Der dritte Workshop der Workshopreihe Digitalisierung im Rahmen der Dialoplattform Einzelhandel liegt hinter uns. Wir haben wieder die Gelegenheit genutzt einen der Workshopteilnehmer zum Stand der Digitalisierung im eigenen Unternehmen zu befragen. Dieses Mal im Interview: Euronics mit Jochen Mauch, Bereichsleiter Marketing/eCommerce und Raphael Beguin, Leiter Business Development.
Sie arbeiten im Rahmen der Dialogplattform Einzelhandel in der Workshop-Reihe Digitalisierung mit. Wo steht EURONICS selbst in Sachen digitaler Wandel?
Beguin: EURONICS gestaltet den digitalen Wandel mit. Wir sind überzeugt, dass sich Pure Player, die nur online oder nur stationär tätig sind, langfristig nicht im Markt halten können. Deshalb haben wir einen digitalen Marktplatz geschaffen, der in der Branche Maßstäbe setzt und beide Welten miteinander verbindet. Über dieses Konzept gelingt es, die Konsumenten an allen relevanten Touchpoints abzuholen und mit Servicethemen zu punkten, die Mehrwert für Endverbraucher, aber auch unsere Fachhändler versprechen.
Mit Euronics.de haben Sie einen Online-Shop auf die Beine gestellt, der lokal ausgerichtet ist. Was genau steckt hinter dem „Online-Shop vor Ort“?
Mauch: Unsere Fachhändler sind als erste Anlaufstelle in ihrer Region etabliert, wenn es um Consumer Electronics und Domestic Aplliances geht. Dieser lokalen Ausrichtung tragen wir mit unserem CCR-Konzept Rechnung. Kernstück des Angebots ist ein Verkäufer-Cockpit, über das die Mitglieder ihre Online-Shops selbst pflegen können. Innerhalb des Onlinemarktplatzes bieten die Händler individuelle Sortimente an und stellen ihre Spezialkompetenzen dar – im von ihnen gewünschten Umfang. Wer im stationären Handel beispielsweise als Audio-Spezialist oder Vernetzungsprofi auftritt, kann diese individuelle Ausrichtung online nahtlos fortführen und dabei auch seine Beratungs- und Servicekompetenz maßgeschneidert abbilden.
Als Einkaufsgenossenschaft müssen Sie stets die Belange Ihrer Mitglieder stark berücksichtigen. Welche waren oder sind die größten Hürden im Rahmen der Digitalisierung bzw. beim Launch des Online-Shops?
Mauch: Der klare Fokus für den Einkauf bei EURONICS liegt weiterhin auf den Fachgeschäften und Fachmärkten. Als Genossenschaft standen wir vor der Herausforderung ein Onlinekonzept zu finden, das den stark divergierenden Betriebsgrößen und Anforderungen unserer Mitglieder Rechnung trägt, insbesondere den Endverbraucher in den stationären Handel führt. Mit dem Cross-Channel-Retail-Konzept hat die Genossenschaft die harmonische Verschmelzung von Online- und stationärem Handel erfolgreich umgesetzt. Bereits über 300 Mitglieder begreifen das Konzept als integralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells. Die Rückmeldungen unserer Mitglieder, unserer Kunden und unserer Geschäftspartner bestätigen: Das Modell bewährt sich sehr gut.
Was sind aus Ihrer Sicht, die wichtigsten Anknüpfungspunkte für den Handel der Zukunft, die im Rahmen der Dialogplattform Einzelhandel erarbeitet wurden?
Beguin: Der Handel muss veränderte Konsumgewohnheiten möglichst frühzeitig antizipieren, um sich auf diese Entwicklungen einzustellen. Die Dialogplattform hat uns neue Erkenntnisse zur Digitalisierung und neuen Anforderungen an den Handel vermittelt.