Die letzten Jahre, geprägt von Krisen wie Pandemie oder Krieg, beeinflussten das Wachstum innerhalb der Warengruppen im Markt für Baby- und Kinderausstattung. Während einige Warengruppen deutlich unter diesen Einflüssen litten, konnten andere Produkte wiederum profitieren:
Aufgrund von fehlenden Freizeitmöglichkeiten während der Pandemie, hielten sich Familien vermehrt in der Natur auf. Dies begünstigte Abverkaufszahlen von Produkten rund um Mobilität von Kindern. So wurden 2021 Dreiräder & Co einmal mehr bevorzugt: Stolze 18,4 Prozent Wachstum im Vergleich zu 2020. Andere Warengruppen wiederum wurden in dieser Zeit weniger nachgefragt. So beispielsweise Kinder-Schulranzen, Rucksäcke o.ä., die mit minus 17,6 Prozent im Jahr 2020 deutlich einbüßten. Im vergangenen Jahr 2022 zeigte sich für diese Warengruppe jedoch wieder ein Nachholbedarf, wodurch ein zweistelliges Plus im Vergleich zum Vorjahr (2021) erreicht wurde. Bedingt durch die im Jahr 2021 gestiegene Geburtenrate, profitierten dagegen Warengruppen wie Schnuller/Sauger, Babyflaschen sowie sonstige Erstlingsausstattung.
Onlinehandel gewinnt auch bei Baby- und Kinderausstattung Anteile dazu
Obwohl der stationäre Handel mit 60,7 Prozent den Markt für Baby- und Kinderausstattung dominiert, verliert der stationäre Fachhandel ähnlich wie auch in anderen Branchen über die Jahre hinweg Anteile, während der Onlinehandel kontinuierlich dazugewinnt. So nehmen Internet-Pure-Player und Versender im Jahr 2022 einen Anteil von mehr als einem Viertel ein, während dieser im Jahr 2013 noch bei 14,5 Prozent lag. Auch der Lebensmitteleinzelhandel gewinnt dazu: Bedingt durch die Inflation mit Preissteigerungen in vielen Bereichen, suchen Familien vermehrt nach Sonderangeboten und ziehen Discounteinkäufe einmal mehr vor – auch bei Baby- und Kinderausstattung.
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Ausblick Baby- und Kinderausstattung
Aktuell sind Familien von gestiegenen Preisen im alltäglichen Leben stark beeinflusst. Zudem wirkt sich der demographische Wandel auf den Markt für Baby- und Kinderausstattung aus: Die Bevölkerung wird immer älter, während die Geburtenrate seit Jahren sinkt. Das hat viele Hintergründe: Neben höheren Lebenshaltungskosten, schlagen Frauen immer öfter den Karriereweg ein, während sich Männer oftmals (noch) nicht in der Rolle des Haushaltsmannes sehen. Zudem wird es zunehmend schwieriger bezahlbaren Wohnraum mit entsprechender Fläche zu finden, Dadurch sinken seit Jahren die Haushaltsgrößen in Deutschland: Der Einpersonenhaushalt nimmt in der Gesamtbevölkerung im Jahr 2022 40,8 Prozent ein und der Zwei-Personen-Haushalt 33,7 Prozent.
Positiv auswirken wird sich jedoch die im Jahr 2021 gestiegene Geburtenrate sowie die wachsende Anzahl von jüngeren Einwanderern, was die Entwicklung der Branche in den nächsten Jahren begünstigen kann. Der Markt für Baby- und Kinderausstattung wird voraussichtlich trotz aller Herausforderungen weiterhin leicht wachsen, jedoch sind auch keine großen Wachstumssprünge zu erwarten.