Wenn Konsument:innen Produkte online kaufen, dann ist ein Name präsent wie kein anderer: Amazon. Der Platzhirsch unter den Onlineanbietern ist eine Macht und konnte seine Marktanteile in den letzten Jahren weiter ausbauen. Doch immer mehr neue Wettbewerber betreten den Ring und nehmen Amazon zunehmend Kaufanteile weg. Wer die neuen Marktteilnehmer sind und welche Rolle sie bei deutschen Händlern spielen, zeigt die aktuelle ECC CLUB Studie.
Marktplätze mit Waren aus Asien: Trotz schlechtem Image zunehmend genutzt
Eins ist sicher: Marktplätze mit Waren aus Asien wie beispielsweise Temu, Shein, Wish oder AliExpress sind gekommen, um zu bleiben und haben auch aus Händlersicht Potenzial. Auch wenn das Image miserabel ist und Konsument:innen gar fürchten, bei ihren Käufen manipuliert zu werden, zieht es sie immer häufiger zu diesen Anbietern. Die Bekanntheit liegt mittlerweile bei 91 Prozent, die Nutzungsrate bei 43 Prozent. Gründe dafür sind hauptsächlich der Preis und der Wunsch, die neuen Wettbewerber einmal testen und eigene Erfahrungen sammeln zu wollen. Insbesondere Temu und Shein treiben diese Bewegung an.
Und als würde das noch nicht an Wettbewerb reichen, wird nächstes Jahr vermutlich ein weiterer Kandidat den Ring betreten – nämlich TikTok Shop. TikTok spielt schon jetzt eine Rolle für Käufe und wird auch vom deutschen Handel als absoluter Trendsetter wahrgenommen.
Und jetzt? Wie Händler ihre Position stärken können
Bei dieser Vielzahl an Onlineangeboten stellt sich die Frage, wie und wo Konsument:innen zukünftig ihre Käufe tätigen und welche Auswirkungen dadurch im deutschen Handel zu spüren sind. Wichtig ist es für Händler, aktiv zu werden! Wie das aussehen kann? Drei Maßnahmen sind in diesem Kontext essenziell:
1. Die eigene Agenda stets hinterfragen
Derzeit ist der Wettbewerb durch die neuen Anbieter in den Top 10 der größten Herausforderungen von deutschen Händlern, knapp hinter nachlassenden Frequenzen und dem zunehmenden Preisbewusstsein der Konsument:innen. Doch auch wenn sie vor allem Marktplätze mittelfristig bedroht sehen statt des eigenen Unternehmens, sollten Händler die neuen Marktteilnehmer im Blick behalten und die eigene Agenda stetig anpassen.
2. Sorgfältiges Beobachten und Abwägen
Händler sollten die einzelnen Plattformen und ihre Besonderheiten kennenlernen und das eigene Handeln entsprechend abwägen. Derzeit nutzt knapp die Hälfte der deutschen Händler Marktplätze mit Waren aus Asien im Privaten, bei TikTok sind es genauso viele. Im unternehmerischen Kontext sind die Nutzungszahlen deutlich geringer – nur jeder Zehnte nutzt Temu, Shein und Co. Gar die Hälfte kann sich eine Nutzung nicht vorstellen. Dennoch sollten sich Händler mit den neuen Vertriebswegen beschäftigen und diese auf dem Schirm behalten.
3. Die eigenen Stärken ausspielen
Um die Kundenbindung zu erhöhen und neue Kund:innen zu gewinnen, sollten sich Händler auf ihre eigenen Stärken besinnen und diese ausspielen. Für die meisten deutschen Händler liegen diese in einem qualitativ hochwertigen Angebot, einem sehr guten Kundenverständnis und einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Diese Aspekte sollten weiterentwickelt und an die eigene Kundschaft weitergetragen werden, um Vertrauen zu gewinnen und auszubauen.
Ihr wollt mehr zum Thema erfahren?
Weitere Informationen und Einblicke in die Praxis gibt es in der Studie, die hier zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Außerdem präsentieren unsere Kolleg:innen Dr. Ralf Deckers und Julia Frings im ECC WEB TALK "Kampf der Plattformgiganten: Amazon, Temu und TikTok Shop" am 19.11. um 14 Uhr weitere Ergebnisse aus der Studie. Jetzt kostenfrei anmelden.
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