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Der DIY-Gesamtmarkt in Deutschland befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Das Plus von einem Prozent im vergangenen Jahr reicht zwar nicht an frühere Wachstumsraten oder den Durchschnitt der letzten zehn Jahre heran, mit einem Volumen von rund 229 Milliarden Euro auf Endverbraucherebene (inklusive Mehrwertsteuer) erreichte der DIY-Markt 2015 jedoch einen neuen historischen Höchststand. Damit gab jeder Deutsche im vergangenen Jahr im Durchschnitt 2.818 Euro für Farben, Schrauben, Fenster, Pflanzen und Co. aus. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie „Der DIY-Markt in Deutschland – Teil I“ von IFH KÖLN und Klaus Peter Teipel Research & Consulting.

Die einzelnen DIY-Sortimente entwickelten sich im vergangenen Jahr unterschiedlich: Während das Baustoffsortiment leichte Umsatzeinbußen hinnehmen musste, konnten die anderen drei Bereiche – das Heimwerkersortiment, das Gartensortiment und das Erweiterungssortiment – wachsen.

DIY-Branchenfachmärkte setzten 15,4 Milliarden Euro um

Die enorme Sortimentsvielfalt des DIY-Marktes spiegelt sich auf der Distributionsebene in einer sehr heterogenen Struktur wider: Dort findet sich ein breites Spektrum unterschiedlicher Anbieter und Formate.

Das Handwerk ist mit seinen Materialumsätzen und einem aktuellen Marktanteil von 51,5 Prozent unangefochten das wichtigste Vertriebsformat im DIY-Markt. Hier existieren allerdings – je nach Warengruppe bzw. Sortiment – deutliche Unterschiede. Traditionell besitzen die größtenteils kleinbetrieblich strukturierten Gewerke bei Baustoffen die höchste Marktrelevanz. Je nach Warengruppe erreicht das Handwerk hier einen Marktanteil von bis zu 90 Prozent.

Für einen marktweiten Fachhandel ist der DIY-Markt zu vielschichtig und zersplittert. Vielmehr nehmen hier Holzfachhandel, Sanitärfachmärkte, Gartencenter und Co. auf den einzelnen Teilmärkten die Rolle des originären Fachhandels ein. Gemeinsam erreichten die Branchenfachmärkte 2015 DIY-relevante Umsätze in Höhe von 15,4 Milliarden Euro. Der kleinbetriebliche DIY-Fachhandel generierte relevante Umsätze von 7,1 Milliarden Euro.

Vertriebskanäle im DIY-Kernmarkt mit überdurchschnittlichem Plus

Für den DIY-Kernmarkt – dazu zählen Bau- und Heimwerkermärkte (Groß- und Kleinflächenkonzepte), Fachgartencenter, Einzelhandelsgärtnereien, Blumenfachhändler, Raumausstattungsfachhändler (Fachmärkte & Kleinbetriebe), Leuchten- und Fliesenfachmärkte, Eisenwaren- und Hausratfachhändler sowie die B2C-relevanten Umsätze von Sanitär-Fachmärkten, Bad-Studios, Baustoff- und Bauelementehändlern, Holzfachhändlern und Motoristen – schließt das Jahr 2015 mit einem leicht überdurchschnittlichen Umsatzplus in Höhe von 1,6 Prozent ab. In der Summe wurden damit im vergangenen Jahr rund 43,8 Milliarden Euro über die dem DIY-Kernmarkt zugeordneten Vertriebskanäle umgesetzt.

Bau- und Heimwerkermärkte konnten 2015 drei Prozent mehr Umsatz generieren – ein überdurchschnittliches Plus im Vergleich zu anderen Vertriebsformen. Der Ausfall von Praktiker und Max Bahr konnte von den verbliebenen Baumärkten bislang zu rund 70 Prozent kompensiert werden. In diesem Zusammenhang entwickelt sich die Flächenproduktivität nahezu aller im Markt verbliebenen Unternehmen aus der Gruppe der Bau- und Heimwerkermärkte erfreulich.

Verschiebung von Marktanteilen: Distanzhandel und Handwerk gewinnen

Der Blick auf die vergangenen fünf Jahre zeigt: Der Gesamtumsatz des DIY-Kernmarkts entwickelt sich zwar positiv, verliert aber bereits seit 2009 kontinuierlich Marktanteile an andere Marktakteure, nämlich an branchenfremde Anbieter und das Handwerk.

So sank der Marktanteil der Bau- und Heimwerkermärkte von 2005 bis 2015 von elf Prozent auf 9,3 Prozent. Gleichzeitig konnte der reine Distanzhandel (Versandhändler, Internet-Pure-Player und Direktvertrieb der Hersteller) seinen Umsatz von 2,6 Prozent auf 3,5 Prozent steigern. Ebenso verbuchten Handwerker einen Marktanteilszugewinn von 47,4 Prozent auf 51,5 Prozent.

Trends im DIY-Markt: Digitalisierung und „Do It For Me“

Aus diesen Zahlen lassen sich zwei wesentliche Trends im DIY-Markt ableiten:

  • Zunehmende Digitalisierung der Branche: Auch ohne Berücksichtigung der E-Commerce-Umsätze des stationären Handels zeigt sich, dass sich der Trend zum E-Commerce im DIY-Markt manifestiert. Im Vergleich zu anderen Branchen steckt der Markt diesbezüglich zwar eher noch in den Kinderschuhen, offenbart damit aber ebenso noch ein erhebliches Entwicklungspotenzial.
  • Dienstleistungen werden immer wichtiger – „Do It For Me“ statt „Do It Yourself“: Die Verschiebung zugunsten des Handwerks macht deutlich, dass bestimmte Heimwerkerprojekte zunehmend nicht mehr selbst, sondern von überwiegend professionellen Handwerkern durchgeführt werden.

 

Sie wollen mehr erfahren?

Die Gemeinschaftsstudie „Der DIY-Markt in Deutschland – Teil I“ von IFH KÖLN und Klaus Peter Teipel Research & Consulting liefert detaillierte Zahlen, Daten und Fakten zu Warengruppen, Vertriebswegen und E-Commerce im DIY-Markt.

Die Studie kann über den Online-Shop des IFH KÖLN bezogen werden.

„Der DIY-Markt in Deutschland – Teil II“ folgt in Kürze und beschäftigt sich, aufbauend auf dem quantitativen Teil mit strategischen Implikationen, Optionen und Chancen für Handel und Industrie in der DIY-Branche.

 

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