Was für ein Jahr liegt hinter uns: Anfang 2022 haben wir Licht am Ende des Corona-Tunnels gesehen mit der Hoffnung, dass es nun wieder bergauf gehen wird. Dann kam aber auch schon der nächste Schlag, der uns unter Schock versetzte: der schreckliche Ukrainekrieg mit der einhergehenden Energiekrise. Neben der humanistischen Katastrophe hat der Krieg in Europa auch zu einer politischen und wirtschaftlichen Ausnahmesituation geführt, die vor allem die komplette Handelswelt auf den Kopf gestellt hat.
Getrieben durch die aktuellen Dynamiken haben daher manche Trends im Handel wieder Fahrt aufgenommen, einige wurden ausgebremst und wiederum andere haben sogar wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Um euch als starker Community-Partner durch diese Entwicklungen erfolgreich zu navigieren und auf die Zukunft vorzubereiten, haben wir exklusiv für unsere ECC CLUB Mitglieder die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten aus den gesamten IFH KÖLN und ECC KÖLN Studien des letzten Jahres noch einmal gesichtet und für euch zusammengefasst:
Onlinewachstumskurs gebremst
Mit Wachstumsraten von über 20 Prozent konnte der Onlinehandel in den Pandemiejahren um rund 30 Milliarden Euro wachsen. In der Geschichte des E-Commerce erleben wir nun aber zum ersten Mal ein verlangsamtes Wachstum. Konjunkturentwicklungen und Ausgabeverschiebungen als Folge der Krise bremsen aktuell den Online-Boom. Die Umsätze im B2C-E-Commerce bleiben hoch, das Wachstum ist im Vergleich zu 2021 aber rückläufig.
Trend geht wieder zu Versand- und Retourenkosten
Mehr und mehr Onlinehändler setzen wieder auf Versandkosten und mit dem erstaunlichen Effekt: Es ist für die Mehrheit der Konsument:innen kein Frustfaktor mehr. Konsument:innnen wurden in den vergangenen Jahren zunehmend für die Aufwände im Warenkreislauf sensibilisiert, sodass sie auch bereit sind die Kosten dafür zu tragen – aber nur bis zu einem gewissen Grad. Demgegenüber kommen Retourenkosten weiterhin nicht gut bei den Kundinnen und Kunden an.
Preis schlägt aktuelle die Liefergeschwindigkeit
Die Onlineanbieter Gorillas, Flink und Co. setzten 2020 mit einer versprochenen Zustellung innerhalb von 30 Minuten in puncto Liefergeschwindigkeit einen ganz neuen Maßstab. Der Quick Commerce Trend ist allerdings nicht von langer Dauer gewesen, denn seit der Ukrainekrise schlägt der Preis die Liefergeschwindigkeit und macht die Konsument:innen deutlich anspruchsloser. Mit Blick in die Zukunft wird Same Day Delivery vor allem für bestimmte Produktkategorien relevant werden, eine branchenübergreifende Same Hour Delivery ist und bleibt aber ein utopisches Szenario.
Social-Media-Markt aktuell gesättigt
Während 2021 Lockdown und Social Distancing die Nutzung von Social Media noch einmal in die Höhe getrieben haben, ist 2022 nun ein gegenteiliger Trend zu beobachten. Nutzerzahlen, aber allen voran die Nutzungsfrequenzen, nehmen drastisch ab. Auch von Shoppingangeboten auf Instagram und Co. haben die Mehrheit der Konsument:innen so langsam die Nase voll.
Nachhaltigkeitstrend „on hold“
Während in den letzten Jahren mehr und mehr auf den Konsum von nachhaltigen Produkten geachtet wurde, erleben wir nun eine Trendbremse, denn Nachhaltigkeit kostet. 2022 verzichten immer mehr Konsument:innen aufgrund von Preissteigerungen auf den Kauf nachhaltiger Produkte. ABER: Wenn sich die politische und wirtschaftliche Lage beruhigt hat, wird das Thema Nachhaltigkeit wieder deutlich an Fahrt aufnehmen und relevanter denn je für den Handel werden.
Metaverse – Hype oder Hope?
Das Metaverse soll eine neue Evolutionsstufe des Internets sein und nicht nur die Handelswelt, sondern unser ganzes Leben auf den Kopf stellen – so die Vorstellung. Konsument:innen stehen der virtuellen Parallelwelt des Metaversums offen gegenüber, aber wirklich tragfähige Lösungen oder Praxisbeispiele haben sich noch nicht herausgebildet und etabliert. Das Metaverse bleibt aktuell noch zu hypothetisch und theoretisch, sodass wir 2023 gespannt sein können, ob mehr Onlineplayer mit konkreten Umsetzungsideen um die Ecke kommen.
Konsumzurückhaltung stationär und online spürbar
Konjunkturverschiebungen, Ausgabeverschiebungen aber vor allem auch die immensen Preissteigerungen in bestimmten Produktgruppen erschüttern aktuell den Handel. Folge: Der:die Konsument:in reagiert mit Konsumzurückhaltung auf die aktuellen Entwicklungen und reduziert aus Angst mehr und mehr seine:ihre Ausgaben. Selbst beim Jahresendgeschäft rund um Händleraktionen und Weihnachten blieb die Konsumfreude größtenteils aus.
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