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DIe EVENTS DES IFH KÖLN
16. Juni 2021

„Digital but personal“ war das Motto des ECC FORUM in der vergangenen Woche, das auch in diesem Jahr als Onlineevent stattfand. Zwei Vormittage vollgepackt mit Top-Speaker:innen aus den verschiedensten Branchen, lieferten den rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wie gewohnt Insights und Talks rund um die aktuell drängendsten Themen für Unternehmen, die im E-Commerce aktiv sind. Live vor der Kamera: Das Moderatorenteam von Kai Hudetz und Anne Lisa Weinand, die aus dem Green-Room heraus durch das Programm führten und auf der digitalen Bühne insgesamt elf Vortragende begrüßten. In zehn Vorträgen und vier Deep Dive Sessions gab es exklusive Einblicke in den Unternehmensalltag, sowie Tops und Flops aktueller Digitalisierungsprojekte.

„Es kommt darauf an, wirklich konsequent zu agieren“, schloss Kai Hudetz am ersten Tag des ECC FORUM DIGITAL in seiner Summary. Und das Stichwort Konsequenz zog sich tatsächlich durch die Themen der zwei Tage geballter E-Commerce-Insights.

New What?

„New Work“ – ein Buzzword, dass nicht erst seit der Coronapandemie durch die Arbeitswelt geistert, aber durch sie und die für viele neue Arbeitsrealität noch einmal Schub bekommen hat. Mit Inhalt gefüllt hat dieses Buzzword beim ECC FORUM Jørn Rings vom New Work Lab in Düsseldorf. Und er hat erklärt, warum das Home Office – so gut es für viele in der Pandemie auch funktionieren mag – nicht die dauerhaft beste Lösung für kreatives Zusammenarbeiten ist. Genauso wenig wie Großraumbüros, die weder persönliche Kommunikation noch konzentrierte Arbeit förderten. Konsequent sei eine hybride Arbeitswelt aus Büro und Home Office. Ziel müsse das Schaffen einer Ideenkultur im Unternehmen sein. Denn „Kreativität und frische Ideen ebnen den Weg in die Zukunft“, so Rings.

Kreativität und frische Ideen brauchte auch das Team von Birte Fulde von Orion als es sich dem Social Media-Auftritt des Unternehmens annahm. „Raus aus der Bahnhofsecke“ und rein in den Lifestylebereich sollte es von nun an heißen. Erfolgreich beschritten wird dieser Weg aktuell mit Influencer-Marketing in den Bereich Beauty, Lifestyle und Fashion. Und es lohnt sich, berichtete Birte Fulde: Mittlerweile kümmerten sich drei Mitarbeiter:innen um rund 100 Kooperationen und manche Produkte seien innerhalb einer Storylänge von 24 Stunden im Onlineshop ausverkauft. Wichtig dabei sei der Leitsatz „wenn ich dir zuhöre, hörst du auch uns zu“. Ein Satz, der sicher für viele Branchen, die näher an ihre Zielgruppe heranrücken möchten, gilt.

Näher an die Kund:innen ran – Schwerpunkt Plattformen und Marktplätze

Kundinnen und Kunden digital zu erreichen. Das macht die Durststrecke mit durst.de für den stationären Getränkehandel möglich. Und zwar ohne, dass jeder Händler einen eigenen Webshop benötigt. Basis für die Digitalisierung des Getränkehandels ist ein Plattformmodell mit kooperativem Ansatz, wie Simon Gauß (durst.de) in seinem Vortrag powered by kernpunkt unterstrich und das enorme Potenzial des Lebensmittelonlinehandels aufzeigte. In der anschließenden Deep Dive-Session mit Michael Türk (Spryker) und Matthias Steinfort (kernpunkt) und betonten die Experten hinter der Plattform, wie wichtig es sei, dass Händler ihr Geschäft digital weiterentwickeln. Durst.de bietet dafür die Voraussetzungen für den klassischen Getränkehandel.

„Protecting People“ heißt es schon im Claim der uvex safety group – näher an die Zielgruppe heranzurücken steht also prinzipiell außer Frage bei dem Unternehmen für Sicherheitsausstattung. Was das in Sachen Marktplatzaktivitäten im Bereich Arbeitsschutz genau heißt, verriet Felix Haberlach in seinem Vortrag. Marktplätze seien – und das belegen auch ECC KÖLN Studien – für die Information bei der Beschaffung immer wichtiger geworden. Was also tun? „Erstmal aufhören zu jammern“ betonte Haberlach und zeigte im Folgenden mit welchen Taktiken uvex in Sachen Marktplätze agiert. Ziel sei die digitale Informationsführerschaft. Selbst kanalspezifische Produktentwicklungen stehen bei uvex auf der Taktiktafel. So seien Marktplätze sehr wertvoll für Kundenfeedbacks, die unmittelbar in die Entwicklung von Produkten eingingen (Beispiel Sicherheitshandschuhe oder Arbeitshosen für Kinder), die dann auch nur über Marktplätze verfügbar sind. Die Marktplatztaktik klingt schon recht ausgefeilt sollte man meinen, doch „wir haben die Basis geschaffen, die Big Bangs kommen noch“, antwortet Haberlach auf die Frage, wie weit uvex in Sachen Digitalisierung sei.

Nachhaltigkeit, Mobility und Sinn – Kundenbedürfnisse verstehen

Nicht dass die Digitalisierung für viele Unternehmen schon genug Herausforderungen mit sich bringt – mit dem Thema Nachhaltigkeit steht schon das nächste große Ding vor der Tür. Wie der Onlinehandel zeigen kann, dass er das Zukunftsthema Nachhaltigkeit ernst nimmt und dabei auch noch die Customer Experience optimiert, haben uns Philip Kunz und Jan Dohle von Bergfreunde.de gezeigt. „Wir schauen, dass wir jede noch so kleine Schraube drehen“, hieß es im Vortrag, den der Eventpartner Akeneo auf die Bühne brachte. Konsumentscheidungen werden im Unternehmen möglichst nachhaltig getroffen: Grüner Strom, grünes Webhosting und das Job-Rad-Angebot sind dabei nur die Basics. Aber auch für die Kundinnen und Kunden sollen „grüne“ Kaufentscheidungen so leicht wie möglich gemacht werden. Ein zentraler Content Hub, in dem Themen (Siegel, Labels, A-Z, …) greifbar gemacht werden, soll dazu beitragen den Value-Action-Gap zu schließen. Für die „grüne“ Customer Experience setzen die Bergfreunde unter anderem auf einen Fit Finder für Schuhe, um Retouren zu vermeiden.

Um Nachhaltigkeit ging es auch in dem Vortrag von Sabrina Fritzsche von everdrop. Es sei Zeit, Verantwortung zu übernehmen, sagte sie zu Beginn ihres Vortrags, denn: „das muss doch besser gehen mit der Nachhaltigkeit“. Grundgedanken, die den Nerv der Zeit treffen, bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommen und 2019 zur Gründung des Unternehmens führten. Es sei absurd, dass jede Putzmittelflasche nur einmal genutzt werde. Ihr Ziel: Nachhaltiges Putzen convenient und cool machen. Und das mit Erfolg: Ein Jahr nach der Gründung hat das Thema Putzen im letzten Jahr immer mehr den Weg in die Medien und Lifestyle-Magazine gefunden. „Lasst uns die Welt zusammen schöner machen“, so ihr Appell an die ECC FORUM Community.

Als nachhaltig gelten auch Sharing-Modelle aller Art. Ihre Nutzer:innen sind jung, konsumbewusst und markenaffin – so die Annahme. Doch stimmt das wirklich? Und welche Potenziale ergeben sich aus dem Trendthema Mikromobilität für den Handel? Diese Fragen beantwortete unser Kollege Dr. Ralf Deckers in seinem Vortrag. Er stellte die brandneuen Ergebnisse der aktuellen Studie des ECC CLUB „Neue Mobilität auf der Überholspur“ vor. Und es stimmt zumindest zum Teil: Nutzerinnen und Nutzer von Carsharing, Mietfahrrädern und Rollern sind in der Tat markenaffin – besonders jung sind sie dabei nicht unbedingt, dafür sind sie aber ausgabefreudig und empfänglich für Werbung. Es lohne sich also genauer hinzuschauen, wo Verknüpfungen von Handel und Sharing-Angeboten Potenzial haben könnten. Mikromobilität setze sich in den Lücken des Alltags fest und werde häufig zur Überbrückung der letzten Meile genutzt. Weitere Details lesen Sie auch in unserem IFH BLOG – die Studie kann kostenfrei im IFH SHOP heruntergeladen werden.

Online oder Live? – Neue Wege zu den Konsument:innen wagen

Das ECC FORUM wäre nicht das ECC FORUM, wenn nicht auch einige klassische Vertriebsthemen im Kontext der Digitalisierung auf der Bühne stünden. Wie sich Hersteller auf das Onlinevertriebsparkett wagen können – und sei es auch nur um erstmal zu lernen – haben Charlotte Benzing von Eckes-Granini und Andreas Hell der betreuenden Agentur diconium, die als Eventpartner den Case auf die Bühne brachten, sehr unterhaltsam gezeigt. Schneller innovationsfähig zu sein und mehr über die Konsumentinnen und Konsumenten zu lernen, waren dabei zwei der Ziele des nachgezeichneten D2C-Workshops. Besonders wichtig sei es, alle Abteilungen von Finance und Supply Chain über Marketing und Logistik zu involvieren und Begeisterung für den Prozess auszulösen. Vorteile im D2C-Ansatz liegen vor allem in der Geschwindigkeit, der Möglichkeit neue und junge Kund:innen zu gewinnen und der Option von Co-Kreationen und in der höheren Sichtbarkeit. Für Eckes-Granini war klar, D2C wird nicht kurzfristig zum Wachstum beitragen – „Learnings first!“ lautete die Devise. Und: „If you anticipate too much, you never get started”, gab Charlotte Benzing der ECC FORUM Community zum Abschluss mit auf den Weg.

Letzteres bestätigte im Anschluss auch Cedrik Krull von Tamaris. Es gebe keine Blaupause, manchmal müsse man auch im Prozess lernen, sagt er über die aktuellen Live-Shopping-Aktivitäten des Schuhhändlers im Expertentalk mit Kai Hudetz. Auch wenn der Gedanke naheliegend sei, Live-Shopping sieht er nicht als Ableger des Teleshoppings. Live-Verkaufsformate seien vielmehr durch Social Media (z. B. Instagram Live) getrieben. Bei Tamaris gehe es bei den Live-Angeboten vor allem um Inspiration und exklusive Insights. Informationen, die über die reine Produktbeschreibung im Onlineshop hinausgehen. „Weg vom Verkauf hin zu Interaktion“, beschreibt Cedrik Krull den Ansatz. Und er ist überzeugt, dass uns Live-Shopping-Formate auch nach Corona erhalten bleiben.

Um mehr als Produktinformationen ging es auch beim Spezialisten für Beleuchtung Prediger. Matthias Tesche stellte zum Abschluss des ECC FORUM DIGITAL vor, wie der Multichannel-Händler die beiden Stärken der Marke – Licht und Kundenberatung – ins Netz übertragen hat. Das Ziel: Nicht eine Einzelleuchte verkaufen, sondern gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden einen Raum durch Licht zu gestalten. Nicht ganz einfach, gehören Beleuchtungslösungen auch eher in die Kategorie „beratungsintensiv“. Licht sei schwer zu begreifen, das müsse man sehen und fühlen – so Tesche. Für die Digitalisierung des Geschäfts und vor allem die USPs Kundenservice und Beratung musste eine Plattform her, die für alle Beteiligten funktioniert und stark auf Kommunikation (z. B. Chat) setzt, sodass die Berater:innen weiterhin nah an ihrer Zielgruppe dran sein können. Und: „Content ist King“ so Tesche. Die Lösung kam mit Adobe, die Prediger nicht nur auf die virtuelle Bühne des ECC FORUM holten, sondern mit Michael Wolf (Tudock) und Henryk Fiedler (Adobe) auch den Weg zur Plattform zeigten. Kreiert wurde für den Lichtspezialisten eine „Berater- und Shoppingwelt“, die verstärkt auf Bewegtbild setzt, um Inhalte und Emotionen besser darstellen zu können. Auch Virtual Reality spielt zunehmend eine Rolle. Der ECC FORUM Comunity gab er abschließend vier Learnings mit auf den Weg: 1. Stakeholder einbeziehen, 2. Produktdaten pflegen, 3. früh am Markt sein und 4. seine Stärken auch digital deutlich abbilden.

Bildergalerie

Habt ihr schon eure Tickets für September?

Das ECC FORUM DIGITAL vergangene Woche war nur unser erster Streich in diesem Jahr. Am 29. und 30. September geht es in die zweite Runde des ECC FORUM DIGITAL. Sichert euch schon jetzt euer Ticket und seid wieder mit dabei, wenn es – hoffentlich zum letzten Mal – heißt: ECC FORUM goes DIGITAL and stays PERSONAL. LIVE. INTERACTIVE.

Vielen Dank auch an dieser Stelle noch einmal an unsere Partner, ohne die das ECC FORUM DIGITAL nicht möglich gewesen wäre.

Danke an Adobe, akeneo, diconium, dot.Source, kernpunkt, Spryker, Striped Giraffe und unic.

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