Nur jedes dritte B2B-Unternehmen sieht sich als weitestgehend digitalisiert an. Für zwei Drittel stellt die Digitalisierung eine große Herausforderung im Unternehmen dar.
Nur ein Drittel der Entscheider aus B2B-Unternehmen schätzen ihr Unternehmen als weitestgehend digitalisiert ein. Immerhin 54 Prozent haben die digitale Transformation ihres Unternehmens bereits angestoßen und erste Projekte umgesetzt, um die Chancen daraus gewinnbringend zu nutzen. Das ist auch nötig, denn die Befragten des B2B E-Commerce Konjunkturindex sind sich einig, dass die Digitalisierung des Vertriebs in den kommenden 1 bis 2 Jahren noch deutlich an Bedeutung gewinnen wird. Welche digitalen Services und Tools im Vertrieb bevorzugt genutzt werden und welche Chancen sich durch die Digitalisierung ergeben, zeigt der aktuelle B2B E-Commerce Konjunkturindex, eine Initiative der IntelliShop AG in Zusammenarbeit mit dem ECC KÖLN.
Digitaler Reifegrad in Marketing, Vertrieb und Kundenkommunikation am höchsten
Im Geschäftsbereich Marketing und Vertrieb haben nur 16 Prozent der Befragten noch kein Digitalisierungsprojekt angestoßen oder umgesetzt. Im Bereich Kundenkommunikation ist es nur etwa jedes fünfte Unternehmen. Die Bereiche Human Ressources, Kundendienst, Einkauf und Logistik bilden hier eher die Nachzügler. So hat im Bereich Human Ressources die Hälfte der B2B-Unternehmen nach Einschätzung der befragten Entscheider noch kein Digitalisierungsprojekt angestoßen oder umgesetzt.
Herausforderungen und Chancen in der Umsetzung
Zwei Drittel der Befragten sehen bei der Digitalisierung in ihrem Unternehmen noch große Herausforderungen. Etwa die Hälfte gibt an, dass es ihnen ohne strategischen Partner oder Dienstleister schwer fällt Aufgaben und Maßnahmen der Digitalisierung zu meistern. 43 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen bei der Digitalisierung etwas hinterher hinkt und sie dringend aufholen müssen. Etwa zwei von drei B2B-Unternehmen folgen bei ihrer digitalen Tranformation einer umfassenden Digitalisierungsstrategie.
Viele B2B-Unternehmen versuchen aber auch bereits, die Chancen der Digitalisierung für ihre Geschäftsentwicklung zu nutzen. 71 Prozent geben an, im Zuge der Digitalisierung bereits neue Geschäftsmodelle entwickelt zu haben. 60 Prozent der B2B-Unternehmen konnten durch die Digitalisierung im Vertrieb bereits Ihr Bestandskundengeschäft ausbauen und den Vertrieb nachhaltig optimieren. Mehr als jedes Zweite konnte außerdem neue Kundengruppen erschließen.
Der eigene Onlineshop ist zur Pflicht geworden
Der Vertrieb über den eigenen Onlineshop wird inzwischen von 86 Prozent der Befragten genutzt. Rund 60 Prozent nutzen digitale Produktkataloge mit oder ohne Check-Out-Funktionalität. Die Hälfte nutzt außerdem auch den Vertriebsweg über Onlinemarktplätze. Etwas weniger, nämlich 46 Prozent betreibt einen Vertriebsweg über EDI-Anbindungen. Mobile Shopping über Apps ist dagegen erst bei einem Drittel der Befragten im Einsatz. 41 Prozent planen jedoch die Einführung des Vertriebs über Apps.
Stabile E-Commerce-Umsätze mit weiterhin positivem Trend
Die aktuelle Einschätzung der E-Commerce-Umsätze ist gegenüber dem Vorjahr zwar gesunken, dennoch werden sie aber im Vergleich zu den Vormonaten zum Großteil als stabil oder gar eher positiv bewertet. Die Erwartungen an die E-Commerce-Umsätze der kommenden zwölf Monate liegen mit 140,8 Punkten weiterhin im positiven Bereich, sind aber im Ver-gleich zur Vorbefragung um 15 Punkte gesunken.
Die Gesamt-Umsatzentwicklung wird gegenüber den E-Commerce-Umsätzen aktuell negativer bewertet. Knapp ein Drittel der Befragten gibt an, dass sie ihre Gesamtumsätze im März und April als eher negativ beurteilen. Die Befragung ergibt einen Indexwert von 111 Punkten und damit einen Abfall von knapp 40 Punkten gegenüber der Vorbefragung. Die Erwartungen für die Gesamtumsatzentwicklungen in den kommenden zwölf Monaten sind im Vergleich zur Vorbefragung ebenfalls um 12 Punkte auf 140,8 Punkte gesunken. Auch im Vergleich zum Vorjahr fallen die aktuellen Erwartungen für die Gesamtumsatzentwicklungen in den kommenden zwölf Monate niedriger aus.
Den vollständigen Berichtsband zum kostenlosen Download finden Sie unter: www.b2b-ecommerce-index.de
Über den B2B E-Commerce Konjunkturindex
Der B2B E-Commerce Konjunkturindex beruht auf einer zweimonatlichen Befragung von Entscheidern und Projektverantwortlichen aus deutschen B2B-Unternehmen. Die Unternehmen beurteilen ihre aktuellen Umsätze und ihre Erwartungen an die Umsatzentwicklung in den folgenden zwölf Monaten auf einer 5-Punkte-Skala von „sehr negativ“ bzw. „stark verschlechtern“ bis „sehr positiv“ bzw. „stark verbessern“. Die ausgewiesenen Werte des B2B E-Commerce Konjunkturindex berechnen sich als Differenz der Anteile positiver und negativer Beurteilungen der aktuellen bzw. erwarteten Umsätze und Ausgaben plus 100. Somit bedeutet ein Wert von 100, dass der Anteil positiver Rückmeldungen genauso groß ist wie der Anteil negativer Rückmeldungen.
Für die Erhebung wurden im Zeitraum vom 20.05.2019 bis zum 02.06.2019 rund 30 Entscheider und Projektverantwortliche aus überwiegend international tätigen B2B-Unternehmen online befragt. Es handelt sich um nicht repräsentative Umfrageergebnisse. Thema der Befragung war die Digitale Reife in B2B-Unternehmen. Die Studie wurde im Auftrag der Intellishop AG in Zusammenarbeit mit dem ECC KÖLN durchgeführt. Die Ergebnisse stehen zum kostenlosen Download unter folgendem Link zur Verfügung: www.b2b-ecommerce-index.de