshop im Dezember 2015 drehte sich um das Thema „Konzepte der Nahversorgung“. Was waren die spannendsten Ergebnisse?

Der ländliche Raum ist aufgrund der demografischen und kaufkraftspezifischen Rahmenbedingungen besonders vom Strukturwandel betroffen. Mit der Zielsetzung der bundesweiten Versorgung wurden Handelskonzepte vor dem Hintergrund ihres Potenzials diskutiert. In puncto Rentabilität und Langfristigkeit kommt dem filialisierten Handel eine große Bedeutung zu. Zwar zeigten die alternativen Konzepte wie Bürgerläden, mobiler Handel oder Integrationsläden eine Vielfalt an kreativen Ansätzen, die ihre Berechtigung absolut verdienen, dennoch werden für eine bundesweite Lösung skalierbare Modelle nötig. Diese bedürfen einerseits großer Investitionen und müssen andererseits noch weiterentwickelt werden. Für alle Konzepte müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Weniger Regularien als vielmehr die Unterstützung der lokalen Infrastruktur und der Zugang zu Finanzierungsmodellen sind nötig. Gerade den Bürgermeistern wird eine besondere Rolle als Treiber, Moderatoren und Multiplikatoren zugesprochen.  

Welche Veranstaltungen stehen 2016 an? Was sind die Themen?

In 2016 werden weitere acht Workshops aus allen Workshop-Reihen stattfinden. Unter www.dialogplattform-einzelhandel.de sind die Termine und Unterthemen einzusehen. Wir freuen uns auf eine weiterhin rege Beteiligung und hoffen immer wieder neue Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Es hat uns gefreut, dass die Teilnehmer nicht nur ihren Beitrag leisten, sondern auch Impulse aus den Workshops mitnehmen und Spaß am interdisziplinären Austausch haben. Erst eine gute Atmosphäre wird die Beitragsbereitschaft erhalten. Entsprechend wird dies auch weiterhin unser Anspruch sein – nicht nur bei der Konzeption und Umsetzung sondern auch durch Vorstellung von Use Cases und Start Ups.

 

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