Auch dieses Jahr trifft sich das Who-is-Who der Handelsbranche am 4.11. zum IFH MEDIA DAY in der Schokoladenfabrik in Köln. Im Vorfeld haben wir mit unserem Eventpartner Media Central ein exklusives Interview geführt, um über die aktuelle Dynamik in der Angebotskommunikation zu sprechen. Entscheidend ist eine nahtlose Verzahnung von Online- und Offline-Werbung, um nicht nur die Reichweite zu maximieren, sondern auch Effizienz und Kundenbindung zu steigern. Doch wie findet man die optimale Balance? Mona Klein, Head of Digital Strategy Cross Media bei MEDIA Central, ist überzeugt: Ein datengetriebener, hyperlokaler Ansatz kann helfen, Zielgruppen präzise anzusprechen und Werbemaßnahmen individuell auszusteuern.
Verändertes Konsumentenverhalten, neue digitale Kanäle und Loyalty-Apps auf dem Vormarsch − es ist viel Dynamik in der Angebotskommunikation. Warum ist die nahtlose Kombination aus Online- und Offline-Werbung heute wichtiger denn je für Händler und welches sind die größten Herausforderungen?

Aus meiner Sicht steht der Handel vor der Herausforderung, die Angebotskommunikation crossmedial zu optimieren. Ein verändertes Konsumentenverhalten und die Vielzahl der Werbekanäle erschwert es Händlern, den optimalen Media-Mix zu finden. Kund:innen interagieren heutzutage über mehrere Kanäle: Sie recherchieren online und kaufen offline oder umgekehrt, je nachdem, was komfortabler ist und die Zufriedenheit erhöht. Dabei ist es wichtig, neue, meist digitale, Kanäle zu erschließen, ohne die klassischen zu vernachlässigen. Die strategische Kombination unterschiedlicher Disziplinen maximiert nicht nur die Reichweite; entscheidend ist, die Botschaften zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu platzieren. Trotz einiger Herausforderungen bietet eine strategische, crossmediale Herangehensweise nicht nur erhebliche Vorteile in Bezug auf Reichweite, sondern insbesondere auch auf Effizienz, Kundenbindung und Umsatzsteigerung. Händler müssen eine nahtlose Integration von Online- und Offline-Werbung sicherstellen, um ein einheitliches Kundenerlebnis zu schaffen.
An einem gut verzahnten Media-Mix führt also kein Weg vorbei. Wie kann das in der Praxis konkret aussehen und wie finden Händler den für sie optimalen Media-Mix?
Wir setzen dabei auf das „Bottom-up-Prinzip“: Mit Hilfe unserer hyperlokalen Media-Intelligenz definieren wir zuerst das ideale Werbegebiet unserer Kund:innen. Mittels Geo-Media-Scoring wird dieses anhand sozioökonomischer, demografischer und kundeneigener Daten bewertet. Entscheidend ist die Affinität der Konsument:innen - eher Print oder Digital? Zudem gilt es, die in Kauf genommene Fahrzeit zu analysieren sowie den Wettbewerb in der direkten. Darauf folgt die Definition der Zielgruppe und ihres Mediennutzungsverhaltens. Eine KI kann dann zum Einsatz kommen, um die optimale Zielgruppe zu ermitteln, Neu- und Bestandskundschaft zu vergleichen, das Mediennutzungsverhalten zu analysieren und offene Potentiale zu berechnen. Daraus entsteht eine maßgeschneiderte Mediastrategie, die Kanäle so effizient wie möglich kombiniert. Durch individuelles und zielorientiertes Targeting gelingt es, den Erfolg von Kampagnen zu maximieren und in umfassenden Reportings wertvolle Erkenntnisse über deren Werbewirkung festzuhalten. Wir begleiten Kampagnen von Anfang bis Ende und stellen durch eine enge Kundenbetreuung sicher, dass jede Kampagne bestmöglich performt.
Die aktuelle Ausgabe unserer Studie ChannelUP hat ja auch gezeigt, dass das Thema rund um Loyalty-Apps gerade bei vielen Anbietern hochrelevant ist. Ist das auch der Top-Trend in der Angebotskommunikation 2025 oder gibt es hier andere Entwicklungen im Fokus?
Loyalty-Apps sind eine großartige Möglichkeit, Verbraucher:innen zu treuen Kund:innen zu machen. Um jedoch langfristig relevant zu bleiben, müssen sie einen echten Mehrwert bieten, wie z. B. das Anbieten von Coupons oder das Sammeln von Punkten. Neben Loyalty-Apps gibt es aber noch weitere spannende Trends in 2025. Ich glaube, das Thema, welches aktuell am prominentesten ist, ist alles rund um KI und wie Künstliche Intelligenz der Gamechanger in der Angebotskommunikation werden kann. Auf der diesjährigen d3con in Hamburgwurde ebenfalls deutlich, wie KI eine neue Dimension der personalisierten Kundenansprache ermöglicht. Creatives können schneller, dynamischer und dadurch noch effizienter an das Verhalten der Nutzer:innen angepasst werden, was wiederum die Relevanz steigert. Entscheidend ist und bleibt dabei aber die Authentizität der Brands. Ein weiteres wichtiges Thema ist auf jeden Fall Data-Driven Retail Media. Mit Hilfe von First-Party-Daten können Werbebotschaften personalisiert und punktgenau ausgespielt werden – also eine perfekte Ergänzung im Media-Mix!
Sehr spannend, vielen Dank! Und: Diese Themen werden auch beim diesjährigen IFH MEDIA DAY auf der Agenda stehen. Worauf freust du dich bei dem Event am meisten?
Da ich dieses Jahr zum ersten Mal beim IFH MEDIA Day dabei sein werde, bin ich ganz offen für das Event und freue mich auf spannende Vorträge, neue Impulse und darauf, ganz viel Input für mich mitnehmen zu können. Ebenfalls freue ich mich natürlich auf einen interessanten Austausch mit Gleichgesinnten, Kunden und Partnern.
