Neue Technologien, Services und Systeme drängen in den Markt und führen bei Herstellern verstärkt zu Veränderungen in der Beschaffung. Zusätzlich sind es auch die Beschaffenden selbst, die mit neuen Anforderungen an ihr Einkaufserlebnis sowie dem Wunsch nach vereinfachten internen Beschaffungsprozessen Einfluss auf die Entwicklungen in der industriellen Beschaffung nehmen. Dabei ist Customer Experience das Gebot der Stunde, mit dem sich Anbieter unbedingt beschäftigen müssen. Neue Ansätze und Werkzeuge entstehen dabei vor allem durch die Digitalisierung und Automatisierung verschiedener Prozesse. Wie digital die Beschaffungsprozesse in der Industrie bereits sind und durch welche digitalen Services Kundenanforderungen besser erfüllt werden können, zeigt Teil 1 der dreiteiligen Studienreihe „Von Katalogen zu Klicks – neue Wege in der industriellen Beschaffung“ des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit dotSource.
Die Digitalisierungsallergie überwinden
Auch wenn einige Prozesse und Vorhaben in Herstellerunternehmen bereits angestoßen und umgesetzt wurden, herrscht insgesamt doch deutlicher Nachholbedarf bei der Digitalisierung der Beschaffungsprozesse – wenig überraschend tun sich hierbei insbesondere kleinere Unternehmen eher schwer. Eine echte Automatisierung der internen Prozesse ist aber auch unternehmensübergreifend nicht erkennbar. Daher sollte sich die Vertriebsseite mit dem Digitalisierungsgrad der eigenen Kund:innen auseinandersetzen, um so passende Angebote bereitzustellen – vor allem weil knapp drei Viertel der Beschaffer:innen der Meinung sind, dass sich die Effizienz durch digitale Lösungen deutlich erhöhen würde.
Auf der anderen Seite sind aber auch die Hersteller in der Verantwortung, die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Für mehr als acht von zehn Beschaffer:innen lässt sich das Tagesgeschäft des Einkaufs vollständig digitalisieren. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen und trotz fehlender Ressourcen, mangelnder Akzeptanz und hoher Kosten, die die größten Herausforderungen darstellen, die Digitalisierung zu priorisieren. Dafür haben Hersteller in diesem Jahr vermehrt in die Nutzung von Softwarelösungen sowie in die Digitalisierung der Rechnungsprüfung und der Angebotsanfrage investiert.
Den Kundenanforderungen gerecht werden
Digitale Services zur Unterstützung innerhalb des Beschaffungsprozesses vereinfachen diesen enorm und sind daher für eine exzellente Customer Experience unerlässlich. Oftmals stellt sich aus Vertriebssicht dabei die Frage, ob Kundenportale oder Procurement-Systeme die Kundenanforderungen besser erfüllen können. Unter den Beschaffer:innen gibt es einen klaren Favoriten: Rund zwei Dittel präferieren im direkten Vergleich das Kundenportal. Dabei sehen sie die Vorteile vor allem im After Sales. Der Anspruch an die angebotenen Services innerhalb eines solchen Portals unterscheiden sich jedoch nach Unternehmensgröße deutlich: Während kleinere Unternehmen sich vor allem eine Ersatzteilfindung und Produktkonfiguratoren wünschen, ist für große Unternehmen der Download individueller Dokumente unerlässlich. Allerdings wird die Relevanz der einzelnen Funktionen und Services von Vertriebs- und Beschafferseite sehr unterschiedlich bewertet. Daher müssen Anbieter eines solchen Portals die verschiedenen Zielgruppen unbedingt im Blick behalten und ihre Angebote entsprechend aussteuern. Denn: Digitale Services werden von rund drei Viertel der Beschaffer:innen mittlerweile erwartet.
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Den ersten Teil der Studie „Von Katalogen zu Klicks – neue Wege in der industriellen Beschaffung“ können Sie hier herunterladen. Zudem werden die Ergebnisse im Rahmen der B2BEST DIGITAL am 26.10.2023 vorgestellt. Hier können Sie sich kostenfrei anmelden. Der zweite Teil erscheint im Januar 2024 und beschäftigt sich mit der Frage, wie die Industrie konkret beschafft. Im dritten Teil, der im März 2024 veröffentlicht wird, geht es um zukünftige Trendthemen wie Nachhaltigkeit und KI.